deen

2022
03
May

Mangel an Naturschutz in Französisch Polynesien

Liest man die lokalen Nachrichten, könnte man glauben Fr. Polynesien sei ein Naturparadies. Fast jede Woche eröffnet der Präsident eine neue marine Schutzzone, einen Rahui (traditioneller Bann) und natürlich Ankerverbote für die schlimmsten Umweltverschmutzer – uns Segler. Schildkröten und Haie sind ohnehin schon lange streng geschützt, also alles super hier.
Leider ist das graue Theorie: geschützte Gebiete werden nicht überwacht und ausserdem exkludieren sie “traditionelles Fischen” – ein Terminus der praktisch alles außer ausländische Fischereiflotten inkludiert. Die meisten Rahui werden viel zu oft geöffnet, um effektiv einen Unterschied zu machen und Schildkröten und Haie werden in Fischfallen gemeuchelt und auf den Inseln verspeist (wer soll sich beschweren, wenn auch der Bürgermeister und der Polizist mitmachen) oder nach Tahiti exportiert (Schiffe werden kaum kontrolliert).

Beim Schnorcheln bei den Gesellschaftsinseln, Teilen der Australinseln und sogar bei manchen Tuamotus findet man leere Riffe mit wenigen, winzigen Fischen, die in Panik davon schießen, wenn sie einen Taucher sehen. Ohne Fische, die Algen fressen, werden Riffe die von Umweltverschmutzung (von Land) und zu hohen Wassertemperaturen (verursacht von uns allen) ohnehin geschwächt sind, bald überwachsen. Aber wird davon in den Medien berichtet? Nix. Einheimische Fischer versichern uns, dass es jede Menge Fische gibt (vielleicht haben sie nie ein Riff mit normaler Fischpopulation gesehen) und sie gehen jeden Tag raus und fangen auch noch das kleinste Fischerl, um es dann neben der Straße oder auf dem Markt in Papeete zu verkaufen.

Wir schicken schon die längste Zeit Fotos und Berichte an DIREN (Ministerium für Umweltschutz), PEW (Amerikanische Organisation, die hier aktiv ist) und Te mana o te moana (Schilkrötenschutzzentrum in Moorea), leider ohne Erfolg. Vielleicht würde es helfen, wenn mehr Leute sie belästigten. Wenn ihr Missstände seht, macht ein Foto und nehmt euch die Zeit ein Email zu schreiben. Hilfts nicht, so schadet es nicht.
direction@environnement.gov.pf, jpetit@pewtrusts.org, info@temanaotemoana.org

2022
01
May

Freunde und Feinde

Jeden Morgen lesen wir die News und jeden Morgen regen wir uns darüber auf, wie die Menschheit den Planeten behandelt. Wir können gegen diese globalen Probleme nichts machen, aber wir können trotzdem versuchen, einen kleinen Unterschied zu machen, indem wir bei uns selber anfangen. Wir gehen oft einen Schritt weiter und sprechen Leute in unserem Umfeld an, also z.B. Cruiser die in Korallen ankern, Vogelkolonien stören, abgelegene Atolle als gratis Buffet behandeln, die Umwelt verschmutzen, etc. Auf die Art machen wir uns Feinde, aber hey, wir wollen ohnehin nicht mit Leuten befreundet sein, die Mutter Erde nicht respektieren. Wir haben so aber auch neue Freunde gefunden, nämlich Leute, die nur gedankenlos gehandelt haben und eigentlich beste Intentionen haben.
Ein Beispiel: Letzten Monat hatte ich einen Arzttermin und war schockiert, fünf Guppies (kleine, robuste Süßwasserfische) in einer winzigen Vase im Wartezimmer zu sehen. Natürlich konnte ich mein lautes Mundwerk nicht halten und hab die Ärztin darauf angesprochen. Sie war erstaunt, die Fische waren mit der Praxis gekommen und sie hatte sich keine Gedanken über deren Haltung gemacht. Ich hab ihr die Basics eines Aquariums erklärt und als ich zwei Wochen später wieder ins Wartezimmer kam, schwammen die Guppies in einem richtigen Becken. Ein winziger Sieg, aber ein großer Unterschied für die Guppies.
Ich finde es macht durchaus Sinn, sich für Dinge, die einem wichtig sind, einzusetzen. Ich hasse es, wenn Leute sagen, dass das Verhalten eines einzelnen ohnehin keinen Unterschied macht. Das ist nur eine billige Ausrede, dass man es gar nicht erst versuchen muss. Wenn sich jeder ein wenig bemühen würde, gäbe es noch Hoffnung.

