deen

2015
13
Sep

Inselhüpfen durch die Gesellschaftsinseln

Die meisten Cruiser auf dem Weg nach Westen und hunderte Charterboote aus Tahiti und Raiatea besuchen die Iles sous le Vent der Gesellschaftsinseln in Tageshüpfern von Huahine nach Raiatea und Tahaa (nur etwa 20 Seemeilen), weiter nach Bora Bora (weitere 15 Seemeilen) und einige fahren dann weiter nach Maupiti (25 Seemeilen). Wir vermeiden Tagesetappen normalerweise, weil die Vorbereitungen dafür genauso aufwändig sind wie für lange Strecken (Dingi und Kajak die Luft auslassen und auf Deck verzurren, alles auf und unter Deck sichern, die Katze unter Drogen setzen, damit sie nicht seekrank wird, etc.) und das alles zahlt sich nur für einen Tag nicht aus. Wir überlegten deshalb, Raiatea und Tahaa (dort waren wir letztes Jahr lange) und Bora Bora (ist für Massentourismus und private Strände und Motus berüchtigt) ganz auszulassen und direkt nach Maupiti zu segeln. Das Problem mit Maupiti ist, dass es einen schmalen, schwierigen, nach Süden offenen Pass hat, der nur in ruhigen Bed
ingungen und ohne Südschwell schiffbar ist. Segeln und ruhige Bedingungen ist ein Widerspruch in sich und jetzt im Winter kommt fast immer hoher Schwell aus Süd herauf, somit beschlossen wir letztendlich den Törn in drei Tagesetappen aufzusplitten, wie alle anderen auch.

Am ersten Trip von Huahine nach Raiatea am Donnerstag hatten wir starken Südostwind von der Seite und einen schnellen, aber rauhen Ritt auf dem wir gerade vor Raiatea einen Bonito fingen. Dann sind wir durch den weiten Pass auf der Ostseite von Raiatea gesegelt (mit den Brechern links und rechts und hohen Wellen von achtern trotz der Breite ganz schön beeindruckend…). Dann gings unter Segeln weiter durch die glatte Lagune hinauf zur Schwesterinsel Tahaa, wo wir die Nach in Tapuamu verbrachten (wo wir letztes Jahr eine schwitzige Woche mit Dengue-Fieber erlebten). Der nächste Tag begann regnerisch und mit dunklen Squalls, wir sind aber trotzdem losgefahren und unter Schmetterling (das Großsegel auf der einen Seite, das Vorsegel ausgebaumt auf der anderen) mit böigem Wind von hinten nach Bora Bora. Wiederum spannte die Angelleine kurz vor dem Pass ruckartig und Christian konnte einen Gelbflossenthunfisch an Bord ziehen. Der breite Pass war kein Problem, trotz 2 Knoten Gegenst
römung und einer heulenden Katze zwischen den Füßen der Steuerfrau – Leeloo hatte das Fischblut gerochen und verlangte lautstark nach Thunfischsashimi.

Heute genießen wir einen Tag in der türkisen Lagune von Bora Bora. Wir haben grad im klaren, ruhigen Wasser den Propeller geputzt und später werden wir ein paar Gläser Fisch im Druckkochtopf für Tage mit weniger Angelglück einkochen (sooo viel einfacher im ruhigen Boot vor Anker…). Falls die Dünung morgen wie vorhergesagt unter einen Meter geht, werden wir mit Leichtwind aus Nord nach Maupiti motorsegeln, wenn es zu rauh bleibt, erkunden wir ein wenig mehr von Bora Bora.

2015
09
Sep

Wale!

