deen

2014
17
Sep

Hart am Wind…

Wir hatten beim Frucht- und Gemueseeinkauf auf dem Markt kein allzu gutes Haendchen und trotz unserer Bemuehungen die allergruensten jeder Art zu erwischen, muessen wir uns schon jetzt vor dem Verderben heressen ;-) Wir haben wieder einmal mehr Wind als vorhergesagt und Pitufa stampft hart am Wind in hohe Wellen (30 Knoten am Anfang, spaeter runter auf 20-25), aber sie stuermt mutig voran, obwohl wir sie wieder einmal mit Leckereien aus den riesigen Supermaerkten in Tahiti ueberladen haben. Wir wurden anfangs zu noerdlich getragen, erst Kurs Rangiroa, dann Apataki, dann Toao, dann Fakarava – alle zwinkerten uns auf der Karte verfuehrerisch zu, aber was soll’s, die Bananen werden reif und sind zu viel fuer zwei (Leeloo verweigert sie), somit geben wir unser bestes auf Kurs nach Tahanea zu bleiben, weil dort Freunde auf eine Fruchtlieferung warten ;-) Wir haben beim Wegsegeln von Tahiti einen Wal gesehen und hoffen auf mehr, weil hier gerade Buckelwalsaison ist. Wir bemuehen uns auch einen Fisch zu fangen (keinen Wal), damit’s in Tahanea eine Strandgrillerei geben kann!

2014
15
Sep

Durch die Tuamotus

Pitufa und ihre Crew werden die naechsten paar Monate auf den Atollen der Inselkette der Tuamotus verbringen (Franzoesisch Polynesien). Wir werden langsam gegen den Passat ostwaerts huepfen.

2014
15
Sep

Yachtservice in Tahiti

Waehrend unserer vielen Reparaturen machten wir so einige Erfahrungen, die wir an andere Cruiser weitergeben moechten.

Wir koennen Technimarine in Papeete nicht weiterempfehlen. Es war teuer, das Personal unfreundlich bis grob und Pitufa traegt noch immer die Rostflecken vom Schleifen rostiger Fischerkaehne in dieser Werft. Der einzige Vorteil ist der Standort mit Baumaerkten und Yachtzubehoerlaeden in Gehweite.
Das zweite Mal Kranen in Raiatea Carenage war ungleich billiger und das Kranen war mit den flexiblen Bueroleuten einfach zu organisieren. Nachteil war, dass das Gelaende bei Regen zum Sumpf wird (aufpassen mit den Moskitos, wir haben uns dort Dengue Fieber geholt), die enge Anfahrt neben Eisenschienen ist nicht ganz leicht und die Werft bietet das stinkigste Klo, das wir je gerochen haben.

Ein Teilaustausch des Rigg durch Api yachting (Papeete) war auch ein Abenteuer. Anstatt der versprochenen drei Wochen warteten wir drei Monate auf die Teile (wir fuehrten Austausch und Trimm selber durch), der Rigger reagierte weder auf Emails noch Telefonanrufe (besonders nett, wenn man schon 60 % Kaution berappt hat) und war im allgemeinen ein Vergnuegen im Umgang… Er war auch teuer, wir bekamen nicht wirklich das was wir bestellten, aber die Qualitaet der Teile sieht zumindest gut aus. Gluecklicherweise hat er jetzt Konkurrenz bekommen: Matthieu, ein Cruiser, den wir schon seit den Gambier kennen, eroeffnet sein eigenes Geschaeft und wird bald Services anbieten (zu erreichen in Taina)!

2014
15
Sep

Endlich abreisefertig

Die letzten 4 Monate sind nicht grad sanft mit Pitufa und ihrer Crew umgegangen. Zweimal kranen um zwei verschiedene Probleme an der Welle zu reparieren, ein Teilaustausch des Rigg samt Basteln eines neuen Antennensystems fuer den SSB Funk, Austausch der Motorstuetzen, Service des Motors und ein ein dutzend anderer kleinerer Jobs bedeuteten, Chaos auf Pitufa, Sorgen ob des Erfolgs der Projekte, Plattfuesse von den unzaehligen Maerschen zu Hardware Stores und Bootsausstattern und eine schmerzhafte Belastung unseres Budgets.