2022
30
Apr

Warten

Nachdem wir unseren Törn unterbrechen mussten, weil der Genua-Track aus dem Mast gerissen wurde, haben wir die Reparatur recht schnell erledigt, aber leider war unser Wetterfenster futsch. Wir brauchen eine wirklich stabile Wetterphase, um die 1.900 Seemeilen bis nach Fidschi zu schaffen. Leider sind solche zweiwöchigen Wetterfenster rar. Vor Covid hätten wir unterwegs bei den Cook Inseln, in Samoa und/oder Tonga stoppen können, um so den langen Törn in besser planbare Abschnitte zu unterteilen, doch leider sind diese Länder immer noch nicht offen für Jachten.
Es scheint absurd, dass überall Flugtouristen wieder einfliegen dürfen, während Segler, die wegen der automatischen Quarantäne auf See ein viel geringeres Risiko darstellen, von den meisten Pazifikstaaten nach wie vor abgewiesen werden.
Wir wollen nicht riskieren in eine ausgedehnte Flaute zu geraten, weil das langes Motoren und dementsprechenden Dieselverbrauch bedeuten würde. Das ständige Vergleichen von Wetterberichtsmodellen, das immer wiederkehrende Bunkern für den Törn, Vorbereiten von Pitufa, nur damit wir dann doch wieder nicht fahren, geht uns ganz schön auf die Nerven.
Geduld ist das Wichtigste beim Segeln, aber wir wollen endlich los Richtung Westen, gen Sonnenuntergang.

2022
23
Apr

Online lesen: Unser neuer Wetter-Artikel in der Cruising World

Christian Feldbauer, Birgit Hackl: KNOW YOUR WEATHER, Cruising World, April 2022. Read the online version of this article.

2022
16
Apr

Schaden unterwegs

Während eines Squalls mit 30 Knoten wurde die Schiene für den Spi-Baum aus dem Mast gerissen – unglaublich welche Kräfte beim Segeln zusammen kommen, unser großes Vorsegel hat doch 60 m2… Ohne Möglichkeit die Genua auszubaumen, können wir diesen Törn vor dem Wind nicht schaffen. Wir machen somit einen Boxenstopp für Reparaturen.

2022
13
Apr

Wie eine Atlantiküberquerung

Der Pazifik ist so unheimlich groß, dass die Distanzen einfach unglaublich sind. Der Törn von Französisch Polynesien nach Fidschi allein, ist fast so weit wie eine Atlantiküberquerung…
Trotz einer guten Windvorhersage stolperten wir gestern mit flappenden Segeln dahin – sehr unangenehm wenn auf einem Vorwindkurs das ganze Boot dröhnt und scheppert. Während der Nacht setzte der Wind dann endlich ein und jetzt geht’s schön dahin. 1800 Seemeilen voraus!

2022
12
Apr

Nana (baba) Französisch Polynesien

Nach wunderbaren neun Jahren hier brechen wir auf zu neuen Abenteuern – Fidschi, wir kommen!
Video hier auf www.pitufa.at
winken_drohne

2022
06
Apr

Pitufino

Pitufino ist gleichzeitig Navdaten-WLAN-Gateway, NMEA-Multiplexer/Konverter und Pilotenfernsteuerung. Er vermittelt zwischen Instrumenten verschiedener Generationen und direkt aufs Smart Phone, Tablet und den Laptop.
Das Handy wird…
+ vollwertiges Navigationsinstrument
+Motoranzeige
+ Fernsteuerung für den Autopiloten
+ Ankerwache.
So hat man alles von überall an Bord unter Kontrolle!

Mehr Info auf unserer Pitufino-Produktseite.


Pitufino banner

2022
31
Mar

Online lesen auf Cruising World: unser (englischer) Artikel über richtiges Ankern

Christian Feldbauer, Birgit Hackl: SEARCHING FOR SAFE SPOTS–Anchoring around Coral, Cruising World, March 2022. Read the online version of this article.

2022
31
Mar

UPDATE: Ausklarieren aus Französisch Polynesien

Wir haben jetzt aus Tahiti ausklariert und hatten so einige Hoppalas bei dem Prozedere. Scheinbar kommunizieren die verschiedenen involvierten Büros nicht mit einander.
Obwohl uns die Kapitänerie einen Infozettel schickte auf dem steht, dass man den Antrag aufs Ausklarieren über traffic martime stellen musste UND wir von denen eine Bestätigung bekamen, dass unsere Exit-Papiere bei der Immigration am Flughafen abzuholen seien (Police aux frontieres), hatten die Polizisten am Flughafen unsere Papiere NICHT bereit.
Sie informierten uns (nach ewiger Warterei) stattdessen, dass wir via DPAM den Antrag stellen müssten, somit mussten wir das ganze Prozedere neu beginnen. DPAM waren glücklicherweise sehr hilfreich und genehmigten unsere Papiere innerhalb von 2 Stunden (statt 72)…

Hier also die neue Info: Zum Ausklarieren aus Tahiti muss man
- 72 Stunden vor der geplanten Abreise DPAM anschreiben und den Antrag fürs permis de sortie ausfüllen
accueil.dpam@administration.gov.pf, escales.dpam@administration.gov.pf, affmar@affaires-maritimes.pf, remi.quilliot@affaires-maritimes.pf
- Am Tag der Abfahrt muss man zur Immigration am Flughafen (Police aux frontieres) und zum Zoll in Fare Ute

—————————–

Bessert also bitte unsere Info von vor zwei Tagen entsprechend aus. Email nicht mehr an traffic maritme, sondern an DPAM…

