Hier im Pazifik werden im Sommer die Brotfrüchte reif und wir lieben sie! Wenn man sie noch grün verwendet, schmecken sie ein wenig wie Kartoffeln, sind aber cremiger in der Textur und haben einen leicht nussigen Geschmack. Erst werden die geschälten Stücke dampfgegart, dann sind sie perfekt für Frittes, Tortilla espanola, Salate, Curries, Aufläufe, Eintöpfe, etc.
Gestern habe ich eine frisch gegarte Brotfrucht mit zwei Eiern zu einem sämigen Teig verarbeitet und daraus Gnocchi gemacht – ich habe sie gebraten, aber klassisch in Wasser gekocht, hätte natürlich auch funktioniert.
Verspeist haben wir die Knöderl mit Melanzanisugo und frischem Basilikum aus dem Bootsgarten
2023
01
Feb
Brotfruchtsaison
2023
01
Feb
2023
29
Jan
Projekttage
Nach einer Woche im hektischen Suva, verlegten wir uns ans Außenriff: klares Wasser und ein bissl Ruhe – glaubten wir zumindest. Aus der Ruhe wurde nix, denn gleich nachdem wir angekommen waren, spielt der Kühlschrank verrückt – Alarmstufe rot!
Glücklicherweise stellte sich heraus, dass wir nur ein Kabel tauschen mussten, aber auch das hiess einen halben Tag lang bei 33°C in der Bilge Kabel ziehen – ziemlich schwitzig und unlustig.
Heute wollten wir dann unsere eigentlichen Projekte von der To-Do Liste streichen: schnell das Getriebeöl vom Außenborder tauschen und ich wollte dann noch eine neue Lukenabdeckung nähen.
Aus dem schnellen Ölwechsel wurde ein ganzer Tag an Zuwendung für unseren zu lang vernachlässigten Tohatsu. Um auf dem Achterdeck trotz prasselnder Sonne arbeiten zu können, bauten wir eine Beschattung aus einem alten Leichtwindsegel. Hinter uns über dem Land bauten sich derweil apokalyptische Wolken auf, aber wir wurden noch vor dem Regenguss fertig!
Die Lukenabdeckung muss auf einen anderen Tag warten…
2023
22
Jan
Arbeitsroutine
Wir lieben Abenteuer und Erkundungen, aber zwischendurch lassen wir uns gerne nieder und schalten auf Arbeitsmodus um. Wir waren jetzt drei Wochen in Vanua Balavu und sind in unsere typische Arbeitsroutine verfallen – ganz ohne Ablenkung durch andere Segelboote (denn wir waren die einzigen Cruiser hier) oder Dorfbesuche (das nächste Dorf ist Meilen weg). Christian hat an einem experimentellen Setup, um den Pitufino auch mit dem alten Seatalk System zum Laufen zu bringen gearbeitet, somit blockierte er den ganzen Salon mit einem Elektroniksteckbrett, Boxen mit winzigen Einzelteilen, einer Lötstation und einer Lupe, die frappant an Pixar’s animierte Lampe Luxo Jr. erinnert… Glücklicherweise brauche ich zum Schreiben nicht viel Platz und so wechselte ich zwischen dem Sofa und der Achterkabine, während ich am Laptop an Artikeln und neuen Kapiteln der Fortsetzung von “Richtung Horizont” arbeitete.
Heute haben wir wieder die Segel gesetzt und sind jetzt unterwegs Richtung Suva, um ein paar Einkäufe zu erledigen, und um unsere Visa zu verlängern!
2023
22
Jan
Bellende Tauben?
Wir trauten unseren Ohren nicht, als wir an Land Bellen hörten. Kein Bellen wie es ein Schosshund machen würden, sondern ein richtiger Hund, ein Berhardiner oder eine Deutsche Dogge. Das nächste Dorf ist Meilen weg, auf den Karstinseln ist es so gut wie unmöglich an Land zu kommen und dann steckt man auf spitzen Felsen im dichten Dschungel. Hatte irgendein Wahnsinniger hier einen Hund ausgesetzt? Dann hörten wir auch auf der Nachbarinsel Bellen und von weit weg die Antwort.