Jetzt glaenzt Pitufa wieder und wir sind bereit, wieder loszustarten und neues Terrain zu erkunden. Wir werden etwas angehen, was wir noch nie zuvor auf dieser Reise gemacht haben: ostwaerts segeln und dabei Meilen gegen den vorherrschenden Passat machen. Ein Gentleman segelt nie gegen den Wind lautet ein alter Spruch und wir sind nicht sportlich genug, um uns mit Gegenwind und heranstampfenden Wellen anzulegen, somit werden wir in den naechsten Monaten wohl einiges an Geduld aufbringen muessen und auf Wetterfenster warten, die uns beim Hoppsen durch die Inselkette der Tuamotus anschieben sollen.

Heute machen wir uns zu unserem ersten Atoll der Tuamotus auf den Weg: Tahanea, wir kommen!

2014
07
Sep

Wassersport in Franzoesisch Polynesien

Die Polynesier haben eine lange und stolze Tradition der Navigation zwischen den Inseln, aber auch ueber ganze Ozeane. Obwohl viel von diesem alten Wissen verloren ging, nachdem die Europaeer ankamen und die Einheimischen um einen Gutteil ihrer Kultur erleichterten, scheint Wassersport immer noch tief in den Polynesiern verwurzelt.
Hier in der Ankerbucht von Arue hoeren wir schon bei der ersten Morgendaemmerung Pirogen (va’a) vorbeiplaetschern. Einer aber auch Vierer und sogar grosse Achter flitzen vorbei. Dazwischen plantschen Paddler auf Surfboards, Kneeboards und Stand-up Paddleboards. Spaeter finden sich Pirogen voller Schulkinder ein, meist von einem Kommandos bruellenden Lehrer in einem Motorboot begleitet (vielleicht Teil des Turnunterrichts an Schulen?). Am Nachmittag kommen Kinder von Segelclubs in Hobi Katamaranen und Optimisten dazu, die waghalsig zwischen den ankernden Booten durchflitzen. Nach 4 Uhr nachmittags kommen dann Leute zum feierabendlichen Work-out in Pirogen vorbei. Morgens, abends und am Wochenende werden alle diese Wasserfahrzeuge samt den ankernden Yachten von den Bugwellen uebermotorisierter Fischerboote durcheinandergewirbelt, die das Geschwindigkeitslimit von 5 Knoten innerhalb des Riffs voellig ignorieren.

Heute haben wir unser neues Dingi geliefert bekommen und koennen uns nun wieder am Reigen der Wasserfahrzeuge beteiligen: es ist ein Mercury Dynamic 270 mit einem stabilen Fieberglasrumpf und Schlaeuchen aus Hypalon. Es ist nur unwesentlich laenger und ein wenig schmaler als das alte Dingsi und sollte somit gut in den Raum zwischen Mast und Babystay passen, wo wir es bei Ueberfahrten verstauen.

2014
03
Sep

Adieu Dingsy

Gleich nachdem wir Pitufa 2008 gekauft hatten, bekamen wir unser erstes Dinghy. Mein Vater besorgte das guenstige Boot+Aussenborder-Set fuer uns beim Bauhaus. Niemand erwartete, dass ein PVC Dingi lange in der sengenden, tropischen Sonne durchhalten wuerde. In unserer Unwissenheit zogen wir es anfangs bei rauhen Bedingungen hinter Pitufa her und rissen dabei fast alle Laschen ab, rollten es mitsamt Aluboden auf Deck zusammen und stanzten dabei ein Loch in der Innenseite, aber es verzieh uns alle diese Anfaengerfehler und machte unbeeindruckt weiter.
Das kleine Dingsy trug uns ueber seichte Riffe zu abgelegenen Straenden, wetterte die Angriffe rauflustiger Grossdingies an ueberfuellten Cruiser-Docks ab, transportierte ganze Einkaufswagenladungen Lebensmittel, trug uns meilenweit bei Hochseebedingungen zu Ankerplaetzen wie Spanish Waters und Bonaire (klar wurden wir jedes Mal patschnass, aber was soll man von einem so winzigen Dingi anderes erwarten?) und lernte sogar zu gleiten, als wir skrupellos einen ueberdimensionierten 9,8 PS Aussenborder an seinen kleinen Heckspiegel schraubten.

