Ueberraschung – nachdem wir die Abfahrt von Tahanea (oder besser Schlumpfinsel?) so oft verschoben haben, dass wir schon selbst nicht mehr daran glaubten, dass wir jemals wirklich wegfahren wuerden, haben wir ein perfekt scheinendes Wetterfenster (leichte Brise aus Suedost mit glatter See) genutzt und sind gestern aufgebrochen. Natuerlich war der Toern wieder einmal nicht so leicht wie erwartet, anstatt majestaetisch unter vollen Segeln auf einem ruhigen Ozean dahinzugleiten, bretterten wir hart am Wind dahin und mussten immer weiter reffen, um erst nach Daemmerung und vor dem Kentern der Tide fuer eine sichere Passeinfahrt anzukommen. Egal, jetzt sind wir in Makemo, einem riesigen Atoll mit einer grossen Siedlung und angeblich mehreren(!) Minimarkets. Im Moment verstecken wir uns im Schutz eines grossen Riffs auf halbem Weg ueber die Lagune vor der immer noch steifen Brise (der Ankerplatz vorm Dorf ist zu offen).
2014
13
Nov
2014
06
Nov
Entscheidungen
Ich weiss, das hoert sich sicher laecherlich an, aber im Moment muessen wir mehr Entscheidungen treffen, als ein gestresster Boersenmakler. Wir wollten ein Wetterfenster fuer unser naechstes Ziel Makemo finden, das bloss 60 Meilen nordoestlich von hier liegt (oder 75nm zum anderen Pass, oder 100 nm um die Westseite herum…). Wir verbrachten Stunden mit dem Durchtuefteln verschiedener Optionen, unter Beruecksichtigung von Grib Files und Tidentabellen, aber egal wie wirs drehten und wendeten Windrichtung (drehend), Windstaerke (erst zu viel, dann zu wenig), Ankunftszeit (tagsueber) und Passstroemung (ruhig bei Umschlagen der Tide) waren einfach nicht unter einen Hut zu bringen. Uns gefiel auch nicht, dass der franzoesische Wetterbericht ‘grains’ (Booenschauer) als ‘debordant’ beschrieb – wir mussten das Wort nachschlagen und beschlossen, dass weder ‘ueberschaeumend’ noch ‘berstend mit’ in Verbindung mit Wetter verlockend klangen… Wir wollten nicht durch konfuse Seen (es hat einige Zeit stark geblasen und dann gedreht) und Gewitter segeln mit der hohen Chance, dann nach Einschlafen des Winds von rauher See durchgebeutelt zu werden. Stattdessen wollten wir nur mal kurz ueber die Lagune, um die Windrichtungsdrehung an einem ruhigen Ankerplatz abzuwarten. Schoene Theorie, aber im Endeffekt bekamen wir all das, was wir auf dem Toern vermeiden wollten in kleinerem Massstab in der Lagune. Auf halbem Weg ging eine Serie Squalls mit 30 Knoten ueber uns nieder, alle Peilungspunkte verschwanden in einer Regenwand, stehen bleiben konnten wir nicht, weil wir von der sicheren GPS Spur geblasen worden waeren, somit mussten vorsichtig weitersegeln, waehrend sich die Steuerfrau eine Taucherbrille wuenschte, um wenigstens den Chartplotter direkt vor der Nase noch ausmachen zu koennen. Am Ende hatten wir Glueck, der Wind dreht frueher als vorhergesagt auf Sued und somit sitzen wir jetzt gemuetlich an einem unserer Lieblingsplaetze. Makemo muss noch ein paar Tage warten.
2014
28
Oct
Einfach magisch!
Gestern sind wir in den schoenen Sueden Tahaneas zurueckgekehrt, weil das Wetter endlich wieder schoen war: blauer Himmel mit Wattebauschwoelkchen und einer leichten Suedbrise. Vorher hatten wir naemlich einige graue, drueckend heisse Tage, waehrend der Rand einer Front ueber unserem Gebiet stationaer wurde und uns noerdliche Winde schickte. Deshalb mussten wir in dem (unserer Meinung nach) faden Nordteil des Atolls bleiben. Jetzt ist das Wetter wieder ideal, um noch weiter den Suedwesten zu erkunden. Wir ankerten im Schutz eines langen Riffs waehrend gleich mehrere neugierige Schwarzspitzenriffhaie Pitufa umkreisten und das lustige Mettallteil begutachteten, das wir ueber Bord geworfen hatten. Heute paddelten wir mit dem Kajak zum nahegelegenen Motu und spazierten dann von einem Inselchen zum naechsten ueber die (fast) durchgehende Sandband dazwischen. Auf dem Weg retour, sahen wir vom Kajak aus Gischtfontaenen etwa eine Meile drinnen in der Lagune. Erst waren wir unsicher ob deren Ursache, bei den ruhigen Bedingungen konnten es kaum Brecher an einem Korallenkopf sein und das Aussenriff liegt zu weit weg. Aber klar doch, Wale! Das mussten WALE sein! Wir paddelten so schnell wir konnten zurueck, wechselten das Transportmittel und duesten mit dem Dingi zu ihnen hin, setzten Taucherbrillen auf und sprangen ins Wasser. Es war eine Buckelwalmutter mit ihrem Baby Eine unglaubliche Erfahrung… Wir blieben aber nicht lang, um Mama nicht aufzuregen.