Von Juni bis Oktober migrieren Buckelwale in die Tropen, wo die Weibchen in den geschuetzten Lagunen gebaeren. Wir hatten heuer Glueck und haben viele dieser beeindruckenden Wesen von Ankerplaetzen in Tahiti und noch mehr hier in Huahine gesehen. Gestern schwamm eine Gruppe von drei Walen (2 Erwachsene und 1 Baby) durch den Pass in die Lagune vor Fare und nachdem wir direkt an der Kante des sandigen Riffsockels neben dem Pass ankern, kamen sie nur wenige Meter neben Pitufa vorbei. Am Funk war viel los, weil Crews von ankernden Booten andere verstaendigten, damit sie das Spektakel in direkter Naehe nicht verpassten. Alle staunten ehrfuerchtig von ihren Decks obwohl gleichzeitg mit den Walen ein Squall herangezogen war und 2 Dingies brummten heran, hielten aber einen respektvollen Abstand zu den Riesen. Wir trauten unseren Augen kaum, als ein grosser Katamaran mit vollem Speed durch den Pass hereinkam und direkt in die Gruppe fuhr, ohne auch nur die Geschwindigkeit zu verringern. Die Wale tauchten sofort ab, aber als sie wieder herauf kamen, folgte ihnen der Kat gleich wieder und scheuchte sie so aus der Lagune. Fuer uns war dieses verantwortungslose Verhalten absolut unverstaendlich, da man annehmen sollte, dass Leute die hier cruisen (oder chartern) zumindest ein generelles Umweltbewusstsein haben sollten.

(click for larger picture)

2015
28
Aug

Mehr von Huahine

Wir sind jetzt seit anderthalb Wochen in Huahine und es gefaellt uns richtig gut. Das Tempo hier ist langsam, nur etwa 6000 Insulaner leben in kleinen Doerfern rund um die Zwillingsinseln Huahine Nui und Huahine Iti (Gross- und Klein-Huahine liegen so dicht beisammen, dass sie mit einer kurzen Bruecke verbunden sind), aber die Hauptstadt Fare ist gross genug, um Annehmlichkeiten wie Radverleihe, einige Roulottes (Lieferwagen als Restaurants), einen grossen Supermarkt, Gemuesestandln mit lokalen Produkten und sogar eine Bar mit Happy Hour zu bieten. Es gibt ausserdem ein grosses Aerztezentrum, einen Zahnarzt(!) und sogar einen Tierarzt(!!!) auf dem winzigen Huahine. Man sieht recht viele Touristen, aber die meisten wohnen in kleinen Pensionen und bis jetzt haben wir nur ein groesseres Hotel mit Bungalows auf der Lagune entdeckt. Es sind auch mehr Jachten als erwartet hier, aber scheinbar sind noch einige Puddle Jumper auf dem Weg nach Westen hier haengen geblieben und vom nahegelegenen Raiatea kommen einige Charterkatamarane herueber.

Die erste Woche ankerten wir vor der Hauptstadt Fare und nach zwei Monaten Tahiti, in denen unser Fitnessprogramm sich aufs Schleppen von Einkaufssaecken beschraenkte, waren wir froh um die Gelegenheit fuer Wanderungen zu nahegelegenen Kultstaetten (Marae) und Radausfluege (schwitzend und schnaufend versteht sich). Der Ankerplatz auf einer Sandbank vor der Stadt in tuerkisem Wasser war recht huebsch, aber wegen der starken Stroemung zu den Paessen hin (die Duenung fuellt die Lagune auf und das Wasser fliesst stetig durch den Pass hinaus) stand Pitufa meist seitlich oder mit dem Heck zum Wind (und waehrend ein paar Fronten auch zum Regen) — nicht sehr gemuetlich.

Wir entschieden uns deshalb einen besser geschuetzten Platz zu suchen und hoben den Anker in der Erwartung eines gemuetlichen Segeltags vor dem Wind innerhalb der Lagune suedwaerts entlang der Westkueste. Scheinbar bedingt Huahines Geografie aber Duesen ueber die Kaemme hinweg, somit hatten wir statt ruhiger Bedingungen auf der Leeseite heftige Boeen aus den Buchten raus und motorten bald gegenan in einen verstaerkten Suedostwind von bis zu 35 Knoten. Schraeg…

Weil die Lagune generell tief mit sehr seichten Riffsockeln ist, hat die jachtfreundliche Commune von Huahine freie Muringbojen ausgelegt. Wir haben uns einige davon auf dem Weg nach Sueden angesehen, aber alle waren den Boeen und wiederum der starken Stroemung ausgesetzt und sahen wenig einladend aus. Am Ende fanden wir einen geschuetzten Platz in der huebschen Haapu-Bucht gleich neben dem gleichnamigen Dorf. Hier ist keine Stroemung somit steht Pitufa wieder brav im Wind.