Letzte Woche machten wir den Fehler, es unbeaufsichtigt an einem Dock in Papeete zu lassen und als wir zurueckkamen, sass es schlapp entlueftet auf dem Wasser – eine Faehre oder ein Frachter hatte es beim Anlegen ignoriert und sein langes, ereignisreiches Leben mit einem lauten POFF beendet. Nachdem die inneren Schlauchverklebungen gerissen sind, ist eine Reparatur nicht moeglich und wir mussten ein neues Dinghi bestellen (gluecklicherweise kommt eins mit den richtigen Dimensionen noch diese Woche ins Geschaeft). In der Zwischenzeit haben wir Glueck im Unglueck, denn wir koennen hier die Dingies befreundeter Cruiser verwenden.

Brave Dingis kommen in den Himmel!

2014
30
Aug

Viel zu tun in Tahiti

Wir haken unsere Projektliste langsam ab, haben die alten, rostigen Motorstuetzen ersetzt, Motor und Bilge gruendlich geputzt und endlich sind auch die neuen Wanten und Stagen vom Rigger geliefert worden (nachdem wir 3 Monate darum betteln mussten). Wir haben jetzt begonnen, das Rigg wieder zu vervollstaendigen. Arbeiten am Mast sind aber bei dem derzeitigen gewittrigen Wetter nicht ganz einfach.

Wir verwenden das langsame Bussystem gar nicht mehr und stoppen nur noch Autos, was Besorgungen in der Stadt erheblich beschleunigt, aber sogar auf laengeren Ausfluegen um die Insel funktioniert. Man spart dabei nicht nur Zeit und Geld, sondern lernt auch noch interessante Leute und schraege Voegel kennen (ein Uni Professor hielt einen Vortrag ueber einen uns voellig unbekannten oesterreichischen Erfinder, ein Mormone sang Hymnen beim Fahren, etc.) und oft machen die Fahrer Umwege, um uns direkt an unserem Ziel abzusetzen. Letzte Woche haben wir auf diese Art mit Liesbet und Mark (Irie) einen Ausflug zur Nordseite der Insel gemacht. Wir haben uns aufgeteilt, da die Chance, dass jemand eine grosse Gruppe mitnimmt, eher gering ist, sind aber mit wenigen Minuten Abstand beim Startpunkt der Wanderungen zu 3 Wasserfaellen angekommen und erreichten nach nur einer halben Stunde Spaziergang die beeindruckend hohen Wasserfaelle. Nachdem’s grad erst Mittag war, machten wir auf dem Rueckweg noch einen Abstecher zu Point Venus, wo Captain Cook 1769 ein Observatorium zum Beobachten des Transit der Venus errichten liess. Diese Vermessungen fuehrten zur Bestimmung der Distanz zwischen Sonne und Erde. Heute steht dort ein Leuchtturm und gleich daneben ist ein beliebter, schwarzer Sandstrand in der Matavai Bucht. Hier ankerten Captain Cook und spaeter auch Captain Bligh, waehrend die Crew der Bounty Brotfruchtpflanzen sammelte und das Inselleben so sehr genoss, dass sie spaeter nicht wieder nach England wollten (die beruehmte Meuterei fand bald auf dem Rueckweg statt).
T

2014
20
Aug

Schon wieder in Tahiti

Wir haben grad zum ersten Mal auf unserer Reise wieder Meilen nach Osten gemacht. Bisher haben wir uns meist mit den vorherrschenden Passatwinden westwaerts blasen lassen. Es gibt einen Spruch “a gentleman never sails to windward”, aber um zurueck zu den Tuamotus und spaeter zu den Gambier zu gelangen, muessen wir in Kauf nehmen, hart am Wind gegen Wind und Wellen zu stampfen. Wir werden halt geduldig sein und auf die seltenen Nord- oder Suedwindfenster warten.

Vorher muessen wir aber noch einiges in Tahiti erledigen: wir tauschen einen Teil des Rigg, kaufen eine neue Ankerkette (die alte ist grauslich rostig), montieren neue Motorstuetzen (die haben ewig aus England gebraucht), gehen wiederum zum Zahnarzt (meine alten Plomben nutzen die Gelegenheit und brechen hier in Tahiti auseinander, sehr ruecksichtsvoll von ihnen) und last but not least wollen wir Zeit mit unseren Freunden Liesbet und Mark (SY Irie) verbringen, die gerade von einem Kampf gegen den Krebs aus den USA zurueckgekommen sind, und definitiv wieder einmal Spass verdient haben.

