deen

2017
17
Mar

Turbulente Zeiten

Bei uns ist es letzte Woche drunter und drüber gegangen. Wir haben das Wassertankprojekt abgeschlossen: die Aludeckel zugeschnitten, 140 Löcher gebohrt und Gewinde geschnitten, zugeschraubt, die Holzplatten unter dem Sofa angeglichen, das Sofa zusammengebaut, etc. Andere Cruiser waren bereit, das House-sitten zu übernehmen, somit haben wir Garten und Haus übergabebereit gemacht, ds Haus ausgeräumt (unglaublich, wieviel wir in 2 Monaten hingeschleppt haben) und sind mit Sack, Pack und Katze zurück auf Pitufa gezogen.

Meine Mutter hat sich die Schulter gebrochen, somit werde ich für 3 Wochen nach Österreich fliegen. Den Flug von einem Ort ohne Internet- und Telefonverbindung zu organisieren, wäre ohne die Hilfe meines Bruders und unserer Cruiser-Freunde hier in Rikitea unmöglich gewesen. Steve und Lili (SY Liward) lassen mich wieder bei ihnen in Tahiti übernachten (ich hab zwischen dem inter-island Flug und dem internationalen Flug eine Nacht Aufenthalt). Ein großes Danke an alle, die mitgeholfen haben und natürlich auch an jene die ihre Hilfe und moralische Unterstützung angeboten haben!

Christian und Leeloo bleiben hier in Rikitea. Einige Boote sind schon zu den Tuamotus aufgebrochen, aber es werden bald neue von Panama ankommen, somit wird’s Christian hoffentlich nicht zu fad hier ;-)

2017
02
Mar

Ankerwinsch

Als wir nach dem Festival zurück nach Taravai fahren wollten, versagte die Ankerwinsch den Dienst. Wir haben schon seit einem Monat neue Bürsten für sie an Bord, aber zwischen der Arbeit am Wassertank, dem Haus, dem Garten und allem rundherum, waren wir einfach nicht dazu gekommen, sie zu tauschen. Somit musste Christian den Anker manuell herauf winschen (kein Spaß mit 60 Metern Kette in 18 Metern Tiefe) und am Montag gingen wir gleich die Reparatur an.

Nachdem wir die Winsch im letzten Jahr schon zwei Mal offen hatten, war’s schon (fast) Routine: Bugkabine und Bug ausräumen, Winsch abbauen, Winsch aufmachen, die neuen Bürsten adaptieren und einbauen, alles wieder retour – der Job dauerte einen ganzen Tag, aber jetzt läuft die Winsch wieder!

2017
02
Mar

Kulturfestival der Gambier

Letztes Wochenende fand das erste Kulturfestival der Gambierinseln statt. Es war ein erstaunlich großer Event (wenn man bedenkt, dass nur 1400 Leute hier leben) mit Ausstellungen zu Pflanzen, traditionellen Nahrungsmitteln, etc. und Kunsthandwerk während des Tages am Freitag und Samstag. An beiden Abenden tanzten die zwei Gruppen und stellten komplizierte Legenden und die Geschichte des ersten Königs von Mangareva dar.
Zusätzlich gab’s vier riesige Gratisbuffets (Mittags und Abends an beiden Tagen) mit traditionellen Gerichten: verschiedene Variationen von Muskelfleisch der Schwarzlippigen Perlmuschel (mit den vielen Perlfarmen hier gibt’s davon natürlich genug), Krabben, Fisch, Fleisch aus dem Erdofen, verschiedenste Gerichte aus Brotfrucht, Maniok und Bananen, etc.

Es war ein tolles Festival, das ganze Städtchen Rikitea nahm teil, natürlich alle Cruiser, die gerade hier sind (derzeit etwa 15 Boote) und eine Handvoll Touristen, die in Pensionen wohnen. Alle waren sich einig, dass ‘mana’ (der Geist) stark ist, also kann man hoffen, dass Events wie dieser die halb vergessene Kultur und Sprache der Gambier fördern!

2017
25
Feb

Neuer Artikel: Die Österreicherflotte in der Südse


Birgit Hackl, Christian Feldbauer: Die Österreicherflotte in der Südsee, OCEAN7 02 (März/April) 2017, p. 34–37. download PDF

2017
25
Feb

Fotos von unserem Haus-Sitting-Intermezzo

Intermezzo als Landratten

Während der Zyklonsaison 16/17 auf den Gambierinseln lebten wir einige Zeit als House-Sitter auf Taravai. Die polynesischen Besitzer Edouard und Denise wohnen in Tahiti und sind froh, wenn jemand auf Haus und Garten schaut.