Mariela, die freundliche Ladenbesitzerin hier in Haapu, reserviert uns jeden Morgen ein Baguette, hat angeboten Besorgungen in Fare zu erledigen und hat sogar zwei Raeder fuer uns organisiert. Leider hat eins davon nach wenigen Kilometern den Geist aufgegeben, Mariela ist uns aber als Pannendienst zu Hilfe gekommen. Als naechstes empfahl sie uns einen Wanderweg auf den Berg gleich hinter dem Dorf, nicht ohne zu betonen, dass sie selbst noch nie oben war. Als wir den unglaublich steilen, rutschigen Weg hinaufkletterten war uns klar warum, wir gaben aber nicht auf und wurden mit einem tollen Ausblick von einem felsigen Picknickplatz ueber die Bucht hin belohnt :-)

2015
16
Aug

Angekommen in Huahine

Der Wetterbericht sagte 11 bis 16 Knoten aus Suedost voraus, was sich hervorragend liest, aber in Wirklichkeit mussten wir erst 3 Stunden durch konfuse Seen motoren, um aus Tahitis Windschatten herauszukommen, bis endlich eine Brise einsetzte (Hurrah, setzt die Segel!), die uns bald darauf wieder verliess. Stundenlang schuettelte die schlagende Genua Pitufa mit einem melodischen WA-WA-WUMM!, das durchgelattete Grosssegel antwortete mit einem masterschuetternden BAMM! und Pitufas Crew litt mit ihr. Gegen Mitternacht setzte dann endlich richtiger Wind ein, der uns durch immer noch hohe, unregelmaessige Wellen zu unserem Ziel schob, das wir mit etwas Verspaetung am Nachmitttag erreichten.

2015
15
Aug

… los!

Es sind nur 100 Seemeilen von Papeete nach Huahine, somit fahren wir am Nachmittag los, um morgen frueh anzukommen.

2015
13
Aug

Auf die Plaetze, fertig…

Endlich haben wir unser gesamtes Klumpert beisammen und koennen Papeete den Ruecken kehren! Nachdem wir 2 Monate auf unsere Dingiteile warten mussten (die Gummiteile des Dingi, das wir letztes Jahr hier bei Sin Tun Hing gekauft hatten waren nach wenigen Monaten durchgerissen und wir wollten statt der zum Tragen viel zu schwachen Seile lieber Tragegriffe) bekamen die Griffe ohne weitere Diskussion ueber Garantie oder Reparatur vor Ort (nicht sehr praktisch fuer Cruiser, das Dingi in der Werkstatt zu lassen und zum Boot zurueck zu schwimmen…).
Im Moment zieht eine Front ueber Tahiti, aber es sieht so aus, als ob wir ab Morgen guten Segelwind bekommen :-)

2015
07
Aug

Haben unsere Polynesische Stempel

Als die ersten Entdecker auf den Polynesischen Inseln ankamen, waren sie von den ‘Bildern’ fasziniert, die die Einheimischen auf dem ganzen Koerper unter der Haut trugen. Die Matrosen wollten bald auch solche Koerperverzierungen und das Polynesische Wort ‘tatau’ (bzw. ‘tatu’ in den Marquesas) wurde als ‘tattoo’ und Taetowierung in die europaeischen Woerterbuecher aufgenommen. Die Missionare missbilligten tataus (genau wie alle anderen traditionellen Riten), aber im Revival der Polynesischen Kultur der letzten Jahrzehnte, wurde auch die alte Kunst des Taetowierens wieder populaer. Heute tragen fast alle Polynesier hier in Fr. Polyn. stolz ihre Kunstwerke auf der Haut und nachdem wir diese mehr als zwei Jahre bewunderten, konnten wir auch nicht mehr widerstehen und gingen zu einem renommierten Tattoo-Studio hier in Papeete.