Froh, dass uns eine Rettungsmission nach einem verlorenen Wuffsi erspart blieb, öffneten wir die Offline Wikipedia und fanden bald die Quelle des Geräuschs:
“Die Imperial Barking Pigeon” ist eine Vogelspezies in der Taubenfamilie Columbidae. Sie kommmt in Fidschi endemisch vor und zwar auf allen mittelgroßen und großen Inseln.”
2023
17
Jan
Korallen über und unter Wasser!
Die merkwürdige Landschaft hier in Qilaqila auf Vanua Balavu ist ein Resultat der vulkanischen Aktivität hier auf dem pazifischen Feuerring: ehemalige Riffe und Korallenköpfe wurde durch tektonische Aktivität angehoben und formen jetzt schroffe Klippen und Unmenge kleiner Inselchen. Warum die Felsen nicht alle etwa gleich hoch sind (wie auf anderen Makatea) ist uns ein Rätsel – vielleicht wurden verschiedene Teile bei verschiedenen Events mehrmals angehoben… Die spitzen Korallenstrukturen wurden von unglaublich anpassungsfähigen Pflanzen überwachsen – manche Bäume wachsen aus vertikalen Felsen heraus! Über die Jahrhunderte haben die Wellen an den Ufern genagt und schroffe Überhänge erodiert, die den Schwammerlinseln ihre typische Form geben. In der Zwischenzeit sind rund um die Inseln wieder neue Riffe gewachsen und so sehen wir jetzt Korallenskelette über Wasser und hübsche Riffe gleich drunter.
2023
14
Jan
Fotos von Taveuni
Fidschis drittgrößte Insel ist berühmt für ihren Regenwald und viele Wasserfälle. Die Hauptattraktion für Naturliebhaber ist der Bouma Nationalpark, der sich aber auf der Ostseite der Insel befindet und somit bei Passatwind mit dem Boot nicht zugänglich ist. Wir hatten Glück und konnten während einer Woche mit Nordwestwind diese schroffe Küste erkunden!
(29 Fotos)
2023
13
Jan
MJO
Die Madden-Julian Oscillation ist ein Wetterphänomen, das nah am Äquator ostwärts um die Erde düst und alle 30 bis 60 Tage vorbei kommt. Sie bringt verstärkte Wetteraktivität mit Wolken, Regen, Wind und einem erhöhten Zyklonrisiko. Im Moment haben wir eine aktive MJO hier im Westpazifik, Zyklon Hale hat Australien und Neukaledonien Überschwemmungen und Schäden gebracht. Die Grib Files zeigen zwei weitere Tiefs, die Fidschi nah kommen könnten, bevor die MJO in den nächsten Tagen hoffentlich weiterzieht.
In der Zwischenzeit bleiben wir nah bei unserem Cyclone Hole hier in Vanua Balavu in Qilaqila (Bay of Islands). Wir haben Pitufa probehalber schon durch die enge Öffnung in die rundum geschlossene Bucht manövriert, im Ernstfall würden wir in der Mitte ankern und ein Spinnennetz an Landleinen ausbringen. Wir hoffen, dass es nicht dazu kommen wird! Bisher hatten wir tolles Sommerwetter hier…
2023
10
Jan
Zurück in Vanua Balavu und happy!