(60 Fotos)

2017
20
Feb

Friedlich

Heute Morgen nahmen wir unsere Kaffeehäferl mit hinaus auf das kleine Dock vor unserem Haus. Es war schon sonnig, die Luft aber noch frisch und Tau glitzerte auf dem Gras und den blühenden Büschen ums Haus. Hinter dem Haus glänzten die Kokospalmen, weiter oben auf dem Hügel Akazien und hoch oben auf den steilen Bergen die Pinien in verschienen Grünschattierungen.

Die nächsten Nachbarn leben ein paar Kilometer weg, es gibt keine Straßen und fast keinen Bootsverkehr und die einzigen Geräusche sind der Wind in den Palmen, das sanfte Plätschern der Wellen am weißen Strand, hie und da kräht ein verwilderter Hahn (viele gibts nicht, denn die vorherigen Hausbewohner haben fast alle gefangen und verspeist), die rauhen Rufe der Reiher (vielleicht ein Nachbarschaftsdisput) und natürlich das Schnurren unserer Katze, die mit Vorliebe auf dem Dock herum rollt und den Bauch in die Morgensonne hält.

Manchmal schwimmt ein kleiner Schwarzspitzenriffhai vorbei, zwischendurch tauchen Eilseeschwalben mit einem lauten Platsch nach Fischen – sonst ist es ruhig hier in unserem kleinen Paradies. Perfekt? Fast, man muss halt eine dicke Schicht Moskitospray auftragen und sollte nicht in einer Feuerameisenstrasse zum Stehen kommen ;-) An diesem Ort ohne Mobilfunknetz, Internet und Fernsehen ist es leicht, die Krisen und Probleme da draußen in der großen weiten Welt zu vergessen (oder zu verdrängen).

2017
17
Feb

Alles wächst wie’s Gras

Wir wohnen immer noch als Haus-sitter auf der Südseite von Taravai. Gestern war’s sonnig mit tiefblauem Himmel und nachdem wir gerade eine Pause zwischen den Bootsprojekten haben, sind wir auf den Kamm hinter dem Haus gewandert. Der Ausblick über Taravai, die anderen Inseln, die türkis schimmernde Lagune, die Riffe in der Lagune und das schäumende Außenriff waren wieder einmal atemberaubend.

Letzte Nacht hat es wieder stark geregnet, weil gerade ein Tief westlich von uns vorbei zieht. Es hat starken Wind zu den Tuamotus gebracht, aber hier spüren wir nur gewittrige, regnerische Auswirkungen und das Wetter sollte sich bald wieder einpendeln.

Mit dem vielen Regen wächst das Gemüse in unserem Garten wie verrückt und wir ernten täglich Bok Choy und Salat und natürlich Avocados und Papayas. Leider wächst das Gras und das Unkraut noch schneller als der Rest, somit werden wir bald wieder den Rasenmäher brauchen.

2017
12
Feb

Artikel über das Verwenden von Satellitenbildern im aktuellen All-at-Sea

Wir verwenden sehr häufig Satellitenbilder zur Riffnavigation. Darum haben wir vor einer Weile einen Artikel darüber geschrieben, der jetzt im Februar im All-at-Sea erschienen ist.


Christian Feldbauer, Birgit Hackl: Reef Navigation Using Satellite Images, All At Sea Caribbean, February 2017, p. 36–38. Free download from allatsea.net.

2017
05
Feb

Zurück aus Tahiti

Auf den Gambier gibt’s keinen Zahnarzt, somit wurde ich ganz schön nervös, als ich vor zwei Wochen ein Loch in einem Stockzahn entdeckte. Ich wusste nicht, wie schwerwiegend das Problem war, aber am Ende entschloss ich mich vorsichtshalber einen (teuren) Flug nach Tahiti zu buchen.
Ich hatte Glück: der Zahn war schnell repariert, Adrian (SY Attila) hatte schon im vorhinein einen Termin für mich gemacht und alles organisiert, SY Liward ließen mich großzügigerweise auf ihrem Boot in der Marina Taina nächtigen (sie sind grad in den USA), ich brauchte keinen Franc für Taxis, weil mich freundliche Einheimische zu allen Shops entlang meiner langen Einkaufsliste brachten und am Ende holten mich befreundete Cruiser (die holländische Brigantine Silverland) aus Rikitea ab und brachten mich zurück nach Taravai. Es waren 4 unheimlich stressige Tage in Tahiti und ich bin soooo froh, zurück auf den Gambier zu sein!