2014
25
Oct
Weiterer Artikel im Ocean7
Ein weiterer von Birgits Artikeln ist im neuen Ocean7 erschienen: “Cruisen — Leben unter Segeln”.
2014
21
Oct
Alles nur nicht langweilig
Jetzt sind wir schon ueber einen Monat auf Tahanea, aber es wird uns nicht fad. Obwohl wir bei Sonnenaufgang um 6 aufstehen, werden uns die Tage eher zu kurz. Diejenigen unter euch, die uns kennen, sind sicher nicht ueberrascht, dass sich ein Gutteil unserer Aktivitaeten ums Essen und dessen Besorgung dreht. Brot backen, den Bordgarten pflegen, Linsen- und Mungbohnensprossen ziehen, Ausfluege auf Motus zum Kokosnuss-Sammeln ? bis wir Nuesse gefunden haben, die nicht nur den richtigen Reifegrad haben, sondern auch noch auf erreichbarer Hoehe haengen, vergeht oft schon ein Stuendchen. Aufhacken, das Wasser auffangen, das weiche Fleisch herausloeffeln, zurueck an Bord alles mixen ? so ein Cocktail schmeckt dann aber umso besser Kleine Reparaturen und Verbesserungen an Boot und Equipment, die sonst auf der To-Do Liste immer nach unten gerutscht sind, bekommen endlich Aufmerksamkeit (ein Sunbrella Pyjama fuer den Aussenbordertank, ein weiterer fuer den Relingsgrill, Picken des leckenden Kajak, etc.) Wegen der haeufigen Windrichtungsaenderungen ist alle paar Tage ein kleiner Segeltooern zu einem geschuetzteren Ankerplatz angesagt, wo wir immer noch Neues und Aufregendes entdecken.
2014
16
Oct
Gone fishing
Normalerweise angeln wir nicht in Lagunen. Erstens, weil wir bunten Rifffischis lieber zuschauen, als sie zu verspeisen und zweitens haben Rifffische und deren Fressfeinde in vielen tropischen Bereichen Ciguatera, ein Nervengift, das sich in Fischen ansammelt, diesen nicht schadet, aber gefaehrlich fuer Saeugetiere ist. Bei manchen Atollen heisst es, sie seien frei davon, manche Fischarten auch (zumindest kleinere Individuen) und die Einheimischen wissen das alles angeblich, aber wir haben diverse Einheimische getroffen, die auch schon Ciguatera hatten. Wie auch immer, nachdem wir schon eine Weile in Tahanea sind, dachten wir, es waer eine gute Idee die Vorhersage von leichten Nordostwind und glatter See fuer einen Angelausflug zu nutzen – Pitufa durch den Pass segeln, ein paar Stunden einen Koeder schleppen, Fisch fangen und wieder rein durch den Pass. Um bei einer passenden Tide in den Pass zu kommen, stellten wir den Wecker auf 4:30 und passierten den Pass um 6 Uhr. Natuerlich bekamen wir mal wieder viel mehr Wind und eine rauhere See als vorhergesagt und nach 3 Stunden Stampferei am Wind hatten wir nichts vorzuweisen als ein eingesalzenes Boot und eine seekranke Katze. Toll. Gerade, als wir durch den Pass wieder ins Atoll segelten, gab’s dann doch einen Ruck an der Angelschnur: ein schoen grosser Thunfisch! Heute gibt’s Sushi, dann Poisson Cru, gegrillte Steaks und Curry zu den naechsten Mahlzeiten!
