deen

2013
30
Mar

Segeln inmitten einer Flotte

Wir kommen immer noch ganz gut voran, jetzt mit suedoestlichem Wind, der etwas staerker als vorhergesagt (naemlich sehr leicht…). Leider sind 10 Knoten immer noch nicht genug, um Pitufa fliegen zu lassen und so haben uns im Verlauf des Tages einige Boote ueberholt, die in dem gleichen Wetterfenster wie wir losgestartet sind. Es ist das erste Mal, dass wir in so einem Konvoi segeln (auch wenn er zufaellig zustande gekommen ist wegen dem Wetterfenster) und das ist ganz lustig. Jeden Tag gibts ein Funknetz bei dem alle 15 Boote ihre Position, Wind, Stroemung und Smalltalk austauschen (Angelglueck, etc.). Wir haben gestern endlich Glueck gehabt und zwei Makrelen gefangen. Leeloo hat die ersten Stueckerl bekommen, dann Sushi fuer uns, Tandoori Filets am Abend und es ist noch genug da fuer Fishcurry heute und Fischsuppe morgen ;-) . Fisch putzen und filletieren macht auf einem schaukelnden Boot allerdings wenig Spass, aber die Abwechslung auf dem Speiseplan ist es wert.

2013
29
Mar

Almost half the distance made

After a night of fast sailing with Pitufa storming down the waves and having a good time (if she could sing she’d sing the Ride of the Valkyries at those times), the wind has slowed down and the current left us stumbling along with merely 4 knots. Hopefully we’ll pick up both wind and current again. We don’t have luck with our fishing: three lures lost, no fish caught.+++++++++++++++ Nach einer Nacht schnellen Segelns in der Pitufa in Hochstimmung die Wellen hinunterstuermte (wenn sie singen koennte, wuerde sie in solchen Momenten den Ritt der Walkueren anstimmen) ist jetzt weniger Wind und die Stroemung hat uns auch verlassen. Wir torkeln mit nur mehr 4 Knoten dahin und hoffen, dass wir bald wieder Wind und Stroemung finden. Mit der Angelei haben wir kein Glueck: drei Koeder sind schon weg, aber wir haben noch keinen Fisch gefangen.

2013
28
Mar

Fabulous speed

We still have a steady northerly wind between 15 and 20 knots, just the sort of stiff breeze our overloaded Smurfette needs. Yesterday noon we were able to go on a downwind course and put out the twin headsails, that’s our favourite kind of sailing. No main up, just the two genoas on poles–one to the left and one two the right Pitufa looks like an angel gliding along. We make about 6 knots through the water this way, but the current adds another 2 to 3 which makes for a speed over ground of 8 to 9 knots–faster than we’ve ever been. The waves are quite high, but the boat’s movements are so steady and calm that Leeloo came out to have a sunbath on deck last evening, holding her belly into the warming sun…++++++++++++++++ Wir haben immer noch stetigen Nordwind zwischen 15 und 20 Knoten, genau die steife Brise, die unsere ueberladene Schlumpfine braucht. Gestern Mittag konnten wir auf einen Vorwindkurs gehen und die Zwillingsvorsegel herauslassen, das ist unsere Lieblingsart zu segeln. Kein Grosssegel, nur die zwei Genuas auf zwei Baeumen – einer links und einer rechts, dann gleitet Pitufa dahin wie ein Engelchen. Wir sind 6 Knoten schnell, aber die Stroemung legt noch 2 bis 3 Knoten drauf und das ergibt ein Tempo ueber Grund von 8 bis 9 Knoten – schneller als je zuvor. Die Wellen sind relativ hoch, aber die Bootsbewegungen sind so stetig und ruhig, dass Leeloo gestern Abend sogar auf Deck ein Sonnenbad genommen hat, ihr Baeuchlein in die waermenden Sonne gestreckt…

2013
27
Mar

Steady winds

Steady winds and a friendly current are carrying us swiftly southwards.++++++++++ Stetige Winde und eine freundliche Stroemung tragen uns geschwind suedwaerts.

