Es ist immer noch recht kühl, aber wir nutzen die Sonnentage in Fulaga, um die unglaublich schönen Pässe zu schnorcheln und um das Schwammerl-Wunderland mit dem Kayak zu erkunden. Nach einer langen, unlustigen Phasen mit Gesundheitsproblemen und viel Arbeit ist es schön, wieder unterwegs zu sein… Fulaga ist ein gehobenes Atoll und was früher Außenriff und Korallenköpfe waren, ragt jetzt als spitze Karstfelsen in die Höhe. Eine surreale Landschaft vor dem Hintergrund der hell-türkisen Lagune!
2023
16
Oct
Urlaub im Wunderland
2023
09
Oct
Abstecher nach Fulaga
Wir haben noch jede Menge in Matuku zu tun, um die Tabu Zonen zu markieren, aber das Material ist noch nicht da und somit machen wir einen kleinen Ausflug zu einer anderen hübschen Insel in der Lau Gruppe. Wir haben Matuku am Nachmittag verlassen, haben perfekte Bedingungen um direkt nach Osten zu segeln und sollten Morgen früh in Fulaga ankommen. Noch 95 Seemeilen, Südwind 15 Knoten und Pitufa düst mit 6 Knoten.
2023
05
Oct
Kälter als üblich
Es bläst jetzt seit Wochen mit nur kurzen Unterbrechungen aus Südost, weil ein Hoch nördlich von Neuseeland uns eine Zone mit verstärkten Winden beschert. Wir freuen uns über das kalte Wetter und sind gewillt noch eine Weile länger Socken und Pullover zu tragen, weil die kühle Brise auch die Meerestemperatur unten hält. Der Ostpazifik ist schon viel wärmer als gewöhnlich (typisch für El Nino), der Humboldtstrom, der sonst kaltes, nährstoffreiches Wasser aus den Polarregionen entlang der Küste Südamerikas nordwärts bringt ist kollabiert, mit tödlichen Auswirkungen auf das Ökosystem rund um Galapagos (und in vielen anderen Gegenden).
Wir hoffen, dass die Auswirkungen von El Nino hier erst spät beginnen, vielleicht deshalb nicht so schlimm ausfallen und uns eine Korallenbleiche erspart bleibt. El Nino bringt auch ein erhöhtes Zyklonrisiko – immer eine Sorge hier.
2023
01
Oct
An Orte zurück kehren
Wir lieben es zu Inseln zurückzukehren, besonders zu “unserer Insel” Matuku. Überall grüßen bekannte Gesichter und unsere Gastfamilie hieß uns besonders herzlich willkommen. Wir haben uns schon mit dem neuen Chief Ratu Nui getroffen und hatten ein langes, produktives Gespräch über Umweltschutz und nachhaltige Nutzung der lokalen Ressourcen.
Heute waren wir zu einem Festmahl bei unserer Gastfamilie eingeladen: Penina hatte ihre Töchter gestern ausgeschickt, Shrimps und Landkrabben zu fangen und bereitete sie heute köstlich zu
2023
26
Sep
Wir segeln ostwärts zu den Lau Inseln
Endlich sind wir unterwegs zu den abgelegeneren Inseln Fidschis! Die letzten Tage sind in hektischen Vorbereitungen nur so verflogen: Bootsprojekte, Einkäufe, Organisieren, Leute treffen – und dabei immer ein Auge auf den Wetterberichten… Was nach einem guten Fenster mit Nordostwind aussah, stellte sich als böse Front heraus mit schlechtem Wetter und noch dazu zu kurz, um unser Ziel zu erreichen. Wir haben den Aufbruch also verschoben und machen uns erst heute auf, hart am Wind bei rauen Bedingungen. 95 Seemeilen bis Matuku!