Tagaloa Tattoo (www.tagaloatattoo.com) hat einen guten Ruf bei den Einheimischen, Auszeichnungen von Conventions zieren die Waende, bis zu vier Tattookuenstler gleichzeitig arbeiten an grossflaechigen Tattoos im traditionellen tahitianischen und marquesianischen Stil. Wir machten einen Termin mit Kalio (dem Chef), der uns erst nach unserem Leben fragte, unsere Motivvorschlaege bedachte und dann direkt auf der Haut zu zeichnen begann, die Linien immer wieder perfektionierte und dann die detailreichen Symbole hinzufuegte – die Reise, die See, die Sonne, Mut, Staerke, Schutz und Treue. Die eigentliche Stecharbeit war dann schnell gemacht und wir waren endlich voll ‘papeetisiert’ (so nennt man hier normalerweise Boote, die vorschriftsgemaess importiert wurden…).


2015
05
Aug

Don Quijote in Tahiti

Als wir vor zwei Monaten ankamen, planten wir naiverweise schnell ein paar Sachen mit Hilfe der Infrastruktur der grossen Stadt zu organisieren und dann gleich wieder weiterzuduesen. Seitdem werden wir mit Verzoegerungstaktik und lahmen Ausreden abgespeist. Es liegt ein genereller Unwillen Verantwortung zu uebernehmen in der Luft, stattdessen wird die Schuld auf andere geschoben, in der Hoffnung, dass sich die Probleme/Anfragen in Luft aufloesen, wenn man sie nur lange genug ignoriert. Jedes Mal, wenn wir vom guten Willen anderer abhaengen, haben wir das Gefuehl gegen Windmuehlen zu rennen. Hier in Taina wars die letzten Tage windig und wellig, unruhige Naechte auf einer schaukelnden Pitufa und spritzige Dingifahrten heben die Stimmung auch nicht. Gestern ist unser Handy auf einer dieser Dingifahrten abgesoffen, was die Kommunikation auch nicht einfacher macht.
Auf der positiven Seite bestaetigt ein Blick ins Logbuch, dass wir viel weitergebracht haben, was mit eigenen Mitteln moeglich war. Wir haben die Ankerwinsch repariert, ein Leck im Kerosintank gefunden und repariert, das Grosssegel repariert, den Deckstrahler erneuert, die Lukenabdeckungen geflickt, ein neues Relingnetz angebracht, einen Teil der Sprayhood nachgenaeht, den Seewasserfilter und den Dieselfilter geputzt, neue Matratzen zugeschnitten, den Dieseltank aufgefuellt, Proviant fuer die naechste Saison fuer uns und alles an Ersatzteilen fuer Pitufa gebunkert, neue Terminals fuer den Relingsdraht mit der Drehbank angepasst, den Impeller am Motor getauscht, neue Wasserschlaeuche im Frischwassersystem installiert, einen neuen Wasserhahn im Bad installiert und gleich noch das Silikon neu gemacht – somit war der Aufenthalt hier doch nicht ganz umsonst ;-)

2015
28
Jul

Wir haben schnell eine neue Matratze besorgt

Wenn Landbewohner eine neue Matratze wollen, gehen sie ins Geschaeft und kaufen eine. Fuer Cruiser wie uns ist das allerdings erst der erste Schritt von vielen. Dann folgt die Erklaerung wohin das Ding geliefert werden soll (was, Sie haben keine Adresse? Wie, einfach zum Parkplatz vom Yachtclub liefern?), die dann ein paar Tage spaeter dem verwirrten und verirrten Lieferanten am Telefon wiederholt werden muss (natuerlich in gebrochenem Franzoesisch).
Nachdem unser Bett eine kreative Form hat (ein bissl wie ein Schmetterling der mit dem Kopf Richtung Bug in der Heckkabine liegt), muessen wir zwei grosse Matratzen kaufen und diese dann zurecht schneiden (am besten nicht an einem windigen Tag auf Deck, wie wir das gemacht haben). Nachdem die neuen Matratzen etwas hoeher als die alten sind, mussten wir auch den Bezug umaendern, was in ein 3-taegiges Naehmaschinenprojekt ausuferte (die Tatsache, dass mein linker Arm 4 Wochen durch eine Schiene ruhig gestellt ist, um mein zystengeplagtes Handgelenk zu kurieren, hilft dabei nicht unbedingt…).
Schritt eins: alle Naehte am neuen Bezug und jene auf der Oberseite des alten Bezug auftrennen.
Schritt zwei: das neue Stueck am alten abmessen, mit einem ueberstehenden Rand abschneiden und die zwei Teile auf einander naehen.
Schritt drei: ausgiebig ueber das verschnittene Ding fluchen und alles wieder auftrennen.
Schritt vier: Das neue Oberteil direkt an der Matratze anpassen, alles mit Stecknadeln fixieren, Ecken und Rundungen mit der Hand annaehen und dann erst die letzte Naht rundherum mit der Naehmaschine machen.
Schritt fuenf: ausgiebig feiern, eine erholsame Nacht auf der fertigen Haelfte verbringen und sich mental auf der Wiederholung der Arbeitsschritte (abzueglich Schritt zwei und drei) auf der zweiten Haelfte einstellen :-)

Viel Glueck und gute Nacht!