2013
26
Mar

On the way to Galapagos

Yesterday we got the boat into passage-mode–that takes a whole day. We have to take down the mobile solar panel, tidy the deck, declatter all cupboards, tidy up the forecabin, tie down all bits that could go flying through the boat in heavy weather. We decided on rigging the second genoa (in case of downwind), putting the inner foresail on deck (in case of strong winds) and getting the gennacker ready (in case of light winds)–on the way to the Galapagos islands we can encounter all kinds of conditions. In the afternoon we took the dinghy ashore in the hope of trading some veggies with indios, but the hut we had seen from afar was empty and even though the fertile valley with a freshwater stream is a big garden (bananas, platanos, sugarcane, etc.) we couldn’t find a village. While preparing dinner Bertie the Bertschi Kerosene Cooker suddenly went out. Ok, nothing new, in that case we have to let the pressure off the kerosene tank, get funnel and jerry can, refill the tank, p ump 180 times to get the pressure up again, preheat with alcohol and then light the oven, but: nothing. We ate our almost-cooked dinner and instead of setting up this morning, we had to dissamble the cooker to check all kerosene lines. After two hours we found the blockage, removed it with a fine brush (still from our aquarium equipment) and an airpump and voila: Bertie’s back on duty. By noon we had both anchors up and set out towards the Galapagos, prepared to motor for the first few miles (the grib file predicted calm weather along the coast). Instead we got a fresh northerly breeze right from the start and are now sailing 5 knots with wind on the beam. Unfortunately we haven’t caught a fish yet, but it seems that a really big one bit on our brand new lure. Goodbye lure and goodbye fishy.++++++++++++++++ Gestern haben wir das Boot in Segelmodus gebracht – das dauert mittlerweile einen ganzen Tag. Wir muessen das mobile Solarpanel abnehmen und verstauen, das Deck klarieren, alle Kasteln entklempern, die Bugkabine aufraeumen, alle potentiellen Flugobjekte niederzurren… Wir haben uns entschlossen die zweite Genua aufzuziehen (fuer einen Vorwindkurs), das Kuttersegel liegt auf Deck (fuer den Fall von Starkwind), der Gennaker liegt bereit (falls wir Leichtwind bekommen) – auf dem Weg zu den Galapagos muss man auf alles vorbereitet sein. Am Nachmittag fuhren wir mit dem Dinghi zum Strand, aber die aus der Ferne erspaehte Huette war leer und obwohl in dem fruchtbaren Tal mit einem Suesswasserbach viele Gaerten mit Bananen, Platanos, Zuckerrohr, etc. liegen, haben wir kein Dorf gefunden. Beim Abendessen kochen ist der Bertschi Kerosinkocher ploetzlich ausgegangen. Nix neues, das heisst Druck ablassen, Trichter und Kanister suchen, Kerosin nachfuellen, 180 Mal pumpen zum Druckaufbau , vorheizen und dann neu anzuenden, aber: NIX. Wir haben das fast fertige Abendessen trotzdem gegessen und heute morgen, anstatt loszusegeln, den Ofen auseinandergenommen und die Kerosinleitungen geprueft. Nach zwei Stunden war die Blockade mit Hilfe eines kleinen Buerstchens (noch aus Aquarientagen) und einer Luftpumpe behoben und voila: Bertie ist wieder im Dienst. Mittag hatten wir beide Anker oben und konnten Richtung Galapagos los, in Erwartung erst einmal motoren zu muessen (das grib file sagte Windstille entlang der Kueste voraus). Stattdessen bekamen wir eine steife Brise aus Nord und konnten gleich segeln. Jetzt gehts mit 5 Knoten und Wind von der Seite schoen dahin. Leider wir haben wir noch keinen Fisch gefangen, aber scheinbar hat ein Grosser an unserem brandneuen Koeder angebissen. Servus Koeder, servus Fischi.

