deen

2015
25
Mar

Motu Tenoko

Letztes Wochenende hat das Ueberbleibsel von Cyclone Pam (der Wirbelsturm, der Vanuatu verwuestete…) uns weit im Sueden passiert, doch trotz der grossen Distanz und der schwindenden Kraft des Sturms schickte er immer noch einen beeindruckenden 4 m hohen Schwell zu uns herauf. Wir beobachteten die Brecher auf Sandbaenken und Riffen in der Lagune vom sicheren Ankerplatz vor dem Dorf Taravai aus. Sobald der Schwell etwas zurueck ging, nutzten wir eine sehr aussergewoehnliche Phase von Westwinden, um die Westseite des Aussenriffs zu besuchen – die einzige Seite auf der wir noch nie waren. Wir ankerten beim einzigen Motu (Tenoko) hier im Westen und waren wieder einmal von den vielen Gesichtern des Archipels beeindruckt. Das winzige Motu selbst ist recht huebsch, mit einer Sandbank, auf der eine kleine Kolonie Eilseeschwalben residiert, einigen Pinien und Kokospalmen, aber hauptsaechlich einheimischen Laubbueschen, die der Lieblingsrastplatz von einigen Rotfusstoelpeln (eher selten hier) zu sein scheinen. Noerdlich des Motu schuetzt das ununterbrochene, hohe Aussenriff die Lagune, doch suedlich vom Motu sinkt dieses einige Meter tief ab. Wir nutzten den leichten Wind und die ruhige See gestern, um mit dem Kajak uebers Riff hinaus zu paddeln, und wieder zurueck in die Lagune zu schnorcheln. Dutzende Sandkanaele durchlaufen die Baenke der Hartkorallen und wir waren begeist ert, wie viele Barsche, Doktorfische, Schmetterlingsfische, Drueckerfische und andere bunte Rifffischis unterwegs waren. Neugierige Weiss- und Schwarzspitzenriffhaie begleiteten uns, wir konnten gar nicht genug bekommen und erkundeten einen Kanal nach dem anderen.

2015
20
Mar

Verwöhnt

Frueher nannten wir Ankerplaetze ruhig, so lange das Geschirr nicht vom Tisch rutschte, aber nach so langer Zeit in geschuetzten Lagunen sind unsere Ansprueche auf ‘keine spuerbare Bootsbewegung’ gestiegen. Der gestrige Ankerplatz an der Westseite von Akamaru entsprach diesen Anforderungen nicht ganz, wir beschwerten uns gleich ueber das Rollen waehrend der Nacht, genossen aber unseren Besuch im freundlichen Dorf und einen Kajakausflug der Westkueste entlang umso mehr. Heute sind wir zum ersten Mal zu den drei kleinen, hohen Inseln im aeussersten Sueden des Archipel gesegelt. Es war ein unglaublich angenehmer Segeltag, fast ruhiger als am Ankerplatz zuvor – sogar Leeloo legte sich zum Sonnenbaden aufs Deck. Wir passierten die zerkluefteten Inselchen Manui und Makaroa und als wir an unserem Ziel Kamaka ankamen, rief uns der amerikanische Besitzer der Insel (die einzige im Privatbesitz hier), ueber Funk. Er klang sehr erfreut ueber Besuch und erklaerte uns den moeglichen Ankerplatz. Wir waren sehr in Versuchung zu bleiben, aber beim Anblick des durchwandernden Westschwells verliess uns dann der Mut, trotz der Versicherung des Amerikaners, dass wir uns einen sehr ruhigen Tag fuer unseren Besuch ausgesucht haetten ;-) In letzter Zeit hatten wir oefters einen Toern zum nahegelegenen Pitcairn erwogen (nur etwa 300 Seemeilen entfernt), aber jetzt wissen wir, dass wir zu verwoehnt sind, um mehr oder weniger auf offener See zu ankern, neben diesem zerkluefteten Felsklotz, wo die Gewalt des Suedlichen Ozeans ungebremst in die Bounty Bay donnert…

2015
12
Mar

Pictures of the black pearls

Gambierinseln -- die Heimat der schwarzen Perlen

Überall werden sie als 'Tahiti Perlen' verkauft, tatsächlich kommen die meisten der berühmten schwarzen Perlen aber aus den Lagunen der Gambierinseln und der Tuamotus. Wir besuchten Erics Perlfarm und die Gravierschule von Rikitea im März 2015.

(27 Fotos)

2015
10
Mar

Article on our ‘Ten Cruising Boat Essentials’ in current (March 2015) All-at-Sea


Birgit Hackl: Voyaging: Needful Things, All At Sea Caribbean, March 2015, p. 34–37. Free download from allatsea.net.