Als wir Vanua Balavu’s Qilaqila Bucht (Bay of Islands) das erste Mal besuchten, fanden wir sie sowohl über Wasser (Schwammerlinseln) als auch Unterwasser (gesunde Riffe) sehr hübsch. Jetzt sind wir zurück hier und nach unseren eher enttäuschenden Erfahrungen mit überfischten Riffen und rolligen Ankerplätzen bei den Inseln weiter nördlich, schätzen wir die geschützte Bucht und die Biodiversität im Wasser erst so WIRKLICH… Endlich wieder einmal gut ausgeschlafen, können wir mit vielen verschiedenen, ausgewachsen und nicht verschreckten Fischfreunden schnorcheln! Zusätzlich haben wir noch Internet am Boot, kleine Geschäfte im Hauptdorf und lokal geerntete Früchte und Gemüse
Als heute der Wassermacher den Dienst quittierte, waren wir erst recht froh, dass Pitufa so ruhig steht. Beim Arbeiten in der Bilge und beim Austauschen winziger Teile (die Bürsten in der Pumpe waren abgenutzt) hätten wir keine Schaukelei brauchen können…
2023
06
Jan
2023
01
Jan
Vurevure
Der beste Ankerplatz auf der Ostseite von Taveuni ist Vureruve. Bei Südost oder Ostwind kann man hier nicht stehen, aber jetzt bei Nordwestwind ankern wir ruhig und geschützt vor dem immerwährenden Südostschwell und der Windsee, die um die Insel gedrückt wird. Man kann mit dem Dingi in einem kleinen Bach drinnen in der Bucht anlanden: bei Ebbe muss man das Dingi über eine Sandbank ziehen, aber bei Flut ist freie Bahn. Gleich hinter dem Strand versteckt sich das hübsche Dorf Vurevure (versteckt hinter Bäumen).
Wir hatten keine Kava mehr, somit gingen wir ins Dorf, und entschuldigten uns, dass wir erst welches in der Stadt kaufen müssten. Praktischerweise bauen die Leute hier aber Kava an, somit konnten wir gleich ein paar Bündel zu einem guten Preis kaufen (und eins blieb beim Chief). Hier bekommt man keine offizielle Gastfamilie, aber Kali, der Headman, hat uns unter seine Fittiche genommen, uns mit Früchten und Gemüse versorgt, und uns zu Kaffee und Kuchen eingeladen (danke!)
Sana, der Sohn des Chiefs, möchte gerne ein paar Touristen ins Dorf bringen und er möchte gerne Touren und Wanderungen organisieren. Jeder rennt zu den berühmten Wasserfällen in Bouma und Lavena, aber heute hat uns Sana zu einem kleinen Wasserfall eine Stunde vom Dorf entfernt geführt: Der Savu-ra Wasserfall fällt genauso hübsch in sein Becken und dieses ist noch klarer und kälter als die seiner berühmteren Kollegen
Für mehr Info ist Sana per Vodafone oder Whatsapp zu erreichen +679 2551331
2022
31
Dec
Taveuni
Die Ringgold Inseln waren eine große Enttäuschung: rollige Ankerplätze, leergefischte Riffe und die unfreundlichsten Einheimischen, die wir bis jetzt in Fidschi angetroffen haben… Dann verbrachten wir ein paar Tage auf der privaten Insel Matangi (schönes Schnorcheln, Wandern und superfreundliche Eigner–danke für die Gastfreundschaft!) und jetzt sind wir auf Taveuni.
Die drittgrößte Insel Fidschis bekommt viel Regen ab und war zu feucht für Zuckerrohrplantagen. Somit blieben der “Garteninsel” großflächige Rodungen erspart.