2013
24
Mar

Ensenada Guayabo

This morning we motored a few miles down the coast to the southernmost bay of Panama only 14 miles from the Colombian border. Some small, spotted dolphins accompanied us for a while. Even though we trolled two lures and the waters here are famous for the abundance of fish, we weren’t lucky enough to catch dinner. The coast is fringed by high mountains that rise steeply from the sea. No roads lead into this area, but there are indigenous villages along the coast and rivers. Even though there hasn’t been much wind for the past week there’s a mighty southerly swell breaking spectacularly on the black, volcanic rocks and the dark beach at the end of the bay. We’ve found some shelter behind an island and rocks within the huge bay, but the swell still gets bent in, so we’ve brought out a stern anchor to keep Pitufa’s bow into the waves and are quite comfortable.++++++++++++++++++++++++ Heute morgen sind wir ein Stueck die Kueste hinunter motort zur suedlichsten Bucht in Panama, nur 14 Meilen von der kolumbianischen Grenze entfernt. Ein paar kleine, getupfte Delfine begleiteten uns eine Weile. Obwohl die Gewaesser hier fuer ihren Fischreichtum bekannt sind und wir zwei Schleppangeln draussen hatten, biss kein Abendessen an. Gleich hinter der Kueste steigen steile, gruene Berge an. Keine Strasse fuehrt hierher, aber es gibt indigene Doerfer entlang der Kueste und an den Fluessen. Obwohl letzte Woche kaum Wind war, bricht sich eine maechtige Duenung aus Sueden spektakulaer an den schwarzen, vulkanischen Felsen und am Strand im Inneren der Bucht. Wir haben hinter einer kleinen Insel und einigen Felsen innerhalb der riesigen Bucht ganz guten Schutz gefunden, aber der Schwell wird um die Insel gedrueckt und wir haben deshalb einen Heckanker ausgebracht, um Pitufas Bug in die Wellen zu halten. So ist es ganz gemuetlich hier.

2013
23
Mar

Photos of the Darién

Thanks to our badboy WiFi antenna, we managed to upload another photo gallery:

Darién, Panama

Im Februar 2013 bereiteten wir Pitufa in Panama City auf den Pazifik vor. Wir tauschten durch einen Blitzschlag in den San Blas beschädigte Elektronik aus, bestellten Unmengen an Ersatzteilen und füllten Pitufa mit Proviant voll. Dann erkundeten wir die Pazifikseite des Darién-Gebietes mit seinen Regenwäldern und Flüssen im Süden Panamas.

(50 Fotos)

2013
23
Mar

Warten aufs Wetterfenster

Auf dem Weg zu den Galapagos Inseln muessen wir durch die (intertropical convergence zone), ein Gebiet am Aequator zwischen den verlaesslichen Passatwinden weiter im Norden und Sueden mit instabilem Wetter. Wir warten auf eine Periode, in der es der Nordpassat ueber den Isthmus von Panama schafft und uns so weit suedwarts schiebt, bis wir auf den Suedostpassat treffen. Jedes Mal wenn das geschieht, setzt im Moment eine ganze Yachtflotte Segel Richtung Galapagos. Wir haben das letzte dieser “Wetterfenster” um einen Tag verpasst (Pitufa war noch nicht ganz vorbereitet) und warten jetzt seit einer Woche auf das naechste. Laut Wetterbericht sollte sich Ende naechster Woche wieder eins auftun.

In den letzten Tagen war es regnerisch und wir haben zu Hause gearbeitet und geschrieben. Gestern haben wir bei einem Bootsshuttle der Lodge in unserer Bucht (fuer Touristen und einheimischen Arbeiter der Lodge) eine Mitfahrgelegenheit zum Dorf bekommen. Es war nett durch’s Dorf zu spazieren, mit den Leuten zu plaudern und Einkaeufe zu erledigen, ohne die Sorge, wie wir das Dinghi wieder durch die Brandung bekommen werden. Bei unserem letzten Besuch im Dorf sind uns die vielen Einheimischen am Strand weit weg vom Dorf aufgefallen und wir haben uns gewundert, was die dort machen. Gestern fanden wir des Raetsels Loesung: als wir im Minimarket nach Handyverbindung fragten, erfuhren wir, dass es Digicell gibt, aber halt nur am letzten Ende vom Strand ;-) Heute hat sich die Sonne wieder einmal gezeigt und wir sind auf dem gut gepflegten Pfad der Lodge durch den Dschungel ueber den Huegel zum naechsten Strand gewander. Der Regenwald ist unglaublich ueppig hier und wir haben einen Blick auf einen suessen Kleinbaeren auf einem Baum erhascht.

2013
19
Mar

Rassistische Katze?

