Endlich haben wir einen Termin fuer die Kanaldurchfahrt: Samstag, 15.12.12. Wir bleiben die restliche Woche in Colon, machen Einkaeufe und bereiten das Boot auf 3 Linehandlers (jedes Boot braucht vier Leute an den Leinen im Kanal) vor. Im Moment erscheinen drei Uebernachtungsgaeste als ziemliche Herausforderung, die Bugkabine ist bis an die Decke vollgestopft mit Zeug, aber wir werden die Sachen schon irgendwie unterbringen
2012
12
Dec
Kanaldurchfahrt am Samstag!
2012
12
Dec
Vermessen und fast fertig fuer den Kanal!
Natuerlich laufen die Vorbereitung auf die Kanaldurchfahrt “panamesisch” – also nicht unbedingt glatt. Wir sind am Sonntag fuer unseren Vermessungstermin am Montag um 8 nach Colon gesegelt. Wir haben den ganzen Vormittag gewartet, um eins ist schliesslich ein Lotsenboot mit einem Vermesser gekommen, er hatte aber unsere Papiere nicht mit (nur die vom Nachbarn) und wir wurden angewiesen, am naechsten Morgen einen Vermesser entgegenzunehmen. Heute um 10 ist auch wirklich einer gekommen, mass unsere Pitufa von Anker bis Windsteuerung gruendlich nach (ein Witz, weil alle Boote unter 50 Fuss die gleiche Pauschale zahlen) und haendigte einige Dokumente aus. Mit diesen marschierten wir zu einer Spezialfiliale der Bank und bezahlten die Gebuehr: 1.875 US Dollar in bar, 891 davon eine Kaution fuer den Fall, dass unsere Pitufa den Kanal beschaedigt (vielleicht die Betonwaende?), waehrend wir einen Schrieb unterzeichnen mussten, der die Kanalautoritaet von jeder Haftung entbindet, falls Pitufa was passiert Wir wurden angewiesen, nach 6 Uhr den Terminverteiler anzurufen, doch unsere Papiere waren noch nicht bei ihm und wir wurden auf morgen vertroestet (wie zu erwarten war).
Hoffentlich bekommen wir also morgen Vormittag einen Termin fuer die Durchfahrt. Bis dahin bleiben wir am Ankerplatz vor dem Club Nautico, gleich neben dem Kreuzfahrt-Terminal, wo Lotsenboote alle paar Minuten mit Vollgas vorbeigasen. Wir nutzen die Zeit und machen Besorgungen in Colon. Colon ist eine merkwuerdige Stadt. Alles ist heruntergekommen, als ob die Leute vor etwa 40 Jahren aufgehoert haetten, etwas zu reparieren, Muellberge ueberall. Angeblich ist die Kriminalitaetsrate hoch, Seglern wird geraten keinen Meter zu Fuss zu gehen, sondern immer ein Taxi zu nehmen. Wir sind trotzdem ein wenig im Zentrum herumgegangen, weil wir zu verschiedenen kleinen Geschaeften wollten. Dort sahen wir ein Schild “Passt auf die Touristen auf, sie sind die Zukunft von Colon”
2012
08
Dec
Endlich geht was weiter!
Die Sonne scheint wieder (wahrscheinlich beschweren wir uns bald ueber die Hitze und leere Wassertanks ) und unser Glueck hat sich scheinbar auch gewendet. Ein befreundeter Segler kommt heute zu uns, um den Riss in unserem zu schweissen, wir haben von einem anderen Boot ein Schweissgeraet ausgeborgt und von einem weiteren einen Generator. Das Leben in einer grossen Ankerbucht wie Portobelo ist wie das Leben in einem Dorf: nach einer Weile kennt man alle und Fahrtensegler sind ein hilfsbereites Voelkchen
Wenn alles glatt geht segeln wir morgen nach Colon, der Vermesser kommt Montag Morgen aufs Boot und dann bekommen wir hoffentlich einen baldigen Termin fuer die Kanaldurchfahrt!