2015
20
Jul

Pflanzen ueber Bord

Wir stecken seit einer Woche wieder in Tahiti fest, schlagen uns mit verspaeteten/abgesagten Terminen, unfreundlichen Angestellten herum und uns beschleicht ein allgemeines Gefuehl, dass die Welt nicht mit unseren Plaenen kooperiert.

Irgendwie hat sich der Kraeutergarten unter unserer Sprayhood Blattlaeuse und eine merkwuerdige, pilzartige Krankheit geholt. Meine frenetischen Versuche die Blaetter zu reinigen und die Laeuse abzusammeln zeigten wenig Erfolg, somit beschloss ich schweren Herzens ein paar gesund aussehende Zweige vom Basilikum, Thaibasilikum, Oregano, Spinat und von der Minze als Ableger abzuschneiden, erntete die restlichen Blaetter, warf dann die Pflanzen gleich samt der Erde ueber Bord und fuehlte mich dabei wie eine Rabenmutter, die ihre gruenen Babies ertraenkt.

Am Abend machten wir vietnamesische Fruehlingsrollen und wickelten Unmengen Koriander, Thaibasilikum und Minze mit ein, der Rest ist jetzt im Kuehlschrank und reicht noch fuer eine Curry und Pasta Woche.
Zumindest koennen wir hier frische Erde kaufen, die Toepfe sind gruendlich geputzt und ich hoffe, dass ich einen neuen Garten mit den geretteten Ablegern und Samen hin bekommen werde.

2015
12
Jul

Neues Relingnetz

Waehrend der letzten Tage haben wir zwischen mehr oder weniger erfolgreichen Wanderausfluegen (den Weg nach Vaiare haben wir immer noch nicht gefunden…) an unserem Relingnetz gearbeitet. Das klingt einfacher als es im war – im Endeffekt haben wir drei volle Werktage mit Schneiden, Befestigen, Einrichten, Fluchen, Abnehmen, neu Befestigen und Spannen verbracht.

Das alte Netz hatte sich nach 7 Jahren aufgeloest. Das neue zieht sich nur ueber die untere Haelfte (vom mittleren Relingsdraht bis zur Fussreling), was um einiges eleganter als die Vollversion aussieht. Ausserdem mussten wir frueher die Befestigungsleinen an der Oberkante oft austauschen, weil sie durchgescheuert wurden (z. B. von Schoten). Das sollte mit der neuen Loesung nicht mehr passieren. Natuerlich haben wir jetzt ein hoeheres Risiko Kappen und Waesche zu verlieren, aber das Netz ist immer noch hoch genug, dass unsere Schiffskatze nicht ueber Bord fallen kann. Leeloo war erstaunlicherweise an der Arbeit an ihrem Netz wenig interessiert, aber sobald es fertig war, hat sie es durch energisches Druecken mit dem Kopf geprueft und scheinbar hat es den Leeloo-Qualitaetsanforderungen fuer Schiffskatzensicherheit entsprochen.