2014
13
Aug

New photo album: Raiatea and Tahaa

Raiatea und Tahaa

Wir verbrachten Juli und August 2014 auf diesen Zwillingsinseln. Toll fanden wir die netten Einheimischen und die Nähe zwischen türkisen Ankerplätzen am Aussenriff und tief in die Berge reichenden Buchten. Auf den 2. Blick erkannten wir auch Nachteile: tote Korallen, kaum Fische in der Lagune, Cruiser sind auf privaten Motus nich willkommen, Müll neben den Straßen... Dass wir beide vom Dengue-Fieber niedergestreckt wurden war halt auch nicht lustig.

(50 Fotos)

2014
11
Aug

Wanderung zu den 3 cascades

Die letzten Tage waren sonnig und ruhig und wir haben einige Ankerplaetze am Aussenriff ausprobiert. Unser System die Kette mit Fendern ausbalanziert ueber den Korallenkoepfen schweben zu lassen, hat dabei gut funktioniert. Am Aussenriff kann man im klaren Wasser wunderbar schwimmen und wir haben sogar ein paar Korallenkoepfe mit einigen lebendigen Korallen gefunden.
Gestern sind wir zurueck nach Vairahi fuer eine Wanderung zu den drei Wasserfaellen im Tal. Es war ein richtiger Dschungelweg ueber rutschige Wurzeln und jeder Menge Chancen sich bei den Bachueberquerungen nasse Fuesse oder einen kaputten Knoechel zu holen. Waehrend Christian grazil voraus huepfte (keine Ahnung wie er das macht), stolperte ich langsam und vorsichtig hinterher und bekam trotzdem nasse Fuesse ;-)
Nach etwa 2 Stunden erreichten wir den ersten Wasserfall und waren von der mehreren Meter hohen Kaskade, die sich in ein tiefes, klares Becken ergiesst, schon recht beeindruckt. Der zweite Wasserfall uebertraf den ersten bei weitem und als wir den dritten erreichten, blieb uns die Luft weg so toll–Fotos folgen bald!

2014
10
Aug

Wieder aktiv

Die letzten zwei Tage war das Wetter perfekt mit einer kuehlen Brise und azurblauem Himmel. Perfekt fuer Ausfluege. Wir sind mit dem Dingi den Faaroa Fluss hinauf (den einzigen schiffbaren Fluss oder eher Bach in Franzoesisch Polynesien). Wir kamen an ueppiger Vegetation und vielen Gaerten mit Bananen, Papayas, Maniok, Taro, Brotfrucht, Corrosol, etc. vorbei. Ein Einheimischer winkte uns zum Ufer und wir kauften eine ganze Bananenstaude und bekamen noch Papaya und ein neues Gewaechs genannt “Iliam” dazu (eine gruen-lila Blattpflanze, die man wie Spinat kocht).

Gestern haben wir die Rucksaecke herausgeholt und unsere nach der langen Liegezeit wabbeligen Glieder in Bewegung gebracht. Beim Aufstieg zu einem Pass schwitzten wir bald ordentlich und beschlossen, hinauf Auto zu stoppen und nur retour bergab zu marschieren. Die Einheimischen in Raiatea sind supernett und wie immer stoppte das erste Auto. Oben am Pass waren wir etwas enttaeuscht. Keine tolle Aussicht, also warum nicht auf der anderen Seite hinuntermarschieren, einen Blick auf die Suedkueste werfen und dann retour stoppen? Wir gingen 5 km hinunter in eine schoene Bucht. Es war immer noch jede Menge Verkehr, warum also nicht weiterstoppen und mehr von der Kueste sehen? Gesagt getan, ein Lehrer nahm uns bis nach dem naechsten Dorf mit, wo an der Suedostseite der Insel nicht weniger als 21 Wasserfaelle von einem steilen Berg ins Tal stuerzen (unser Fahrer stoppte fuer einen Fototermin ;-) ).
Jetzt waren wir schon an der Ostseite, somit dachten wir, es waer leicht an der Kuestenstrasse zurueck hinauf in unsere Bucht zu stoppen. Aber leider, wo kein Auto, da kein Auto-stopp. Wir wanderten mehr als eine Stunde (5 km) der Strasse entlang, ohne dass jemand vorbei kam. Dann, ein Leihauto mit Touristen, aber solche bleiben nie stehen (denken wahrscheinlich sowas wie ‘nehmt euch selber ein Auto ihr Sandler’). Endlich blieb ein Pickup stehen, nahm uns aber nur 1 km mit. Nach weiteren 4 km Fussmarsch hielt ein weiterer Pickup mit 3 jungen Polynesiern, die uns bis zu unserer Bucht mitnehmen konnten. Unterwegs hielten sie aber bei einer Sehenswuerdigkeit, die Tempel duerften wir uns nicht engehen lassen. Sie warteten, waehrend wir die Marae (Tempelplattformen) in Opoa besichtigten :-)
Auf diese Art sahen wir 45 km der Insel und kamen ziemlich fertig zu Pitufa zurueck. Diese Exkursion war etwas mehr, als wir fuer unseren ersten Ausflug nach dem Dengue-Fieber geplant hatten, war’s aber absolut wert :-)