2012
06
Dec
Panama hoehlt uns aus
Seitdem wir in Panama angekommen sind, ist alles kompliziert. Vor unserer Ankunft in Portobelo haben wir eine kurze To-Do Liste geschrieben: Kuehlschrank reparieren, Baum schweissen, elektronische Geraete bestellen, Vorraete kaufen, Kanaldurchfahrt organisieren. Jetzt sind wir schon fast ein Monat hier, stressen von Morgen bis Abend herum und haben noch fast nichts erreicht. Nur damit ihr eine Idee bekommt: Gestern hatten wir einen Zahnarzttermin um 11. Das heisst, spring um 9 Uhr in den Bus, 2 Stunden nach Colon. Wir warten ewig beim Arzt, kommen um 2 endlich weg, nehmen ein Taxi zur Post, leider haben die keine Schachteln. Sie schicken uns in ein Verpackungsgeschaeft, die hatten einen Wasserschaden und deshalb keine Schachteln. Kurz entschlossen suchen wir in der Papierwarenabteilung herum, finden 2 Schachteln, bringen sie zur Theke und die Frau schafft es wirklich, unsere Sachen einzupacken. 3 Uhr: zurueck auf der Post ist die Frau am Schalter mit der Aufgabe ein Paket nach Europa zu schicken voellig ueberfordert, fragt uns (keine Idee), fragt Kollegen, fuellt Dutzende Formulare aus, etc. 3.45: Wir duesen zum Hafen, um einen Termin fuers Vermessen fuer die Kanaldurchfahrt zu machen, leider ist die Sekretaerin schon um 1 gegangen, gelangweilte Kaffee schluerfende Herren uebernehmen unsere Dokumente nach laengerem Hin und Her. 5 Uhr: Mittagessen im Shoppingcenter, schnell in der Elektronikabteilung Preise notieren, dann schnell schnell zur Busstation (fast 6 Uhr, der letzte geht um 6!), dann stehen wir 2 Stunden eingequetscht ganz hinten im Bus mit dem Kopf neben dem Lautsprechen, aus dem mit voller Lautstaerke erhebende christliche Lieder schmettern. Wir halten unsere Sackerl fest, waehrend mehr und mehr Passagiere nachgequetscht werden, einige haengen aus den Tueren. 8 Uhr: zurueck am Boot, voellig fertig, wenig erreicht.
2012
27
Nov
Fledermausalarm
Heute um 3 Uhr in der Frueh weckte uns Leeloo mit dem typischen Triumphgeheul, mit dem sie eine erfolgreiche Jagd verkuendet. Ich stand wideerstrebend auf um nachzusehen, was sie erwischt hatte. Als ich sie aufhob, liess sie das dunkle Wesen in ihrem Maul los und es flatterte aufgeregt in die Heckkabine – eine Fledermaus. Ich oeffnete gleich die Luke, aber der arme Kerl flog immer im Kreis, ohne einmal nach oben zu sehen (so viel zum unfehlbaren Echolot-System von Fledermaeusen…). Christian schaffte es letztendlich einen Karton ueber ihn zu stuelpen und ihn so zur Luke zu bugsieren.
Nach der naechtlichen Aufregung schliefen wir lang (bis 7.30) und wachten mit Sonnenstrahlen im Gesicht auf. Hurrah! Wir nutzten die Chance und wanderten zu dem Fort hoch ueber der Bucht – eine tolle Aussicht. Dann duesten wir zurueck zum Boot zum Fruehstueck und schafften es grad noch vor dem naechsten Regenschauer
2012
25
Nov
Wo ist das gelbe Ding — wie heisst das noch gleich?
Es schuettet jetzt seit Montag durch, die laengsten Regenpausen dauern etwa eine halbe Stunde. Sobald der Regen kurz aufhoert oder zumindest kurz nachlaesst, duesen Dinghis hektisch mit Vollgas durchs Ankerfeld, in der Hoffnung halbwegs trocken zum Dorf oder zurueck zu kommen. Wir haben die letzten 3 Tage unter Deck verbracht und haben uns nur manchmal hinausgewagt um das Cockpit zu trocknen und um ein paar Kuebel Wasser in den Tank zu leeren. Leeloo ist auch genervt, kaum geht sie raus kommt ihr der Regen schon waagrecht entgegen und sie legt sich wieder schimpfend ins Bett. Am Mittwoch in der Frueh haben wir das letzte Mal kurz das gelbe Ding am Himmel gesehen, das in den Tropen eigentlich den ganzen Tag scheinen und heiss brennen sollte…
2012
18
Nov
Stressige Tage fuer die Schluempfe
Im Moment sind die TAge einfach nicht lang genug, um alles zu erledigen was ansteht, somit haben wir komplett vergessen, Blogeintraege zu schreiben. Wir sind am Vormittag meist im “Buero” (Captain Jack’s Bar, wo’s Internet gibt) machen Recherchen zu allen Arten von elektronischen Geraeten, weil sowohl das GPS als auch das Radar nach einem Blitzschlag ganz in der Naehe angefangen haben, zu spinnen. Wir bestellen alle moeglichen Ersatzteile fuer den Pazifik und zusaetzlich arbeite ich noch an Uebersetzungen, damit ein bissl Geld reinkommt – waehrend der letzten drei Monate in Kuna Yala haben wir nur zwischen 200 und 300 Euro pro Monat ausgegeben (das shopfreie Kuna Yala war gut fuer unser Budget ), aber die naechsten Monate werden wieder auf’s Geld gehen.