2015
28
Feb

Streichelzoo

Die Gambier haben eine neue Attraktion: einen Streichelzoo! Pierre und Lolo (die Cruiser, die auf Taravai leben) haben ihre zwei zahmen Ziegen Fuego und Cacao (wir kennen sie schon seit sie Babies waren) auf das Mini-Inserl Motu-o-ari vor dem Dorf auf Urlaub geschickt. Jetzt begruessen sie dort meckernd Besucher. Sie haben uns rund um die Insel begleitet und sahen so traurig aus, als wir mit dem Dingi wieder wegfuhren, dass wir gleich mit Bananen fuer die zwei zurueck retour duesen mussten ;-)

2015
26
Feb

Aktivurlaub

Ihr habt euch vielleicht schon gefragt, warum wir uns schon so langer nicht mehr gemeldet haben, aber wir hatten einfach zu viel zu tun, um Zeit am Computer zu verbringen. Wir haben wieder Besuch aus Oesterreich (Birgits Vater und dessen Freundin bleiben zwei Wochen bei uns) und mit dem wunderbaren Sommerwetter koennen wir so richtig aktiv sein: Ankerplaetze rund um die motus, Mangareva und Taravai, lange Spaziergaenge an der Kueste und auf den Inseln, ein Besuch bei der Perlgravurschule in Rikitea, ein Ausflug zu einer Perlfarm, Radtouren, Verkostung exotischer Fruechte/Gemuesesorten und natuerlich vom Selbstgebrauten etc. – wir bieten das ‘All-incluse Gambier Besucherprogramm Deluxe’ ;-)

2015
22
Feb

Our Tahanea article in Ocean7 magazine

Our article about our time in the uninhabitated atoll Tahanea has been published in the current issue (March/April 2015) of the Austrian sailing magazine Ocean7.


Birgit Hackl, Christian Feldbauer: Acht Wochen Robinson, OCEAN7 02 (März/April) 2015, p. 16–21. download PDF (in German only)

2015
05
Feb

Kajakmarathon

Das Sommerwetter haelt an, uns gehts gut hier vor Anker beim Motu Tauna. Wir erledigen kleinere Arbeiten rund ums Boot und machen zwischendurch immer wieder Ausfluege (Kajak, Schnorcheln, etc.). Heute war weniger Wind als die letzten Tage, somit sind wir Richtung Motu Gaioio in der Norostecke des Archipels losgepaddelt. Auf der Karte hat’s nicht weit ausgesehen – nur gut 2 Seemeilen (fast 4 km) – aber im Kampf mit unserem aeltlichen Aufblas-Kajak, dass immer stur entweder in den Wind drehen oder sich in den Wellentaelern ausrichten will (die Brecher uebers Aussenriff schaufeln ganz schoen viel Wasser herein…), fuehlte sich die Strecke um einiges weiter an… Wir wanderten dann rund ums Motu, machten ein Picknick und paddelten dann wieder los, immer auf unser winziges Motu (Tauna) und den fast unsichtbaren weissen Punkt daneben (Pitufa) zu. Aus der Tatsache, dass ich jetzt hier sitze und den Blog schreibe, ist klar, dass wir’s geschafft haben ;-) . Wir werden heut auf jeden F all gut schlafen, ob wir’s morgen aus dem Bett schaffen, ist eine andere Frage…