2014
05
Aug

Dengue in Raiatea

Heute haben wir einen Telefonanruf vom Spital bekommen, die Resultate unseres Dengue Tests sind definitiv positiv. Die Aerztin teilte uns mit, dass mittlerweile mehr Faelle in der Carenage Gegend aufgetreten sind. Sie trug uns auf Freunde und andere Cruiser zu warnen, dass sie sich bei Landgaengen unbedingt mit Moskitospray schuetzen sollen.

Es sind jetzt zwei Wochen vergangen, seit das Fieber zugeschlagen hat und es geht uns mittlerweile wieder gut. Wir haben einen huebschen Ankerplatz hinter einem Motu am Aussenriff gefunden, der auf fast allen Seiten von einem seichten Riff umgeben ist, nur ein schmaler, 30 m tiefer Kanal fuehrt herein. Das Wetter ist windig und regnerisch, aber der Ankerplatz ist sicher und wir brauchen ohnehin Zeit, um Pitufa nach unserer Krankheit wieder auf Vordermann zu bringen.

2014
02
Aug

Erholen

Danke fuer all die lieben Genesungswuensche – es hilft uns sehr zu wissen, dass es Leute da draussen gibt, die sich um uns sorgen. Wir erholen uns langsam, Fieber, Kopfschmerzen und Rueckenschmerzen sind ganz weg. Die Blutanalyse hat allerdings ziemlich schockierende Leberwerte ergeben, das erklaert, warum wir immer noch so muede sind und leichte Daueruebelkeit spueren. Das sollte sich aber mit einer strikten Diaet und viel Ruhe bald wieder geben. Heute haben wir Pitufa fuer einen Erholungstag am Aussenriff mit Baden, Faulenzen und Lesen geparkt – genau das richtige.

Das Resultat des Denguetest ist noch nicht aus Tahiti gekommen, aber die Aerztin am lokalen Krankenhaus ist recht sicher, dass unsere Symptome (hohes Fieber, Kopfschmerzen, Rueckenschmerzen, Schmerzen hinter den Augen, blutunterlaufene Hautstellen und sogar der Ausschlag und die Verdauungsprobleme) zu dieser Krankheit passen. Waehrend der Trockenzeit (jetzt) gibt es normalerweise kaum Faelle, aber ganz ausschliessen kann man sie nie. Fix wissen wir nur, dass es nicht Zika (eine relativ kuerzlich von Afrika aus auf Weltreise gegangene Unterart des Denguefiebers) ist, weil viele unserer Freunde diese Krankheit hatten und wir die typischen, roten Punkte nicht entwickelten. Vielleicht war es eine andere, wenige bekannte Krankheit, aber die Blutwerte zeigen, dass es sich auf jeden Fall um einen Virus handelte.