Letzte Woche haben wir eine Einkaufsexpedition zu einem grossen Supermarkt gemacht und waren von der Geschwindigkeit des Busses (manchmal schneller als 50 km/h), den Menschenmassen und dem Angebot im Rey Supermarkt voellig erschlagen. Am Freitag sind wir mit einer anderen Yacht als Linehandlers (Leute fuer die Festmacherleinen) durch den Panamakanal mitgefahren, um Erfahrungen fuer unsere eigene Durchfahrt im Dezember zu sammeln. Die ganze Prozedur ist kompliziert und auch etwas unorganisiert, der “Berater”, der als Lotse mitfaehrt kam 2 Stunden zu spaet, Zeitplaene wurden staendig geaendert, wir mussten mit Vollgas zu den Miraflores Schleusen rasen, nur um dort dann 1 Stunde zu warten, etc. Die Schleusenkammer selbst waren etwas enttaeuschend, wir hatten eine riesige Anlage erwartet, sie sind aber nicht groesser als Schleusen auf europaeischen Fluessen.
Wie immer wenn wir viel zu tun haben, haben wir Pitufa ein bissl vernachlaessigt, was waehrend einer tropischen Regenzeit keine gute Idee ist. Letzte Woche ist ueberall Schimmel gewachsen, somit haben wir ihm heute Morgen den Krieg erklaert und alle Oberflaechen mit Alkohol abgerieben (Waende, Kaesten innen und aussen, Decke, etc.). Wir freuen uns schon auf das Ende der Regenzeit, offiziell soll’s im Dezember so weit sein, aber schauma mal
2012
08
Nov
Auf Wiedersehen Kuna Yala
Nach zwei Monaten in den San Blas Inseln sind wir heute nach Panama (Festland) gesegelt . Nach so langer Zeit weg von der Zivilisation (das letzte Auto haben wir in Cartagena gesehen…) muessen wir uns wohl wieder umstellen und dann anfangen zu organisieren: wir muessen die Durchfahrt durch den Kanal arrangieren, jede Menge Ersatzteile besorgen, einige Reparaturen machen, etc. um uns auf den Pazifik vorzubereiten!
2012
08
Nov
Endlich wieder Segeln
Heute sind wir das erste Mal seit unserer Ankunft in Panama wieder einmal gesegelt und zwar die Art von Segeln mit Segeln oben und Wind um sie zu fuellen Der Trip war nicht sehr lang, war aber inklusive Problemen beim Heben des Ankers (die Kette war am Grund verheddert) und 2 Manoevern bei Isla Porvenir (der erste Ankerplatz war zu eng) anstrengend. Und alles um herauszufinden, dass der Hafenmeister nicht da war…). Wir haben somit keine Papiere bekommen – der Grund warum wir hergekommen waren
2012
02
Nov
Chichime
Es hat aufgehoert zu regnen und die Sonne scheint endlich wieder, also sind wir zum naechsten Ankerplatz ein paar Meilen weiter westlich weitergefahren. Die eigentliche Ankerbucht hat uns nicht sehr angesprochen, da bereits 17 (!) andere Boote hier vor Anker lagen, also haben wir einfach ausserhalb, suedlich der groesseren Insel der Chichime Cays unseren Anker fallen lassen. Wir wollen uns gar nicht vorstellen, wie es bei diesen populaeren Ankerplaetzen in der Hochsaison aussieht. Unser Platz ist ein bisschen rollig, somit haben wir am Abend auch noch einen Heckanker ausgebracht. Am Nachmittag sind wir mit dem Dinghy zur Dog Island hinunter getuckert und sind beim Frachter-Wrack schnorcheln gegangen.