2017
26
Jan

Geflügelte Feinde

Wenn man in den Tropen an Land lebt, muss man sich mit Moskitos und anderen Flügeltieren arrangieren. In Städten wird vielerorts Gift gesprüht, aber hier auf Taravai ist alles bio, somit leben wir mit und um die geflügelten Plagegeister herum. An regnerische Flautentagen ist die Situation am schlimmsten, an windigen, sonnigen Tagen ist es besser, aber ganz ohne Moskitos geht’s nie.

Die letzten paar Tage hat’s viel geregnet, somit haben die Moskitos sich ordentlich vermehrt. Wir verbringen die Nacht unter einem Moskitonetz, aber in der Früh, sobald die Sonne aufgeht, hören wir sie ums Netz surren, immer auf der Suche nach einem Loch… Tigermücken stehen früh auf und jetzt verstehen wir auch, warum die Einheimischen (von denen die meisten nicht unter einem Netz schlafen) auch gar so bald unterwegs sind.

Sobald wir unter dem Netz heraus schlüpfen, ziehen wir schnell lange Hosen und T-Shirts an, zünden eine Moskitospirale an und erst dann kochen wir Tee. Tagsüber ist die Situation nicht so kritisch, aber um 4 werden die Tigermücken so richtig aggressiv. Dann zündet man am besten Kokosfeuer an und sprüht sich ordentlich mit Deet (besser wäre noch, sich unter das moskitonetz zu verziehen, aber dafür haben wir leider keine Zeit). Glücklicherweise gehen die Tigermücken früh schlafen, somit können wir um 7 Uhr am Abend wieder draußen sitzen, ohne uns ständig selbst zu schlagen.

Es gibt hier nur wenige nachtaktive Moskitos, somit wären die kein Problem, aber wir schließen trotzdem alle Fenster und Türen, bevor wir im Haus das Licht aufdrehen, denn sonst kommen Schwärme von Motten und Käfern ins Haus.

Leeloo hat Glück, ihr dickes Fell ist eine undurchdringliche Rüstung und somit beobachtet sie unsere Anti-Moskito-Bemühungen nur mit herablassender Belustigung (aber diesen Gesichtsausdruck haben Katzen ohnehin meist, wenn sie menschliches Verhalten studieren).

2017
21
Jan

Wassertankproject

Einer unser Alu-Wassertanks (250 Liter Volumen) leckt seit einiger Zeit. Nicht so schlimm, da wir einen zweiten haben und auch einen Wassermacher, aber jetzt wo wir die Gelegenheit mit dem Haus haben, sind wir das Reparaturproblem endlich angegangen.

Der Tank ist unter dem Sofa eingebaut (das gerundete Holz darüber verdeckt den Tank teilweise) und die Inspektionslöcher, die wir gleich nach dem Bootskauf geschnitten haben, um den Tank zum ersten Mal seit 20 Jahren putzen zu können (vorher war er ganz geschlossen), sind viel zu klein, um durch sie arbeiten zu können. Deshalb hat Christian gestern das Holz über dem Tank mit einer Stichsäge aufgeschnitten und heute kommt die Tankoberseite dran. Der nächste Schritt wird sein, den Tank zu putzen, innen zu schleifen und die ärgsten Korrosionskrater auszubohren.

2017
19
Jan

Landleben

Letzte Woche arbeiteten wir jeden Tag im Garten, rissen das meterhohe Unkraut im Gemüsegarten aus, schleppten umgefallene Bäume weg, räumten alten Müll aus dem Weg und mähten dann das Gras auf dem riesigen Grundstück.