2014
15
Oct
Haie
Nachbarinseln wie Fakarava ziehen Touristen mit Drift-Tauchgaengen durch ‘Waende aus Haien’ an. Wir nehmen an, dass Ressorts die Haie anfuettern, um solche Mengen garantieren zu koennen. Hier, wo weder Fischer ihren Fang putzen, noch Hotels Speisereste deponieren, treffen wir auf jedem Schnorchel- oder Tauchgang einige Haie, aber nie grosse Gruppen. In den Paessen sahen wir Schwarzspitzenriffhaie, einzelne Graue Riffhaie und einen Weisspitzenriffhai am Boden rasten (ein normales Verhalten tagsueber, denn diese Haie muessen nicht wie andere Arten staendig schwimmen, um ihre Kiemen zu durchstroemen, sondern koennen aktiv atmen). Neugierige junge Schwarzspitzenriffhaie inspizieren das Dingi und Pitufa immer und ueberall und waehrend eines Tauchgangs an einem Bommie trafen wir einige der groesseren Grauen Riffhaie – gluecklicherweise alle milde interessiert, aber nicht aggressiv. Die merkwuerdigste Begegnung hatten wir mit einem Ammenhai, den wir fast unabsichtlich mit dem Dingi im nur 30 cm tiefen Wasser neben einem Strand ueberfahren haetten, waehrend er/sie dort schlief/sonnenbadete. Am naechsten Tag sahen wir den selben Hai (wie wir annehmen) an der gleichen Stelle, aber dieses Mal mit einem Artgenossen fest verknotet/umschlungen. Sie rollten im seichten Wasser herum, Schnauzen, Flossen, Baeuche ragten dabei abwechselnd an die Oberflaeche. Sie bemerkten uns als Zaungaeste gar nicht, so konzentriert waren sie auf ihr Paarungsritual
2014
14
Oct
So klingt ein Motu
Der heutige Morgen daemmerte voellig windstill (die Daemmerung beginnt um etwa halb fuenf, wir sind in einer komischen Zeitzone). Ohne das Dauergeraeusch des Winds, nur mit dem weit entfernten Donnern des Aussenriffs (das Riff ist hier so breit, dass die Brecher etwa eine halbe Meile weit weg sind) konnten wir den Geraeuschen des erwachenden Motu neben uns lauschen. Das Zirpen, Quietschen, Gackern, Kreischen und Quaken erinnerte uns an den suedamerikanischen Dschungel ? nach den Beschreibungen Tahaneas in Segelfuehrern als ‘unfruchtbares Stueck Korallengeroell’ haetten wir uns nie so eine Kakophonie erwartet. Einige der Laute waren komplett unvogelhaft, wie das Roehren eines Wildschweins und ein mechanisches Aufziehgeraeusch (wir sind aber nach dem gestrigen Spaziergang recht sicher, dass weder Schweine, noch Riesenuhren die Insel bevoelkern). Es sind wohl die nistenden Toelpel bei Nachbarschaftsstreiteren. Es gibt noch eine weitere streitlustige Spezies, die die Quelle der m erkwuerdigen Geraeusche sein koennte: kleine, weisse Voegel, die ueberall in Franzoesisch Polynesien vorkommen. Nachdem wir sie nicht identifizieren konnten, nannten wir sie ihrer schwerelosen, durchscheinenden Erscheinung wegen Suedsee-Feen. Beim Beobachten ihres rabaukenhaften Benehmens aenderten wir den Namen schnell zu Suedsee-Ruepel-Feen
2014
12
Oct
Swimming pool
Gestern trat die Situation ein, auf die wir uns vorbereitet hatten: eine ploetzliche 180 Grad Winddrehung, der Wind beschleunigte binnen Minuten auf 20-30 Knoten und ein wolkenbedeckter Himmel, der die Riffe unsichtbar werden liess – gluecklicherweise mussten wir nur unser Regenzeug anziehen und unserer GPS Spur 8 Meilen ueber die Lagune zu einem sicheren Ankerplatz am Suedriff folgen. Waehrend der Nacht beruhigte sich der Wind (aber bleibte suedlich) und heute Morgen war das Wetter wieder perfekt sonnig. Wir gingen Anker auf und erkundeten weiter westwaerts dem Barriereriff entlang. Was fuer ein Kontrast zu gestern: Pitufa glitt nur unter Genua auf Halbwindkurs ueber ruhiges Wasser, vorbei an weissen Sandbaenken, winzigen Motus mit ein paar Palmen drauf, die vielen Riffe waren deutlich sichtbar und glitzerten wie Saphire im Dunkelblau der Lagune. Ich weiss, ich wiederhole mich, aber der heutige Ankerplatz uebertrifft alle, die wir bisher hier gesehen haben: ein dicht bewald etes Motu mit einem weissen Sandstrand, eingerahmt von seichten Riffen mit tausenden bunten Fischies und Pitufa schwebt in der Mitte eines tuerkisen Swimmingpools