Leeloo ist eine sehr scheue Katze, die Besucher ganz und gar nicht schaetzt. In geschaeftigen Ankerbuchten bewegt sich immer eins ihrer Ohren mit den vorbeiflitzenden Dinghis mit, sobald die Drehzahl bei einem Aussenborder sinkt, ist sie in Alarmbereitschaft. Rufen die Leute im Dinghi sowas wie ‘Hallo’ duest sie unter Deck, wohlwissend, dass die Leute vielleicht an Bord kommen und im schlimmsten Fall womoeglich den ganzen Abend im Cockpit mit Drinks sitzen bleiben. Wir waren erstaunt zu sehen, dass ihre Reaktion auf dunkelhaeutige Leute in Kanus (mit oder ohne Aussenborder) ganz anders ist. Egal wie nah das Kanu kommt, sie bleibt auf Deck und sogar wenn wir mit den Leuten reden, ist sie unbesorgt. Vielleicht weiss sie aus Erfahrung, dass ‘braune’ Leute meist in ihren Kanus bleiben und wenn sie an Bord kommen, bleiben sie nicht allzu lange. Vielleicht liegts aber auch daran, dass Kanus oft nach Fisch riechen und Leeloo liebt Fisch. Was auch immer der Grund fuer ihr Verhalten sein mag, es zeigt, dass sie zwischen verschiedenfarbigen Leuten unterscheidet und braune Besucher klar bevorzugt ;-)

2013
17
Mar

Puerto Piñas

Heute sind haben wir einen Dinghi-Ausflug in die Nachbarbucht gemacht, um das Dorf dort zu besuchen. Anlanden stellte eine ziemliche Herausforderung dar, weil die Suedduenung sich am Strand ordentlich ueberschlug und Brecher produziert, die Surfer sicherlich entzuecken wuerden, vom Dinghi aus gesehen aber ziemlich furchterregend wirken. Timing ist alles: man wartet auf eine ruhige Phase, motort schnell Richtung Strand, hebt den Aussenborder nach oben, springt ins Wasser, packt das Dinghi und dann heissts, rennen, rennen, rennen! Das Dorf ist wirklich gross. Es gibt ein Rollfeld, eine Bar und einen Minimarket, der sogar am Sonntag offen hat. Wir haben ein wenig Brot gekauft (obwohl vom selbstgebackenen Hausbrot noch was da war), aber im Moment brauchen wir kein Gemuese. Wir haben in Panama City so viel gebunkert, dass wir uns derzeit vor dem Verderben heressen. “Die Zuckererbsen haben schon bessere Tage gesehen und der Koriander muss heute weg. Hmmm, gruenes Thai-Curry zum Abendessen?” Manche Cruiser haben spezielle Menueplanungsprogramme am Laptop fuer solche Situationen, wir verwenden einfach unsere Fantasie und kreieren immer wieder neue Koestlichkeiten am Gourmetboat Pitufa.

2013
16
Mar

Bahia Piñas

Gestern Abend sind wir auf einer steigenden Tide aus dem Rio Sucio gefahren und wollten eigentlich bei der Isla Iguana uebernachten, genau wie auf dem Weg herein. Die Verhaeltnisse am Ankerplatz waren aber so rauh, dass wir beschlossen, gleich weiterzusegeln, um unser naechstes Ziel in einer Nachtfahrt zu erreichen. Die Nacht begann ruhig unter einem unglaublich sternenklaren Himmel und einem untergehenden Sichelmond. Eine Gruppe Delfine kam zu Pitufa heran, ihre Koerper schimmerten wie gruene Torpedos, jeder zog eine Leuchtspur hinter sich her, wegen der vielen fluoreszierenden Miniwesen im Meer. Simple Organismen, aber was fuer ein spektakulaeres Ergebnis. Weiter suedlich vom Golf sahen wir die Silhouetten der maechtigen Gebirge an der Kueste, bald darauf spuerten wir ihre Naehe deutlich: staendig jagten Boeen die steilen Haenge herunter und ploetzlich war der Segeltrip nicht mehr so gemuetlich. Anstatt der ueblichen Routine, die aus Rundumblicken nach Schiffen, gelegentlic hem Checken des Kurses, Lesen und dem Erfuellen von Katzenwuenschen besteht, mussten wir ploetzlich jedes Mal reffen, wenn Boen Pitufa auf die Seite drueckten, in den Ruhephasen dazwischen das Segel wieder herauslassen und staendig hin und herrennen, um den Kurs an der Windfahne zu korrigieren. Am Morgen wurden wir mit der Schoenheit dieser hohen, dichtbewaldeten Berge belohnt, als wir in die Bahia Pinas hineinsegelten, um dort zu ankern. Die Bucht erinnerte uns sofort an Sapzurro an der Karibikseite des Darien. Genau wie Sapzurro uns damals an die Pirate Bay in Tobago erinnerte – beide gehoeren zu unseren Lieblingsplaetzen. Es gibt hier eine beruehmte Sportfischlodge, die ‘Tropic Star Lodge’, wo die Reichen und Schoenen sich angeblich treffen, um fuer 10.000 Dollar die Woche zu fischen. Naja, schoen sind wir natuerlich auch, reich eher weniger und wir haben auf dem Weg hierher nicht einmal einen Fisch erwischt – dafuer duerfen wir gratis hier sein ;-) . Am Nachmittag kamen zwei Indiofrauen in einem Kanu vorbei, um ihre Waren zu verkaufen. Sie luden uns in ihr Dorf ein, das angeblich ‘muy grande’ ist (das sind sie alle) und ein Geschaeft und eine Cantina hat. Wir werden’s morgen sehen :-)