2015
01
Feb

Geburt und Sterben von Inseln

Hier draussen auf dem Pazifik ist Geologie keine graue Theorie, die annodazumals passierte, sondern ein sogar fuer Laien offensichtlich fortschreitender Prozess. Kontinentalplatten bewegen sich, der Meeresboden hebt sich und aus einer Tiefe von etwa 3000 m hebt sich eine neue, aktiv vulkanische Insel (wie Fernandina am Westende des Galapagos-Archipels). Die schroffen Klippen heben sich weiter und weiter in den Himmel und eine ueppige Vegetation entwickelt sich aus dem fruchtbaren Boden, waehrend der Ozean ungehindert an die Kueste brandet (wie auf den Marquesas). Im tropischen Meer beginnen Korallen um die Inseln zu wachsen, die irgendwann ein Saumriff mit einer Lagune dahinter bilden (wie auf den Gesellschaftsinseln). Nach einiger Zeit sinken die hohe Berge wieder in die See zurueck, bis nur noch die Gipfel herausragen, waehrend das Saumriff zu einer weit draussen liegenden Barriere mit Motus drauf wird (wie hier in den Gambier). Irgendwann verschwinden die Berge ganz und n ur ein Korallenring mit Motus bleibt zurueck (wie auf den Tuamotus). Manchmal hebt sich aber auch der Boden unter einem Atoll wieder und der Korallensockel wird aus dem Meer gehoben (wie Henderson, ein Teil der Pitcairn Gruppe). Das Aussenriff der Gambier sinkt langsam zurueck ins Meer, im Osten und Sueden ist es schon ganz unter Wasser, nur im Norden ist es noch eine durchgehende Motu-Barriere. Der stuermische Pazifik donnert erbarmungslos gegen solche Oasen auf dem weiten Ozean. Wir waren ziemlich ueberrascht, als wir diesen Sommer nach Tauna (unserem ersten Motu und immer noch eins unserer liebsten) zurueck kamen und feststellten, dass die mehrere hundert Meter lange Sandbank, die sich von der Insel erstreckte verschwunden war und das Motu selbst ziemlich zerzaust und um einiges kleiner aussah. Ein starker Fruehlingssturm hat diesen Schaden angerichtet. Erinnert ihr euch noch an den Blog mit dem Nachruf auf unser Dingi, das in Tahiti von einem Frachter ermordet wurde? Das beigefuegte Foto zeigte genau diese Sandbank und sie muss die Wasseroberflaeche ungefaehr zur gleichen Zeit verlassen haben, wie unser Dingsi… Wir haben unseren Freund Herve, der hier auf den Gambier aufgewachsen ist, gefragt und er erinnert sich an mehrere Motus, die seit seiner Kindheit verschwunden sind, also spielt sich Geologie hier wirklich in kurzen Zeitspannen ab (etwa 30 Jahre her). Wir sind jetzt wieder zurueck bei Tauna, geniessen das geschrumpfte, aber immer noch bezaubernde Motu mit seinen Kolonien von Feenseeschwalben, Noddis, Eilseeschwalben, einigen Rotfusstoelpel und Fregattvoegeln.

2015
21
Jan

Schwammerlsaison

Das Wetter ist immer noch wechselhaft hier, aber die gesamte Region bekommt atypisches Wetter ab, Tahiti wird von einer Depression nach der anderen getroffen, die dann ueber die armen Australes westlich von uns abziehen, somit beschweren wir uns nicht ueber ein paar Regentage zwischendurch. Das einzige was nervt, ist dass das feuchte Wetter ideal fuer Schwammerl ist – nicht die schmackhaften, sondern die laestigen, die ueberall auf den Moebeln zu wachsen beginnen, wenn wir wegen des Regens die Luken geschlossen halten muessen.
Das beste Gegenmittel, das wir bisher gefunden haben, ist alles mit Essigwasser wischen und dann den Lack mit einer Schicht Lemon Oil retten. Bei rauher See wuenschen wir uns oft ein groesseres, stabileres Boot, nach jedem Grosseinkauf haetten wir gern mehr Kastln, aber beim Kampf gegen die Schwammerl kommt uns Pitufa fast ein bissl zu gross vor ;-)

2015
16
Jan

New photo album: Motu Puaumu (Gambier Islands)

Iles Gambier: Motu Puaumu

Bei einem Besuch des Motus Puaumu im Norden fühlt man sich wie in den Tuamotus, doch die geschützten Buchten und saftig-grünen Berge sind nur wenige Meilen entfernt.

(28 Fotos)

2015
15
Jan

Die oekologischen Auswirkungen des Cruisen

Wir fanden es immer sehr unfair, wenn wir hoerten dass Staaten/Inseln Ankerbereiche fuer Yachten einschraenkten, weil wir ueberzeugt waren, dass Kreuzfahrtschiffe, Frachter, Fischerboote und andere Grossschiffe viel mehr Schaden anrichten, wegen ihrer finanziellen Rolle aber damit davon kommen.

Nachdem wir nun einigen Saisonen die Cruiser in Franzoesisch Polynesien beobachtet haben, muessen wir leider zugeben, dass sie sehr wohl Umweltschaeden anrichten. Es scheint, dass viele Crews meinen, dass ohnehin so wenige Boote in diesem grossen Gebiet unterwegs sind, dass sie nicht ins Gewicht fallen, aber uebers Jahr summieren sich an einem Ankerplatz in den Gambier doch ein paar dutzend, in den Tuamotus ein paar hundert und auf den Gesellschaftsinseln gar tausend. Auf den Gambier beschraenken sich die negativen Effekte noch auf ein paar wenige Orte, auf den Tuamotus sind an den populaeren Ankerplaetzen schon Konsequenzen spuerbar und auf den Gesellschaftsinseln sind die meisten Korallen in den Lagunen ohnehin schon tot.