2014
09
Oct
Nicht nur rund und flach…
Die meisten Cruiser huepfen schnell durch die Tuamotus, verbringen jeweils nur ein paar Tage auf einem Atoll, bevor sie zum naechsten weiterfahren. Wir stellen uns das folgendermassen vor: beim ersten denken sie noch “wow, es ist flach, rund und hat Kokospalmen!” beim zweiten “aha, flach und rund”, beim dritten “oh wie ueberraschend, rund und flach” und so weiter. Wir sind jetzt seit drei Wochen in Tahanea, haben rund um die Lagune erkundet und jedes Motu unterscheidet sich vom anderen. Einige bestehen aus Korallenbruch, andere aus Sand, die Vegetation aus Palmen, Pandanen, Samtblattbaeumen, Pisonien, Gras und Bueschen variiert auch, manche haben Vogelkolonien, andere Unmengen Kokoskrabben – wir finden bei jedem Ausflug etwas Neues. Es ist auch angenehm GPS Spuren ueber die Lagune zwischen den verschiedenen Ankerplaetzen zu haben, die bei verschiedenen Windrichtungen Schutz bieten. Somit koennten wir auch an einem bedeckten Tag, wenn die Riffe unter dem silbrigen Wasserspiege l praktisch unsichtbar sind, sicher navigieren. Heute sind wir zur Nordseite motorgesegelt, weil der Wetterbericht einen Trog mit rundherum drehenden Winden vorhersagt.
2014
08
Oct
Curacao article published in current All-At-Sea Caribbean
Birgit’s article ‘Spanish Waters?-a floating town’ has bee published in the current (October) issue of All-At-Sea Caribbean. It’s been quite a while we were cruising the Caribbean so this one might seem slighly out of place/date. Unfortunately, long delays in the publishing process are common and in this particular case the magazin’s editor just recently requested articles on Curacao. If you’re interested in reading it, you can find the download link at http://www.allatsea.net/caribbean/download-all-at-sea/
Birgit Hackl: Spanish Waters–The Floating Town of Curacao, All At Sea Caribbean, October 2014, p. 114–116. Free download from allatsea.net.
2014
03
Oct
Z-förmiges Riff
Wir haben noch ein paar Tage am Ankerplatz in der Suedostecke verbracht. Sobald der Wind nachliess, brachen wir zu weiteren Erkundungen der unkartographierten Lagune auf. Wir motorsegelten 9 Meilen westwaerts zu einem Ankerplatz am Suedriff und wichen dabei dutzenden Korallenkoepfen am Weg aus. Wir ankerten Pitufa hinter einem Z-foermigen Riff, das sich vom Aussenriff in die Lagune zieht und somit Schutz bei Wind aus Nord-Ost bis Sued bietet. Dieser Ort ist so huebsch, dass es fast schon zu kitschig ist um wahr zu sein: Wir ankern in dunklem Tuerkis auf 8 Metern, davor schimmert das Meer in Schattierungen von Helltuerkis bis Hellmint, die Bommies sind voller bunter Fische und Korallen. Das kleine Inselchen unweit von uns besteht aus feinem, weissem Sand und ist ein Vogelnistplatz. Wir sahen Toelpel mit ihren flauschigen Babies, viele Seeschwalben, Fregattvoegel, verschiedene Schnepfen, darunter eine winzige Art, die wir mit Hilfe von Wikipedia als Suedseelaeufer identifiziert en. Von dieser endemischen Art gibt es nur noch etwa 100 Individuen auf den wenigen rattenfreien Tuamotus (Ratten verliessen europaeische Schiffe auf der Suche nach ihrem eigenen Paradies, wenn immer diese bei einer Insel vor Anker lagen…) Im Moment blaest es ziemlich stark (die Grib files sagen Wind um die 20 Knoten bis Sonntag vorher), somit ist es zu kuehl und spritzig fuer Ausfluege, stattdessen nutzen wir die Zeit fuer Indoor-Arbeiten. Das ist das Problem mit den Tuamotus: die Inseln sind zu niedrig, um Windschutz zu bieten. Viele Cruiser moegen windige Ankerplaetze, aber wir bevorzugen ruhigere Plaetze (besonders Leeloo, die regelmaessige ins Cockpit klettert, um zu checken, ob wir endlich zu Sinnen gekommen sind, und den bloeden Wind abgeschaltet haben )