2013
15
Mar

Strahlend weiße Pitufa

In den Wochen in der Bucht von Panama setzte sich der Dreck der Stadt an Pitufa ab, sie bekam einen langen, gruenen Bart entlang der Wasserlinie und dunkle Flecken am Rumpf. In den letzten drei Tagen haben wir den ruhigen Fluss genutzt, haben erst den Dreck herunterzuschrubbt, dann die gelben Flecken wegpoliert und schliesslich eine schuetzende Wachsschicht aufgetragen. Es war harte Arbeit, halb aus dem Dinghi haengend zu schrubben, im Kampf mit 2 Knoten Stroemung, aber jetzt sind wir stolz auf unsere strahlend saubere Pitufa!

2013
14
Mar

Indiodorf Caña Blanca

Von einem der Kanus, die regelmaessig vorbeifahren, bekamen wir eine Wegbeschreibung zum Dorf: ‘Immer geradeaus, wenn sich der Fluss zweigt, rechts, dann seht ihr schon den Puerto. Geht den Weg entlang, es ist ein grosses Dorf. Es muy cerquito (sehr nah).’ Naja, wir brauchten drei Versuche bis wir den richtigen Nebenfluss fanden (alle paar Meter muenden kleine Nebenfluesse in den Hauptfluss, manchmal sieht man nicht gleich ob es so eine Muendung oder der eigentliche Fluss ist und schon steht man in einem Mangrovenlabyrinth…), der ‘Puerto’ stellte sich als Kanuanlegestelle mit einer pompoesen Stiege (gesponsert von der Entwicklungsabteilung der Regierung steht auf einem grossen, blauen Schild), die das Ufer hinauf zu einem grossen, gerodeten Platz fuehrt (auch Entwicklungshilfe) und weiter zu einer breiten Schotterstrasse (erst vor zwei Monaten errichtet). Nach diesem ersten Eindruck waren wir ein bissl skeptisch, aber das ‘grosse Dorf’ stellte sich als Ansammlung von 13 huebschen, traditionell gedeckten Huetten auf Stelzen umringt von Blumenschmuck heraus. Laechelnde Indios lagen auf ihren Balkonen in Haengematten und winkten von oben koeniglich auf die Besucher herab. Die Leute leben hoch oben auf Platformen, jede Menge Hunde, Huehner und einige Schweine wohnen drunter. Bald folgten uns alle Dorfhunde (ich hatte wie immer von Leeloo verschmaehtes Katzenfutter dabei) und alle Dorfkinder (obwohl wir kein Kinderfutter dabei hatten ;-) ). Wir spazierten an allen Haeusern entlang, plauderten mit den Leuten, tauschten einige T-Shirts und Kochtoepfe fuer Gemuese ein. Ein Mann zeigte uns seine zwei Pferde und erklaerte, dass diese die schweren Lasten von den Gaerten zum Dorf tragen. Er erzaehlte uns stolz, dass es Cana Blanca an nichts mangelt: jede Menge Fruechte und Gemuese wachsen in den Gaerten, der Fluss ist voller Fisch – was br aucht man noch? Heute Morgen um halb 6 weckten uns starke Windboen und ich stand auf, um nachzusehen ob alles ok war. Wind und Stroemung drehen uns mehrmals taeglich im Kreis, es sind Sandbaenke in der Naehe, also sind wir vorsichtig. Es war noch voellig dunkel, doch waehrend ich die Situation beobachtete, stahl sich das erste Licht auf den Morgenhimmel, der Chor der Zikaden wurde vom Quietschen, Gackern und Singen der Voegel unterbrochen, die den Morgen begruessten. Um 6 Uhr erwachten auch die Bruellaffen – sonst notorische Langschlaefer – eine Gruppe schlug das charakteristische bellende Bruellen an, dann antworteten Gruppen aus allen Richtungen. Eine magische Erfahrung.