2023
25
Sep
Die Idee der Nachhaltigkeit verbreitet sich
Tiki ist ursprünglich aus Ono-i-Lau in der Lau Gruppe, lebt in Suva und gibt ihr Bestes, um ihre Heimatinsel mit Rat und Tat zu unterstützen. Als sie von unserem Projekt für nachhaltiges Fischen hörte, hat sich uns kontaktiert und gestern haben wir uns auf einen Tratsch getroffen. Sie wird unsere neu gedruckten Broschüren mit nach Ono-i-Lau nehmen und dort hoffentlich die Leute überzeugen, einen Teil ihres Riff unter Schutz zu stellen. Außerdem hat sie uns Material für die Schule in Matuku gebracht. Vinaka vaka levu, Tiki!
2023
25
Sep
Fortschritte bei der Matuku Marine Reserve
Die kleine Insel Matuku in der Lau Gruppe installiert 3 große Zonen, in denen Fischfang verboten ist, um nachhaltige Nutzung für die Zukunft zu garantieren. Wir versuchen bei diesem Projekt zu helfen und ein großes Danke geht an alle, die bisher dafür gespendet haben!
Diese Woche sind wir in Suva herum gedüst, haben organisiert und große Fortschritte gemacht. Danke an alle, die uns hier unterstützen:
Vinaka (danke) an Tony Philp von der Tradewinds Marine Group (Yachtshop, Vuda Marina and Coprashed Marina) für Bojen samt Gewichten und Material um die Zonen zu markieren und für Benzinfässer, damit die Leute von Matuku das Gebiet patrouillieren können!!
Vinaka an David Philp vom Fibreglass Shop, der die Bojen baut!
Vinaka an Liti Mariravula fürs Übersetzen der Infobroschüre auf Itaukei (Fidschianisch)!
Vinaka an Isabell Derenthal fürs Designen dieser Broschüren!
Vinaka an Tiki Waqanivere, die die Broschüren auch zu ihrer Insel Ono-i-Lau bringen wird!
Und wir möchten auch den Crews von SY Vesper, SY Dash, SY Sugarshack, und SY Marcato danken, die medizinisches Material, gebrauchte Kleidung, Seile, Sonnenbrillen, etc. mitschicken
2023
24
Sep
Eine neue Ankerwinsch
Als unsere Marinanachbarn ihre Muir Cheetah Ankerwinsch gratis hergaben (sie tauschten sämtliche Gerätschaften auf ihrem neu erstandenen Boot), konnte Christian nicht widerstehen und griff zu – immerhin ist die Cheetah die größere Schwester unserer geliebten, aber ältlichen Cougar. Ein Upgrade von 1000 W auf 1200 W, ein neuerer Motor, super!
Am Ende mussten wir die Winsch ordentlich überholen und einiges an Ersatzteilen vom Werk in Tasmanien bestellen. Letzte Woche begannen wir dann den Austausch: wir mussten die Bugkabine (Stauraum) und den Bug selbst (noch mehr Klumpert) ausräumen und dann stapelten sich Segel, Brau-Equipment, Ersatzteile, etc. im Salon. Wir brauchten den Großteil unseres Werkzeugs (also den Inhalt der Salonkastln) und sobald sich herausstellte, dass das Deck unter der Bodenplatte schlimm korrodiert war, mussten wir auch noch die Flex auspacken (ein weiterer Stauraum) und dann das Farbenkastl (für den Primer). Und all das im notorisch regnerischen Suva in den kurzen, trockenen Intervallen zwischen Regengüssen, währen der Salon aussah, als sei in der Bugkabine eine Bombe explodiert.
Ich darf immer noch nix heben oder tragen, somit rackerte der arme Christian praktisch alleine, die halbe Zeit steckte er mit dem Oberkörper im engen Bugraum unter der Winsch und musste über Kopf bohren/schrauben/montieren.
Heute ist alles fertig geworden, das Boot klariert und die Winsch schnurrt brav beim Anker heben!