2014
30
Jul

Zurück unter den Lebenden

Wir wollten niemanden sorgen, waehrend wir mitten drin steckten, aber die letzte Woche war nicht unbedingt lustig. Christian und ich bekamen am Dienstag beide ploetzlich 40 Grad Fieber, gemeinsam mit donnernden Kopfschmerzen, Rueckenschmerzen und Schmerzen hinter den Augen alles Hinweise auf Dengue. Ich suchte im Inet nach Notrufsnummern (das dauerte bloss eine halbe Stunde weil wohl jeder weiss, dass Notruf in Frankreich SAMU heisst, eh klar, oder?), denn mit Dengue hat man immer einen potentiell schweren Verlauf mit inneren Blutungen als schlimmstes Szenario. Ich rief das Spital in Uturoa (Hauptstadt auf der groesseren Insel Raiatea) und die versicherten mir, dass der Arzt auf Tahaa (wo wir waren) Krankentransporte organisiert. Uff. Ok. Gluecklicherweise verschlimmerte sich die Situation nicht und wir verbrachten die Tage fiebrig mit einem riesigen Paracetamolkonsum im Bett. Irgendwann waren die Batterien unseres Thermometer aus und das Paracetamol auch, aber jedes mal halfen uns freundlicher Cruisernachbarn aus. Skeptische Blicke bekam ich nur von Charterern. Wir waren unheimlich erleichtert, als unsere Freunde Lisa und Charly auf Bomika uns zu Hilfe kamen und die Versorgung mit Paracetamol, Suppe und Gemuesereis uebernahmen :-)

Nach 3 Tagen liess das Fieber ein wenig nach, aber dann bekam Christian Durchfall und ich einen brennenden Ausschlag – doch kein Dengue? Als der Ausschlag unertraeglich wurde, rief ich den Arzt in Tahaa an, aber die wussten von keinem Transport und im Endeffekt musste ich wieder einmal Autostoppen – kein Spass wenn man kaum stehen kann. Dort angekommen, waren aber alle sehr freundlich, ich bekam zwei Spritzen und das Juckbrennen liess bald nach.

Heute, Tag 8, fuehlten wir uns endlich fit genug um aufzustehen und zum Spital in Raiatea zu segeln (etwas ironisch, oder?) Die Aerztin war sehr gruendlich, sammelte alle Aspekte unserer Leidensgeschichte und morgen haben wir einen Termin fuer eine Blutanalyse, um herauszufinden, was los war/ist. Wenn’s Dengue war, muessen wir ab jetzt extra aufpassen (das zweite mal ist gefaehrlich), wenn’s was bakterielles war, gibts Antibiotika. Wir werden sehen und melden uns dann mit News.

Leeloo war die ganze Zeit ein Vorbild an Geduld (sonst gar nicht ihre Art), unterliess jegliche Schreiattacken und kuschelte sich nur nachts ganz dezent zu uns. Jetzt ist sie froh, dass wir nicht mehr so komisch herumliegen ;-)

2014
20
Jul

Coral Garden

Gestern sind wir zu einem Ankerplatz am westlichen Aussenriff von Tahaa gesegelt, wo wir Pitufa zwischen Korallenkoepfen hindurch auf eine seichte Sandbank steuerten, wo wir mit weniger als 2 m unterm Kiel ankerten. Auf den ersten Blick war der Platz perfekt: eine tuerkiser Swimmingpool mit Pitufa an einer kurzen Kette, die wir mit zwei Fendern als Auftrieb ueber den Korallen schweben liessen. Hinter uns 4 kleine, palmgespickte Motus, das donnernde Aussenriff und im Hintergrund die beeindruckende Silhouette von Bora Bora.

Erst als wir unsere Koepfe unter Wasser steckten, waren wir etwas enttaeuscht. Genau wie in Moorea und auf der Ostseite von Tahaa fanden wir auch hier grossteils tote, algenueberwachsene Korallen und viele Seeigel aber fast keine Fische (scheinbar ist Ciguatera hier kein Problem und so ist die Lagune leer gefischt). Heute fuhren wir mit dem Dinghi zum in Fuehrern hochgelobten “Korallengarten” zwischen dem groessten Motu (hier befindet sich ein exklusives Hotel) und dem Nachbarmotu. Es stimmt, dass viele, zahme Fischis unterwegs sind und auch einige Korallen sind noch am Leben. Leider gibt es scheinbar keinerlei Bewusstsein fuer Umweltschutz: der Anblick von Horden von Touristen, die ueber die Korallen trampelten, alles angrapschten und beim Schwimmen gegen zarte Strukturen traten, schlug uns auf den Magen. Besonders, dass sich die einheimischen Fuehrer genauso verhielten. Wenn sie so weiter machen, sind bald die letzten Korallenreste hinueber. Wenn die Leute schon nicht am Umweltschutz um seiner selbst willen interessiert sind, sollte ihnen zumindest klar sein, dass sie ihren Touristenmagneten und somit ihren Profit schuetzen sollten.

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