2015
08
Jul

Operation Pfadfinder

Letztes Jahr sind wir schon viel auf Moorea gewandert und haben meist den richtigen Weg gefunden (manchmal mit ein paar Extrarunden im Kreis) zu unserem Ziel (oder zumindest zu einem Ziel), obwohl kaum Schilder vorhanden sind (die haben wohl geschaeftstuechtige Tour Guides abmontiert…). Die zwei Wanderungen letzte Woche zu den Wasserfaellen auf der Ostseite waren auch leicht gefunden, somit waren wir optimistisch, als wir uns von der Cooks Bay aus aufmachten, den Weg ueber die Berge nach Vaiare zu finden. Wir vertrauten ausreichend auf unsere Pfadfinderfaehigkeiten, um ein junges, amerikanisches Paerchen vom Nachbarboot mitzunehmen, doch dann fanden wir gleich im Dorf den Anfang des Wegs nicht, bekamen beim Nachfragen widerspruechliche Info, dann erwaehnte jemand Schweinejagd in dieser Gegend und prompt hoerten wir mehr und mehr Schuesse. Wir wollten nicht irrtuemlich auf einem Grill enden (man stelle sich den laecherlichen Spruch auf dem Grabstein vor: “in Franzoesisch Polynesien mit einem Schwein verwechselt”), somit aenderten wir den Plan und wanderten Richtung Opunohu Bay zum 3 Pinien Aussichtspunkt, den wir schon vom Vorjahr kannten (obwohl er von dieser Seite schwer zu finden war und uns ein Einheimischer ein Stueck begleitete, um uns auf den rechten Weg zu fuehren…).

Gestern haben wir uns vom Riffankerplatz gleich ausserhalb der Bucht in die Bucht hinein verlegt, wo wir jetzt in der Mitte einer Puddlejumper Flotte stehen (Boote, die in einer Saison von Amerika nach Neuseeland/Australien segeln). Es ist schraeg anstatt der gewohnten franzoesischen Stimmen, wieder einmal Amerikaner zu hoeren. Fuer die meisten endet ihre Aufenthaltsgenehmigung von 3 Monaten in Fr. Polynesien bald, waehrend wir glueckliche Europaeer drei Jahre bleiben koennen (dann waere Importsteuer aufs Boot faellig) :-)

2015
05
Jul

Wahoooooo

Nach einer Reihe Abschiedsessen und -Drinks mit Liesbet von Irie sind wir am Donnerstag von Vaiare nach Norden in die Cooks-Bay motort. Am Weg dorthin haben wir eine riesigen Wahoo gefangen–somit gibts jetzt ein paar Tage lang Fisch zum Frühstück, Mittag- und Abendessen (außerdem haben wir ein paar Gläser für später eingekocht). Keine Sorge, es gibt jedes Mal ein anderes Gericht (dank Birgits kreativer Kocherei).

2015
30
Jun

Die besten Reisezeiten der verschiedenen Inselgruppen Franz. Polynesiens

Franz. Polynesien ist ein weitläufiges und abwechslungsreiches Segelrevier. Um alle Archipele von ihrer besten Seite zu sehen ist es wichtig zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Wir haben hier info für eine gelungene Reiseplanung zusammengetragen.

2015
29
Jun

Angenehmer Bootsalltag

Wir haben endlich wieder in unsere angenehme Bootsroutine an abgelegenen Ankerplaetzen hinein gefunden. Der Tahitianische Winter mit heisser Sonne, aber kuehler Luft wirkt richtig belebend und wir nutzen unsere Energie fuer Arbeiten am Boot und um das huebsche Moorea weiter zu erkunden.

In den letzten Tagen haben wir den neuen Deckstrahler installiert, ein paar kleine Aenderungen am Grosssegel gemacht (mehr Mastrutscher), haben den Rumpf geputzt, ein winziges Loch im Kerosintank ausgebessert und die alten Lukenabdeckungen gestopft. Wir haben auch unsere Wandersandalen ausgepackt und sind zu drei Wasserfaellen in der Umgebung marschiert.
Gestern haben wir uns an den Mt. Mouaputa herangewagt, einen eindrucksvollen Gipfel mit einem kleinen Guckloch im Felsen, den wir schon lange von der Lagune aus bewundern. Der Pfad fuehrte durch dichten Dschungel steil aufwaerts und wir mussten ueber und unter Aesten und Wurzeln klettern und stolperten glitschige Felsen hinauf, als der Pfad in einem Bach weiterging. Wir hofften, dass wir es bis zum Kamm hinauf schaffen wuerden, um einen Blick auf die Lagune zu erhaschen, doch nach 3 Stunden Anstieg gaben wir auf, machten unser Picknick ohne Aussicht, aber umgeben von eindrucksvoller Regenwaldvegetation und rutschten dann den schlammigen Pfad wieder ins Tal hinunter.

Older posts «

» Newer posts