Unsere Cougar hat hier ein Suva ein neues Heim gefunden und wird auf einem Motorboot installiert
2023
19
Sep
Segeltörn nach Suva
Vor drei Tagen zeigte die Vorhersage endlich ein Wetterfenster, um wieder nach Osten zu segeln. Wir starteten in eine steife Nordbrise und Pitufa rauschte vor dem Wind bei 25 bis 30 Knoten dahin, doch leider verließ uns der Wind ums SW Kap von Viti Levu herum und wir mussten die restliche Strecke bis zur Insel Beqa motorsegeln/motoren/driften. Am folgenden Tag nutzten wir eine leichte Südbrise, um uns von unserem Gennaker die restlichen 20 Seemeilen nach Suva ziehen zu lassen! Danke an SY Garulfo für das Foto!T
2023
12
Sep
Musket Cove Regatta
Die jährliche Regatta hat hier in Fidschi letzte Woche stattgefunden und wir waren mitten drin und haben Fotos geschossen! 3 Rennen, jede Menge weitere Events und jeden Abend Party in der Island Bar des Musket Cove Resorts. Sobald ich alle Fotos sortiert habe, stelle ich eine Galerie hier auf den Blog
2023
26
Aug
Tintenfische
Die meisten Leute hören “Tintenfisch” und denken “Calamari fritti”, aber hier in Fidschi treffen wir Tintenfischchen beim Schnorcheln und diese faszinierenden, farb-ändernden, neugierigen Tiere sind so viel mehr als die gummi-artigen Ringerl, die man aus dem Restaurant kennt.
Wir sehen öfters neben dem Boot Linienformationen in denen sie langsam dahin schweben, ständige Farbwechsel bedeuten dabei rapide Kommunikation zwischen den Individuen. Sie sind scheu und flüchten, wenn wir sie beim Schnorcheln sehen, doch letzte Woche hatten wir Glück und trafen zwei ungewöhnlich neugierige Exemplare, die für die Kamera posierten!
Gemäß Wikipedia werden jedes Jahr 3 Millionen Tonnen Tintenfische kommerziell gefangen und diese Zahl scheint unvorstellbar, wenn man bedenkt wie zart und klein diese Tiere sind. Überfischen in dieser Dimension kann nicht mehr lange funktionieren, von Nachhaltigkeit ist da keine Rede. Kalmare und Tintenfische sind nicht als bedrohte Arten vermerkt, aber das liegt wohl hauptsächlich am Mangel an Studien darüber und wir wissen ingesamt wenig, was im Ozean vor sich geht…
Tintenfische sind auch wichtige Beutetiere für größere Tiere wie Haie, Seevögel, Robben und Wale. Als Schlüssel-Spezies weit unten in der Nahrungskette können wir kaum abschätzen, wie sich die Überfischung durch Fangflotten auf jene Tiere höher in der Nahrungskette auswirkt (sicher nicht gut).
2023
15
Aug
Passiv verschmutzt
Erinnert ihr euch noch an die stinkigen alten Zeiten, als Rauchen in Restaurants und Bars noch erlaubt war? Als Nichtraucher gingen wir auf einen Drink in eine Bar, husteten eine Weile in der trüben Luft und kamen mit stinkenden Haaren und Kleidern nach Hause. Viele, die in der Arbeit Passivrauchen nicht vermeiden konnten, litten unter Gesundheitsproblemen, somit kam die Gesellschaft irgendwann zum Konsens, dass Passivrauchen gefährlich für die Öffentlichkeit ist und somit wurden Maßnahmen zum Schutz der Nichtraucher gesetzt.