Blog 31.3.22: Nachdem wir Anfragen über die Ausklarierformalitäten bekommen haben, hier eine Zusammenfassung (die Info im I-net ist widersprüchlich und verwirrend):
Man kann jetzt wieder von jedem Port of Entry ausklarieren (nicht mehr wie während der Covid-Einschränkungen).
- Wenn man von einem anderen Hafen als Tahiti ausklariert, muss man nur 72 Stunden vor Abfahrt ein Email an den Hafenmeister schreiben trafficmaritime@portppt.pf und ein “permis de sortie” beantragen. Am Tag der Abreise muss man dann zur lokalen Gendarmerie, ein paar Formulare ausfüllen und die Ausreisebewilligung abholen.
- Wenn man direkt von Tahiti aus abfährt, sind die Dinge etwas komplizierter. Man muss wiederum 72 Stunde vor Abreise ein Email an den Hafenmeister schreiben trafficmaritime@portppt.pf und ein “permis de sortie” beantragen. Am Tag der Abreise muss man dann aber zur Immigration am Flughafen und zum Zollbüro in Motu Uta (Insel vor Fare Ute, dort wo man auch das Formular für zollfreien Diesel bekommt). Es ist egal, ob man erst zur Immigration oder erst zum Zoll geht.

2022
29
Mar

Sorgen mit dem Wassermacher

Während wir noch beim Dingi picken waren, quittierte gestern der Wassermacher ganz plötzlich seinen Dienst. Horrorszenario. Wir haben einen Ersatz-Pumpenkopf mit und haben den heute installiert – glücklicherweise läuft die Pumpe wieder. Ein schwerwiegenderes Versagen wären vor einem langen Törn ein grobes Problem…

2022
29
Mar

Wobbly

Wir haben unser Dingi jetzt seit anderthalb Jahren und es leckt seit dem ersten Tag, deshalb haben wir es “Wobbly” getauft (also schwabbelig, wabbelig). Es ist schon mit einem Transportschaden angekommen – einem Loch an einer schwierigen Kante auf der Unterseite, somit mussten wir es erst einmal reparieren… Es hat immer ein wenig Luft verloren – nie viel, gerade so, dass wir es alle zwei Wochen aufpumpen mussten. In letzter Zeit ging die Luft leider schneller aus, somit machten wir uns an eine neue Reparatur.
Dieses Mal haben wir drei Schichten Hypalon aufgeklebt, um auch die Rundung abzudichten und eine äußere Schutzschicht gegen Abrieb zu haben. Die Gebrauchsanweisung auf dem Spezialkleber war sehr erheiternd: man darf die Klebung nicht in direkter Sonne machen (na no na auf Deck), nicht in der Nähe von Wasser (aha, auf dem Boot?) idealerweise mit weniger als 60 % Luftfeuchtigkeit (hallo? in den Tropen?) und dann muss der Kleber 6 Tage aushärten (und wir sitzen in der Zwischenzeit am Boot fest??)
Naja, wir haben’s den Umständen entsprechend gut gepickt und hoffen, dass unser wabbeliger Wobbly jetzt wieder eine Zeit lang plump und prall bleibt…

2022
23
Mar

Törnvorbereitungen

Vor einem langen Törn muss das Boot ordentlich durchgecheckt und vorbereitet werden.
Wir haben das Rig kontrolliert und das Vorsegel getauscht (die große Genua statt dem kleinen Yankee für den Vorwindkurs der ansteht). Nachdem die Segel schon auf Deck waren, haben wir auch gleich noch einige Nähte nachgenäht.
Dann war der Motor dran: wir haben die Seewasserfilter geputzt, das Motoröl getauscht, das Kühlmittel erneuert und gestern war der Impeller dran. Irgendein Scherzbold bei Yanmar dachte es wäre eine lustige Idee, den Impeller auf der unzugänglichen Rückseite des Motors zu montieren. Christian hat gleich nachdem wir Pitufa gekauft haben, eine weitere Inspektionsluke geschnitten, um den Impeller überhaupt erreichen zu können. Trotzdem muss man sich immer noch entscheiden: man kann ENTWEDER schauen was man tut, ODER eine Hand hineinstecken – aber natürlich immer nur eine einzige Hand. Naja, wir haben’s irgendwie geschafft und das Bilge Putzen im Anschluss war auch der übliche Spaß ;-)

2022
13
Mar

Neue Fotos!

Unsere letzte Zyklonsaison in Französisch Polynesien

Wir verbrachten den letzten südlichen Sommer fernab der oft besuchten Routen in den Australinseln. Ein krönender Abschluss unseres 9-jährigen Aufenthalts in Französisch Polynesien.

(44 Fotos)

2022
07
Mar

Zurück in Tahiti

Wir sind heute Morgen auf der Südseite von Tahiti Nui angekommen, wo wir einen Aklimatisierungsstopp einlegen, bevor wir uns in die große Stadt aufmachen. Lustig, letztes Jahr empfanden wir den Ankerplatz als superruhig (im Vergleich zu Punaauia), heute finden wir den konstanten Verkehrslärm, der von der Küstenstraße herüberhallt als ohrenbetäubend ;-)

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