Am Sonntag luden wir dann zu einer großen House-Warming Party mit 25 Leuten (6 Boote und einige polynesische Nachbarn) einem BBQ und Potluck-Buffet (jeder brachte etwas mit). Nachdem der ganzen Tohuwabohu vorbei war (Gerätelärm und Party), zogen wir gestern mit Sack und Pack und Katze ein. Unser Haus ist das einzige auf der Südseite von Taravai, der nächste Nachbar wohnt auf dem gegenüber liegenden Inselchen Agakauitai, somit ist es so ruhig, wie’s nur irgendwie sein kann hier. Unser letztes Haus auf Taravai vor zwei Jahren war eine ziemliche Extremerfahrung ohne Kühlschrank, fließendem Wasser, einem Plumpsklo im Garten, jeder Menge Insekten im Haus und Ratten auf dem Dach. Dagegen ist dieses Häuschen hier mit einem Wasserklosett, einer gefliesten Dusche, fließendem Wasser in Bad und Küche, einem großen Kühlschrank und einer riesigen Gefriertruhe der pure Luxus. Der einzige Nachteil an der Sach ist, dass wir hier keine Handyverbindung haben und somit auch kein Internet, aber
wir beschweren uns sicher nicht über solche Kleinigkeiten.

2017
13
Jan

Fruchtige Tage

Wir haben 5 Zitronenbäume voller großer, saftiger Zitronen im Garten, einen Mangobaum mit übervollen Ästen und zwei Papayabäume von denen wir jeden Tag ernten können. Wir bringen’s nicht über’s Herz die Früchte unter den Bäumen verrotten zu lassen, somit tun wir unser Bestes, um sie zu verwerten.
Heute haben wir 3 Liter Mango-Papaya Sorbet gemacht (wir haben eine riesige Tiefkühltruhe im Haus) und Christian hat den Nachmittag damit verbracht, Zitronen auszuquetschen. Damit haben wir zwei Liter Zitronensirup (mit 1 kg Zucker) gemacht ;-)
DeutscherBlogtext

2017
08
Jan

Ein Haus auf Taravai

Seit drei Monaten hat einer unserer zwei Wassertanks ein Leck, somit haben wir nur den anderen verwendet, was mit dem Wassermacher kein großes Problem war. Trotzdem sollten wir den Tank natürlich bald reparieren. Wir müssen dazu einen Teil der Holzverkleidung unter dem Sofa wegschneiden, den Alutank aufschneiden, die Korrosionskrater im Alu schleifen (einer der Voreigner hat scheinbar ein silberhaltiges Wasseraufbereitungsmittel verwendet) und die Krater mit viel Epoxy zukitten. Eine laute, schmutzige, stinkige und giftige Arbeit…

Als wir hörten, dass ein Haus auf der Südseite von Taravai leer steht (die Eigner sind in Tahiti), meldeten wir uns sofort als House-Sitter. Erst müssen wir natürlich einige Arbeitstage in den großen Garten investieren, aber wenn wir dann das Tankprojekt auf Pitufa starten, haben wir einen sauberen Ort abseits der Baustelle, wo wir schlafen können und als Bonus können wir jede Menge Bananen, Platanen, Papayas, Avokados, Zitronen, Kürbisse, Brotfrüchte und sogar Tomaten, Salat und Bok Choy ernten :-)

2017
07
Jan

Kerosinherd

Immer wenn alles ein bissl zu perfekt läuft, passiert irgend etwas Nerviges. Diese Komplikationen haben üblicherweise mit dem Motor, dem Kühlschrank, dem Wassermacher oder dem Kerosinherd zu tun – das sind unsere Sorgenkinder, wenn wir an abgelegenen Orten sind, wo keine Hilfe von Experten zu erwarten ist.

Dieses Mal war Bertie (unser übellauniger Kerosinherd) dran. Gestern gab’s ein kaltes Abendessen und heute Morgen öffnete Christian den Herd und machte sich auf die Suche nach dem Wehwehchen. Es stellte sich heraus, dass gleich mehrere Probleme gleichzeitig akut geworden waren. Ein Brenner war durchgebrannt und die anderen zwei Brenner waren verstopft. Wir konnten die Verstopfung mit einer Luftpumpe durchblasen, installierten einen neuen Brenner, Bertie ist wieder glücklich und wir sind’s mit ihm… Kerosinöfen sind altmodisch und die meisten Jachten verwenden heutzutage Gasherde, aber uns gefällt, dass Bertie so effizient ist. Er verbraucht nur etwa 2 Liter im Monat (obwohl wir jeden zweiten Tag Brot backen) und somit kommen wir mit unserem 40 l Vorrat ewig aus. Glücklicherweise ist das Klima in den Gambier so angenehm, dass so ein unangenehmer Job (schmutzig, alles schwer zu erreichen) ohne viel Schweiß abgeht.

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