Für mich ist verantwortungsloser Umgang mit der Umwelt recht ähnlich. Leute motoren lange Distanzen anstatt zu segeln, lassen den Generator laufen, statt Solarpaneele zu installieren und jetten ständig um die Welt – am liebsten im Privat-Jet oder Helikopter, wie wir es hier in Fidschi täglich sehen, wenn VIPs zum Urlauben einfliegen. Es scheint akzeptiertes Faktum, dass jene, die sich solchen “Luxus” leisten können, ein Recht darauf haben. Das Problem ist aber, dass wir alle auf dem gleichen Planeten leben, der jeden Tag mehr geschädigt wird, wir alle leiden unter den vom Klimawandel ausgelösten Katastrophen und Veränderungen und wir atmen alle die gleiche, verschmutzte Luft. Ich finde, dass wir, die auf kleinem CO2-Fußabdruck leben (und dafür als Umweltfanatiker belächelt werden), ein Recht auf Schutz vor “passiver Verschmutzung” durch gedankenlose Mitmenschen haben sollten, genau wie Nichtraucher vor Passivrauch geschützt werden…
2023
08
Aug
Winter in Fidschi
Fidschi liegt auf 17° Süd, somit wird’s nie wirklich kalt, aber wir (also gelernte Tropeninsulaner) nennen Juni bis September trotzdem Winter, packen Socken und Pullover aus, trinken nach jeder Dusche draußen Tee, und statt einem kalten Bier gibt’s zum Sundowner Glühwein auf Pitufa. Besonders wenn der Südostwind bläst (und das tut er meist), bringen kalte Luftmassen aus dem Süden (manchmal mit Sonne, aber oft mit grauen Regenwolken) Temperaturen unter 20° tagsüber und unter 15° in der Nacht. Wir verbringen somit viel Zeit unter Deck mit Projekten, Schreiben (ich), Programmieren (Christian), Bootsinstandhaltung (beide) und warten auf den Sommer.
Ironischerweise ist der Winter auch die Zeit, in der die meisten Segelboote nach Fidschi kommen – Kiwis, die aus dem eisigen Neuseeland hierher flüchten, Crews, die ihre Boote währen der Zyklonsaison in Marinas oder Zyklongruben gelassen haben, und Neuankömmlinge von Osten (Tonga, Fr Poly und die Amerikas). Die nennen diese Zeit jetzt “Segelsaison”, genießen die frischen Winde zum Segeln und Kitesurfen und plantschen im (für sie) warmen Wasser bei 26° herum. Bald werden sie wieder westwärts segeln, oder ihre Boote hier zurücklassen und ausfliegen bevor die Zyklonsaison kommt (genau, das ist die Zeit, die wir Sommer nennen )
2023
14
Jul
Warum eigentlich Tabu Schutzzonen und warum permanent?
Hier ist eine Zusammenfassung der Erklärung , mit denen wir hier in Fidschi versuchen, die Einheimischen zu informieren. Englisch ist hier für die Leute die zweite Sprache, aber viele draußen auf den Inseln haben nicht viel Bildung, somit ist die Info etwas vereinfacht, illustriert aber die Hauptpunkte recht gut mit Bildern und Grafiken.
Hier ist das pdf zum Herunterladen. Es ist vielleicht hilfreich, falls ihr auch mit Einheimischen über Themen wie Umweltschutz und nachhaltiges Fischen reden wollt.
Warum sind Tabuzonen notwendig?
Die Inselbewohner im Pazifik leben seit vielen Jahrhunderte vom Meer und den Riffen um die Inseln. Die traditionelle Nutzung war nachhaltig, doch in der modernen Zeit hat sich viel verändert.
Heute leiden die Ozeane und die Fische unter globalen Veränderungen:
- weltweiter Bevölkerungsanstieg und wachsende Nachfrage (Fangflotten)
- Erderwärmung
- Umweltverschmutzung
Doch auch das Fischen auf den Inseln hat sich stark verändert durch:
- Außenborder
- Taschenlampen zum Speerfischen während der Nacht
- Gefriertruhen, um Fische zu exportieren
Sobald nicht mehr gefischt wird, um die Insel zu ernähren, sondern um mit Export Profit zu machen, ist das Angeln am Riff nicht mehr nachhaltig möglich, weil die Ressourcen zu beschränkt sind!