2012
01
Nov
Sox on the beach
Die letzten drei Tage hat’s wieder geschuettet, das graue, dunkle Wetter passt gut zu Allerheiligen (nur halt waermer). Dauerregen auf dem Boot ist laestig, weil man drinnen eingesperrt ist und es Sinn machen wuerde, in der Zeit am Computer zu arbeiten, die Naehmaschine auszupacken, etc., aber ohne Sonne laden die Solarpanele die Batterien nicht und somit sollten wir nicht zu viel Energie verbrauchen… Gestern war uns so fad, dass wir im Regen schnorcheln gegangen sind, zurueck daheim waren wir trotz dem luluwarmen Wasser so durchgefroren, dass wir heissen Kakao getrunken und das erste Mal seit ewiger Zeit Socken angezogen haben. Ein lustiger Kontrast: weisser Strand, Palmen und dicke Wintersocken
2012
29
Oct
Cruising?
Das trockene Wetter ist uns nur kurz erhalten geblieben, heute hat’s schon wieder geschuettet. Am Nachmittag tauchte ein riesiger Bug aus der Wolkensuppe auf und kurz darauf ankerte ein Kreuzfahrtschiff hinter uns. Angeblich besuchen in der Trockenzeit viele die San Blas, aber wir haben vorher noch keins gesichtet. Bald nach ihrer Ankunft paddelten Kuna Kanus zum Strand, um ihre Molas anzubieten und dann schipperte die Crew schon Passagiere vom Kreuzfahrtschiff zur Insel – alles wohlgemerkt bei stroemendem Regen. Die armen “Kreuzfahrer” haben einen schlechten Tag fuer einen Nachmittag am Strand erwischt, aber wenn Schwimmen bei den San Blas auf dem Terminplan steht, dann wird geschwommen, denn morgen sind sie ja schon wieder an einem voellig anderen Ort . Die gluecklicheren Schluempfe sind nicht so in Eile und haben die Chance auf noch mehr, hoffentlich schoenere Tage hier.
2012
27
Oct
Western Holandes Cays
Das Wetter ist seit gestern wieder schoen, aber das heisst nicht einfach nur zurueck zum Normalzustand, der sonnige Morgen und regnerische, gewittrige Nachmitage bedeutet, sondern jetzt ist es richtig schoen. Es sieht so aus, als ob Hurrican Sandy die ganze feuchte Luft weggesaugt und sie weiter im Norden abgeladen hat.
Nach fast einer Woche in Nargana sind wir wieder bei den aeusseren San Blas Inseln. Wir wollten eigentlich in den Central Holandes Cays ankern, aber der Ankerplatz dort hat uns nicht behagt – er war zu eng fuer unseren Geschmack und ausserdem zu nah an den Mangroven, was viele Moskitos bedeuten koennte. Wir sind also weiter nach Westen gefahren und haben dort einen huebschen Platz zwischen den westlichsten Holandes Cays gefunden. Wir sind natuerlich das einzige Boot hier . Natuerlich waren wir gleich schnorcheln und hatten das Glueck, gleich zwei riesige Adlerrochen und einen neugieren Ammenhai anzutreffen. Es ist schoen, endlich wieder schwimmen zu koennen. Das letzte Mal hatten wir das Vergnuegen ins erfrischende Nass einzutauchen weit oben im Rio Diablo. Das Wasser dort war aber wirklich eine Abkuehlung, waehrend das Oberflaechenwasser im Meer eher an ein Thermalbad erinnert
2012
25
Oct
Hurricane Sandy
Obwohl wir weit unterhalb des Hurrikanguertels sind, wird das Wetter auch hier stark von Hurrikan Sandy beeinflusst. Es ist seit Tagen regnerisch und boeiger Wind ruettelt heftig an Pitufa, doch unser Ankerplatz bei Nargana schuetzt uns sowohl vor den suedlichen Windwellen, als auch der hohen Duenung aus Norden. Wir sollten uns also wirklich nicht ueber kleinere Unannehmlichkeiten wie spritzige Dinghifahrten beschweren, waehrend weiter im Norden massive Verwuestung angerichtet wird.
2012
25
Oct
Zwei neue Artikel im Ocean7
Das oesterreichische Segelmagazin Ocean7 hat unsere Artikel ueber die Karibikkueste Kolumbiens und ueber das Cruisen mit Katze an Bord in der aktuellen 06/12 Ausgabe veroeffentlicht.