Wir haben Glück mit dem Wetter: bei Passatwind kann man auf der Ostseite unmöglich ankern, aber Dank einer Nordwestwindphase können wir Zeit in der Bucht von Vurevure verbringen. Der Bouma Nationalpark umfasst fast 80 % der Inselfläche und bietet einige schöne Wanderungen durch den Regenwald zu Wasserfällen. Gestern gingen wir zu den drei Wasserfällen beim Dorf Bouma (32 FJD/Person Eintritt). Am Vormittag hatten wir den tiefen Pool beim letzten Wasserfall noch für uns alleine, später füllte sich der Park mit Einheimischen, die ihr Picknick brachten – eine tolle Art das alte Jahr ausklingen zu lassen
2022
30
Dec
2022
26
Dec
Fotos von Wailangilala
Viele Inseln in der Gegend hier sind privat, manche wurden vor 200 oder 100 Jahren den Leute billig abgeluchst und dann als Plantagen ausgenutzt, die Einheimischen deportiert oder als billige Arbeitskräfte missbraucht. Andere Inseln wurden erst in den letzten Jahren als Wochenend-Residenzen oder Hotels an die Superreichen verkauft. Dietrich Mateschitz kaufte eine große Insel, eine andere gehört Mel Gibson… Wir ankerten bei einer Vogelinsel, die 2004 von einem Australier gekauft wurde, der ein Resort begann, die Baustelle aber nie fertig stellte. Ein Jahrzehnt lang waren die Vögel wieder ungestört, jetzt ist die Insel wieder zu verkaufen… Die Ankerplätze sind offen und unruhig, doch wir blieben ein paar Tage, um die Vögel und Schildkröten zu beobachten (jetzt ist die Saison, wenn die Weibchen an Land kommen, um ihre Eier zu legen).
Wailangilala
Wir haben uns gefreut einer der letzten Vogelinseln im Südpazifik zu finden mit großen Kolonien von Rotfußtölpeln, Noddies und Seeschwalben. Dummerweise steht die Insel zum Verkauf, hoffentlich wird sie der neue Besitzer nicht ruinieren... Schlappe 3 Millionen Dollar Verkaufspreis ;-)
(32 Fotos)
2022
22
Dec
Ringgold Inseln
Eigentlich wollten wir noch mehr winzige Inseln nördlich von Wailangilala erkunden, aber nordöstlicher Schwell machte das unmöglich. Stattdessen beschlossen wir westwärts zu den Ringgold Inseln zu segeln, die mehr Schutz bieten – zumindest dachten wir das.
6 smaragdgrüne Inselchen innerhalb eines Barriereriffs, ein winziges Dorf – auf den Satbildern sahen die Inselchen perfekt aus. In der Praxis rollt die Dünung ungehindert in die Lagune – der einzige Effekt, den das Riff zu haben scheint, ist dass der Schwell konfuser als auf dem Ozean ist.
Wir sehen Wellen aus Nordost (Windrichtung, logisch), SW (lange Dünung), aber auch aus Ost, Nordwest und Süd – es ist verrückt.
Gestern sind wir erst brav zum Dorf für das offizielle Sevusevu Ritual (Kava Geschenk) und gingen dann auf Erkundung, um Schnorcheln zu gehen. Die Distanzen zwischen den Inseln sind winzig, trotzdem müssen wir das Boot wie für einen Törn vorbereiten, weil die See so rauh ist. Wir haben verschiedene Ecken versucht, aber die meisten waren zu wild zum Ankern. Am Ende schafften wir einen Schnorchelstopp auf der Nachbarinsel, verbrachten die Nacht auf der Südseite der Hauptinsel Yanuca und sind jetzt wieder gegenüber vom Dorf.
Jedes Mal ankern bringen wir auch eine Schlinge zu einem Felsen aus, um das Boot in den Schwell auszurichten – eine Variation des Heckanker-Rituals, das wir in den Marqueas hatten. Jetzt haben wir fix eine Drahtseilschlaufe am Heck an unserer 50 m Seilrolle.
Wir parken das Boot nah an Land, Christian springt ins Wasser, sucht sich einen Felsen im Seichten und befestigt die Schlinge, während ich Pitufa’s Heck nah heran manövriere. Sobald die Schlinge sitzt, ziehen wir das Seil über eine Klampe am Achterdeck herein – voilá. Die Prozedur ist schnell erklärt, kann aber ganz schön ermüdend sein, im Speziellen wenn wir mehrere Anläufe brauchen, bis der Winkel zur Dünung passt. Jetzt haben wir ein gutes Eck gefunden, Pitufas Bug zeigt zum Kap und es sieht so aus, als könnten wir seit einer Woche oder so endlich wieder einmal im Bett in der Heckkabine schlafen