Gut umgesetzte Tabu Schutzzonen haben das Potential nachhaltiges Fischen zu sichern, damit auch noch zukünftige Generationen von und mit dem Meer leben können. Die Hauptmotivation für Inselgemeinden, eine Schutzzone zu schaffen liegt darin, dass rund um diese Zone der Fischfang verbessert wird!
Das funktioniert aber nur, wenn eine Zone sorgsam ausgewählt und geschützt wird. Ein Tabu soll eine Vielzahl an Habitaten umfassen und ein ausreichend großes Gebiet umfassen. Es macht auch keinen Sinn, ein Riff zu schützen, dass bereits leer und leblos ist!
Der Schlüssel ist früh genug zu schützen, so lange das Riff noch gesund ist und eine große Artenvielfalt beherbergt!
Warum soll eine Schutzzone permanent sein?
Die Forschung zeigt, dass nur komplette, permanente Tabus wirklich effizient sind. Dort haben die verschiedenen Arten Zeit zu wachsen und sich zu vermehren. Es kann viele Jahre dauern, bis sich eine Spezies von Überfischung erholt. Wird die Zone dann (wenn auch nur kurzfristig) zum Fischen geöffnet, kann der Erfolg vieler Jahre binnen weniger Tage zunichte gemacht werden. Effiziente, permanente Tabuzonen schützen ausgewachsene Fische (Superbreeders), die eine viel höhere Reproduktionsrate als junge Fische haben und garantieren so, dass ihr Nachwuchs über die Grenzen des Reservats hinaus das Riff bevölkert – von diesem “Overflow” profitieren dann die Fischer!
Die Tabuzone muss groß genug sein.
Die Größe der Zone ist ausschlaggebend für den Erfolg. Sie soll vom Ufer über seichte Riffbereiche bis übers Außenriff gehen, damit alle Spezies einer Gegend Schutz finden, abhängig vom Lebenszyklus und der Reviergröße der verschiedenen Arten. Ist ein Tabu nicht groß genug, um alle schützenswerten Arten zu umfassen, macht es Sinn, zusätzlich Angelverbote im gesamten Riffbereich für spezielle Spezies auszusprechen, oder diese zumindest temporär zu schützen. Z.B ein genereller Schutz für Haie rund um die Insel, oder ein Bann auf Zackenbarsche während ihrer Fortpflanzungsmonate, etc.
Habitate innerhalb des Tabu
Viele Spezies brauchen sowohl Korallenriffe, Seegras und auch Mangroven. Eine Tabuzone soll diese Arten über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg schützen, z.b. viele Fischlarven brauchen den Schutz der Mangroven um heranzuwachsen, als Jungfische leben sie im seichten Riffbereich und später am Außenriff.
Warum sind Korallenriffe eigentlich so wichtig?
Riffe schützen das Ufer vor Stürmen und Flutwellen. Barriereriffe reduzieren Wellen und verhindern so Erosion. Sie sind der Lebensraum für eine riesige Menge an Fischarten!
Die meisten Korallen, Schwämme und Muscheln filtern das Wasser und verbessern so die Wasserqualität im Küstenbereich.
Gemeinden können durch Öko-Tourismus und Taucher ein nachhaltiges Einkommen finden, wenn sie ein attraktives Riff mit einer großen Artenvielfalt als Anziehungspunkt für Touristen bieten (große Fische, Haie, Schildkröten, etc.)
Leider werden immer mehr Korallenriffe rund um den Globus geschädigt und sterben wegen:
• Globaler Erwärmung
• Umweltverschmutzung
• Überfischung
KEIN RIFF, KEINE FISCHE!