Waehrend der Tod ganzer Riffe auf Umweltbelastung und Klimaveraenderung (letztendlich auch nur ein weiterer Effekt unserer Behandlung des Planeten…) zurueckzufuehren sein mag, wird beim Schnorcheln rund um beliebte Ankerplaetze klar, dass Korallenkoepfe in ansonsten gesunden Gebieten, Opfer von Ankerketten werden. Grosse Brocken liegen am Boden, die zarten Strukturen sind abgebrochen und liegen zerbroeckelt herum. Es bedeutet nur einen kleinen Aufwand, um eine solche Verwuestung zu vermeiden: man verwendet einfach Fender oder Bojen (z.B. von Perlfarmen abgedriftete, alte Markierungen) um die Kette in Balance ueber den Korallen schweben zu lassen.

Manche Cruiser finden es cool, als Jaeger und Sammler von dem zu leben, was eine abgelegene Insel bietet, sie sammeln Kokoskrabben, jagen Langusten und stehlen sogar Eier von Seevogelkolonien. Wir sprachen in Makemo mit einem Biologen, der unseren Verdacht bestaetigte: es ist vielleicht okay, ein paar wenige Kokoskrabben zu nehmen (aber keine weiblichen Tiere!) und einige Langusten aufzusammeln (aber nur ausgewachsene Tiere!), aber Cruiser uebertreiben es und raeumen eine Gegend komplett leer, ohne dabei Unterscheidungen zu treffen. Leider zeigen auch Einheimische oft wenig Sinn fuer die nachhaltige Nutzung von Ressourcen, aber das ist eine andere Geschichte.

Take nothing but pictures, leave nothing but footprings (Nimm nichts ausser Fotos mit, hinterlasse nichts ausser Fussabdruecke), dann koennen auch die naechsten noch die Wunder der Natur geniessen und Autoritaeten fuehlen sich nicht in ihrer Einschraenkung von Cruiserjachten bestaetigt.

2015
15
Jan

Der Norden des Archipels

Jetzt haben wir seit einigen Tagen Nordwestwind bei blauem Himmel, was sehr ungewoehnlich, aber ideal zum Erkunden der Nordecke ist. Nach dem grauen Regenwetter geniessen wir den Sommer jetzt in vollen Zuegen. Das ist etwas, was wir auf den Gambier wirklich gelernt haben: carpe diem – nutze den Tag, du weisst nie, wie lange die Sonne lachen wird! Bei diesem Wetter sind die Farben hier atemberaubend: Motus so weiss, dass man meint, schneeblind zu werden, und glitzernde tuerkisfarbene Sandbaenke, die ins Dunkelblau der Lagune abfallen erinnern uns an unsere Zeit in den Tuamotus, doch dreht man sich um, sieht man die smaragdgruenen hohen Inseln im Hintergrund, die wir bei unserem Besuch der niedrigen Atolle so vermissten.
Heute Morgen machten wir mit dem Kajak eine Schnorcheltour entlang der Korallenkoepfe, die an der Sandbank hinter dem Aussenriff verstreut liegen und waren wieder einmal fasziniert von dem kristallklaren Wasser, den riesigen Fischschwaermen und den gesunden Korallen hier. Die Natur der Gambier ist bisher von Ueberbevoelkerung, Massentourismus und Industrialisierung verschont geblieben.

2015
11
Jan

Motu Puaumu

Das Wetter hier ist immer noch bedeckt und wechselhaft, was ein bissl enttaeuschend ist, besonders weil der Wetterbericht die Ankunft des Sommers mit Fanfaren und Trommelwirbeln angekuendigt hatte – nur um diese in der letzten Minute doch wieder abzusagen. Hmpf. Wir haben trotzdem einige sonnige Stunden heut Mittag genutzt, um unseren Weg durch unkartographiertes Gebiet und unzaehlige Korallenkoepfe zum noerdlichsten Motu Puaumu zu suchen – schon wieder eine uns neue, huebsche Ecke des Archipels.

2015
07
Jan

Zurueck an die Arbeit

Heute haben wir Christian’s Schwester auf der Flughafeninsel abgesetzt. Nach zwei Wochen Aktivurlaub mit Schnorcheln (ihren ersten Haibegegnungen!), Kayaken und Wandern (Mt. Mokoto) heisst’s fuer sie retour ins kuehle Europa, aber auch fuer uns beginnt jetzt wieder der Alltag, denn es haben sich einige Wartungsarbeiten angehaeuft.

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