2013
12
Mar

Rio Sucio

Im Rio Cucunati haben wir uns nicht wirklich wohlgefuehlt. wenn in so einem breiten Strom Wind und Tidenstroemung aufeinandertreffen, wird der Ankerplatz zum Hexenkessel mit konfusen Wellen. Deshalb haben wir uns gestern bei steigender Tide in den Nachbarfluss hineingetastet. Laut Karte hat der Rio Sucio an der Muendung ein Riff und dann eine Sandbank mit 2 m Tiefe bei Ebbe. Es war somit ein ziemlicher Nervenkitzel auf die Muendung zuzufahren – wir waren zwar nur mit 2 Knoten Fahrt unterwegs, die Stroemung legte aber weitere 3 Knoten drauf und bei so einer Geschwindigkeit, sollte man keinesfalls auflaufen… Es ist aber alles gut gegangen und der Rio Sucio stellte sich trotz seines unattraktiven Namens – “sucio” heisst auf spanisch “schmutzig” – als huebscher Fluss heraus. Die Ufer sind mangrovengesaeumt, man hoert viel mehr Dschungelgeraeusche als im Cucunati und obwohl auch hier 2 Knoten Stroemung an der Ankerkette zerren, ist das Wasser spiegelglatt.

2013
10
Mar

Keine Pause fuer die Schluempfe

Eigentlich wollten wir ja einige Tage ausspannen, sobald wir den ersten Fluss erreicht hatten, aber wer kann schon relaxen, wenn das Dinghi geflickt werden muss, der Reissverschluss vom Lazy Bag (Tasche am Baum, in die das Grosssegel faellt und in der es aufbewahrt wird) just an dem Tag ausreisst, an dem wir die Geschaefte Panama Citys hinter uns gelassen haben, der neue Grill eine Halterung braucht, die Bugkabine umgeraeumt werden muss, und viele weitere Jobs erledigt werden muessen? Nachdem wir also alle diese Projekte abgeschlossen hatten, fuhren wir mit dem Dinghi zu einer nahegelegenen Finca (Huette mit Weiden und Feldern). Die Leute, die dort leben, hatten uns am Vortag mit dem Kanu besucht und uns eingeladen, auf ihrem Land herumzuwandern. Eine der Toechter (sie sah aus wie 13, es stellte sich aber heraus, dass sie schon 19 ist und bald auf die Uni gehen will ;-) zeigte uns stolz das ganze “gereinigte” (im Sinne von abgebrannte) Land. Ein ganzer Huegel wurde abgebrannt, damit jetzt 5 Kuehe hier Futter finden – nicht unbedingt nachhaltige Landwirtschaft… Wir waren eher traurig, dass in dieser Gegend nicht viel Regenwald uebrig ist. Es gibt so gut wie keine Moskitos hier (zumindest jetzt in der Trockenzeit). Dafuer mussten wir am Abend zurueck auf Pitufa feststellen, dass jeder von uns ca. 15 winzige Zecken aufgesammelt hatte. Heute haben wir einige Meilen weiter suedlich in einem weiteren, grossen Becken geankert. Bald ist Spring Tide und es war ziemlich schwierig, einen Platz zu finden, auf dem Pitufa auch bei Ebbe nicht aufsitzen wird. Ziemlich surreal: wir zogen Kreise mit 3 Metern Wasser unterm Kiel und wussten, dass in wenigen Stunden Sandbaenke an genau der Stelle auftauchen wuerden. Am Ende fanden wir einen Platz mit ausreichend Tiefe, ankerten und machten dann einen weiteren Dinghi-Ausflug in einige kleine Fluesse ganz in der Naehe. Unterwegs sahen wir zwei Kleinbaeren in einem Baum, viele Voegel, aber keins der erhofften Krokodile. Leider sieht man auch hier Rodungen, braune Huegel und noch schwelende Feuer.

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