Riffe brauchen ein ausgewogenes Ökosystem
Korallenriffe beherbergen die größte Artenvielfalt der Ozeane. Nicht nur Fische, sondern auch Hummer, Oktopusse, Schildkröten und Delfine brauchen Riffe als Nahrungsquelle, Lebensraum und um dort Schutz zu finden. Jede Spezies spielt eine Rolle im Ökosystem, indem sie entweder Wasser filtern, Algen fressen oder die Vermehrung anderer Spezies kontrollieren. Nur in Harmonie aller dieser Arten bleibt ein Ökosystem vielfältig und voller Leben!
Haie fressen kranke Fische und verhindern, dass sich Krankheiten ausbreiten.
Schildkröten fressen gefährliche Quallen und halten das Seegras unter Kontrolle.
Papageienfische und andere Pflanzenfresser sind die Putztruppe des Riffs: Sie fressen Algen und halten so die Korallen gesund. Wurde das Riff geschädigt, verhindern sie ein Wuchern der Algen, sodass die Korallen neu wachsen können.
Wurde ein Riff überfischt, sind nicht genug Putzerfische da und geschädigte Korallen können nicht nachwachsen…
Ein Riff kann sich nach einer Korallenbleiche oder einem Zyklon nur erholen, wenn es ein ausgewogenes Ökosystem beinhaltet und genug Fische zum Putzen da sind!
KEINE FISCHE, KEIN RIFF!
2023
02
Jul
Die Meeresschutzzone in Matuku und wie es dazu kam!
Matuku war die erste Insel, der Laugruppe, die wir im Juli 2022 mit unserer Pitufa besuchten. Nicht viele Boote besuchen die kleine Insel, weil sie ein wenig abseits der üblichen Routen liegt und wir waren begeistert: sowohl von der Gastfreundschaft der Inselbewohner als auch von der wunderbaren Riffwelt.
Bei unserem zweiten Besuch auf Matuku, versuchten wir das Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu wecken. Erst bei den Kids (wir malten bunte Papageienfische und erklärten ihre Aufgabe im Ökosystem), dann trommelten wir die Chiefs (Häuptlinge) und Headmen (quasi Bürgermeister) zusammen, um auch mit ihnen über diese wichtigen Themen zu sprechen. Wir fanden heraus, dass die Fischer bereits einen Rückgang bei den Fischpopulationen feststellten und besorgt waren. Wir erklärten Beispiele anderer Inseln und schlugen vor, Schutzzonen zu installieren.
Als wir im Februar nach Matuku zurückkehrten, waren wir begeistert zu hören, dass gleich mehrere Dörfer Tabu-Zonen fixieren wollten, doch dann hatten wir beim Besuch einer dieser Zonen einen schlimmen Bootsunfall, der dem Headman von Makadru das Leben kostete und bei dem ich schwer verletzt wurde.
Erst eine Woche nach dem Unfall, schafften wir es nach Suva zu segeln. Bei Röntgen und CT Scans im Krankenhaus wurde das Ausmaß meiner Verletzungen erst klar: 5 gebrochene Rippen, ein Pneumothorax und ein teilweiser Riss der Trizepssehne.
Ich verbrachte die nächsten Wochen auf dem Sofa auf Pitufa und hatte Zeit zum Grübeln. Ich wollte aus den schrecklichen Ereignissen irgendein positives Resultat herausholen. Die erste Idee, medizinische Ausrüstung für Matuku zu kaufen, scheiterte an bürokratischen Hürden. Zumindest die Schutzzone sollte nicht auch noch in Vergessenheit geraten…
Wir versuchten auch lokal die Werbetrommel für das Tabu in Matuku und ähnliche Projekte zu rühren, indem wir der Fiji Sun ein Interview gaben.
Wir blieben mit “unserer Insel” in Kontakt und sind überglücklich, dass jetzt wirklich die Entscheidung gefallen ist, gleich 3 permanente Schutzgebiete (kein Fischen mit Harpunen oder Netzen) festzulegen!
The Bewohner von Matuku werden finanzielle Hilfe beim Installieren und Patrouillieren ihrer Schutzzone brauchen. Wir hoffen auf eure Unterstützung!