2014
25
Sep
Schnorcheln per Fließband
Ein Drift-Tauchgang oder Schnorchelausflug im Pass eines Atolls ist eine magische Erfahrung: man faehrt mit dem Dingi gegen die hereinstroemende Tide, huepft ins dunkle Azur des Pazifik und sieht die Unterwasserwelt vorbeigleiten, waehrend das kristallklare Ozeanwasser einen zurueck in die Lagune spuelt. Die Korallen an den Waenden und sogar am Boden des 15 bis 3 Meter tiefen Passes sind wunderbar intakt und gesund, bunte Fische schweben ueber ihren Verstecken, immer mit einem Auge auf die neugierigen Schwarzspitzen-, Weissspitzen- und Grauen Riffhaie. Diese Haie haben natuerlich auch die merkwuerdige achtbeinige Schildkroete inspiziert, die gestern und heute ein paar Mal durch den Pass schwamm – unser Dingi mit 4 Leuten dran Unsere Freunde Bonnie und Paul auf Romany Star haben nur wenige Wochen auf ihren Visa uebrig (Amerikaner duerfen nur 3 Monate in Fr. Poly bleiben) und mussten somit schon auf ein Wetterfenster zu den Marquesas warten. Nachdem wir wussten, dass wir nicht viel gemeinsame Zeit haben wuerden, haben wir jede Menge Aktivitaeten in die letzten 4 Tage gepackt: ein Tauchgang an einem Bommie, Drift-Schnorchels, eine naechtliche Kokosnusskrabbenjagd, die Tierchen wurden am naechsten Abend gleich in vietnamesische Fruehlingsrollen gewickelt, Dinners auf Romany Star und Pitufa und Bonnie fand sogar die Zeit meine Haare zu schneiden – der erste professionelle Haarschnitt seit Jahren. Obwohl sie keine Friseurin ist, hatte sie genug Gelegenheit an ihrer Schwester zu ueben und ich profitierte von dieser Erfahrung
Heute sind sie Richtung Marquesas aufgebrochen, wir segelten in die Suedostecke (in Erwartung suedoestlicher Winde) und eine Weile lang dachten wir, dass wir die einzigen Wesen auf unserer blauen Scheibe waeren, aber am Nachmittag kam ein franzoesisches Boot vorbei, wir sind also doch nicht die einzigen auf dem Atoll.
2014
22
Sep
Korallen
Zwischen Tahiti und den Ile Gambier ist der Pazifik mit fast 80 tuerkis-weisse Ringe geschmuckt – die Tuamotu Inseln. Diese Atolle sind Ueberreste lang versunkener Vulkaninseln, von denen nur ihre Aussenriffe mit winzigen darauf verstreuten Inselchen zeugen. Viele der Tuamotus haben Luecken in ihrem Aussenriff, die Paesse, durch die Segelboote ins ruhige Wasser der Lagunen schluepfen koennen. Diese Paesse haben ihre Tuecken, besonders wenn eine hohe Duenung die Lagune auffuellt. Die Folge sind starke Stroemungen, stehende Wellen und Strudel. Wir hatten Glueck, der Eingang zu Tahanea ist recht breit, wir waren zur richtigen Zeit dort (man muss Tiden und Duenung beruecksichtigen) und kamen problemlos durch. Nach einer Nacht gleich an einem Ankerplatz neben dem Pass querten wir die Lagune (Tahanea ist 24 Meilen lang und 8 Meilen breit) – schoenes Segeln in brettelebenem Wasser, doch Christian hielt die ganze Zeit vom Bug aus scharfen Ausguck, denn die Navigation hier ist nicht ganz ungefaehrlich. Auf Satellitenbildern sieht die Lagune wie ein von unzaehligen Sternen erleuchteter, dunkelblauer Nachthimmel aus – diese ‘Sterne’ sind Korallenkoepfe, die vom 30 m tiefen Grund der Lagune fast vertikal in die Hoehe wachsen. Wir fanden einen huebschen Ankerplatz auf einem Sandfleck neben SV Romany Star (Bonnie und Paul haben wir in Tahiti kennengelernt) und gestern sind wir mit den Dingies zurueck zum naechsten Korallenkopf und tauchten um diesen ‘Bommie’ herum. Was tags zuvor ein bedrohlicher kiel-zerstoerender Felsen gewesen war, stellte sich als Unterwasserparadies mit bunten Hartkorallen und Schaermen von Nashorn-, Doktor- und Papageienfischen heraus.
2014
19
Sep
In Tahanea angekommen
Heute morgen sind wir beim sandigen, rundum tuerkisen Atoll Tahanea angekommen. Keine Doerfer, keine Shops (also auch keine Moeglichkeit Geld auszugeben!), Natur pur