deen

2017
23
May

Schönes Segeln

Der Wind hält noch an, wir haben gestern ein Etmal von 150 Seemeilen geschafft – richtig toll für ein Boot wie Pitufa (besonders da sie ja nicht gern vor dem Wind segelt) und es war trotz 3m Wellen ruhig genug, um Brot zu backen. Noch 210 von 660 Seemeilen übrig!

2017
22
May

Bessere Bedingungen

Gestern kam die Sonne heraus und wir waren froh unser nasses Schlechtwetterzeug trocknen zu können, der Wind wurde weniger und wir rollten optimistisch die Genua aus, aber dann schlief er komplett ein und wir starteten den Motor, um Pitufa vor der elenden Rollerei in den immer noch hohen Wellen abzuhalten. Beim Segeln verwenden wir einen Windpiloten, der Pitufa steuert, aber beim Motoren schalten wir den elektrischen Autopiloten ein. Dieses Mal versagte er aber mit lautem Biep, Biep, Biep den Dienst… Ich steuerte zähneknirschend selber, während Christian nach dem Problem suchte. Glücklicherweise war es schnell gefunden: die Fernsteuerung war beim Regen abgesoffen.
Sobald der Autopilot wieder funktionierte, setzte auch der Wind ein, erst aus NO, dann SW und letztendlich wieder zurück auf SO und seitdem segeln wir rasch dahin.

2017
21
May

Wind und Regen

Wir haben seit gestern stürmisches Wetter mit Wind um die 35 Knoten und Böen bis 45 Knoten. Regengüsse tragen zur allgemeinen Scheiß-Stimmung auf Pitufa bei. Bis jetzt ein elender Törn.

2017
20
May

Wieder unterwegs

Nach 5 Monaten in der Lagune brauchten wir ganze 2 Tage, um Pitufa wieder halbwegs in Törnmodus zu bringen. In unserem Fall heißt das nicht nur, normale Vorbereitungen, so wie aufräumen und Dingi verstauen, sondern auch Pflanzen umtopfen und den Garten absichern. Scheinbar ist uns das dieses Mal nicht so gut gelungen, denn der Pok Choy machte einen Kopfsprung durch den Niedergang und in die Küche als wir bei rauhen Bedingungen durch eine Squallzone mit 35 Knoten Böen segelten. Fröhliches Aufräumen mit Hilfe von Seekrankheitstropferln war die Folge.
Jetzt ist es Morgen, der Wind hat sich auf etwa 15 Knoten eingependelt und wir segeln schön dahin.

2017
16
May

Better late than never: pics of the Gambier festival

Te Matapukarega Festival auf den Gambier

Im Februar 2017 fand das erste Kulturfestival der Gambierinseln statt. Praktisch die ganze Bevölkerung und alle Cruiser im Ankerfeld kamen bei diesem tollen Event zusammen.

(19 Fotos)

2017
22
Aug

Ankern in Gegenden mit Korallen

Jedes Jahr kommen Segelboote in den Tuamotus vor Anker in Schwierigkeiten: nach Winddrehern geraten viele auf Legerwall, Anker und Ketten werden in Korallen verheddert und die Resultate sind stressige Anker-auf Manöver im besten Fall und sogar verbogene Bugroller oder herausgerissene Ankerwinschen im schlechtesten Fall. Natürlich leiden die zarten Korallenstrukturen ebenfalls unter solchen vermurksten Manövern. Ist es nicht viel schöner, über bunten Korallen und Fischen zu schwojen als über einem toten Geröllfeld?

Es ist einfach Schaden zu vermeiden , sowohl an Korallen als auch am Boot, wenn man

  • bei guten Sichtverhältnissen ankert (den Anker nicht einfach blind wirft)
  • in seichtem Wasser ankert: 1. man sieht den Grund, 2. meist wachsen im Seichten auf den Korallensockeln weniger Korallen und 3. braucht man weniger Kette
  • versucht, einen großen Sandfleck für den Anker zu finden
  • die Kette mit Treibkörpern anhebt, sodass das Boot bei drehenden Winden schwojen kann, ohne die Kette an Koallenköpfen zu faulen
  • ein Auge auf den Wetterbericht hält und schon vor Winddrehern zu einem sicheren Ankerplatz wechselt

Die Kette mit Treibkörpern schweben zu lassen ist eine simple Prozedur. Man braucht dazu nur

  • 2 mittelgroße Fender oder Bojen
  • 2 Karabiner, die in die Kette passen
  1. Man ankert am besten in der Mitte des größten Sandflecks in der Umgebung
  2. steckt in langsamer Rückwährtsfahrt Kette
  3. behält die Korallenköpfe in der Umgebung im Blick und hängt den ersten Fender ein, bevor die Kette einen dieser Korallenköpfe erreichen könnte.
  4. Dann steckt man mehr Kette und setzt den Anker mit Rückwärtsschub.
  5. Wenn die Kettenlänge noch nicht ausreicht, kann man nun einen zweiten Fender einhängen und im Anschluss noch mehr Kette geben.

Anmerkungen:

Anchors: Auf Pitufa verwenden wir einen Bügelanker (ähnlich wie ein Rocna) als Hauptanker. Wir lieben unseren Anker weil er sich sehr schnell setzt, auch mit wenig Kette. Wir verlieren normalerweise nur etwa 20-50cm bis der Anker voll eingegraben ist. Wir haben andere Cruiser beobachtet, die sich mit CQRs und manchmal auch Delta-Ankern an Ankerplätzen mit Korallen arg plagen, weil ihre Anker eine weite Strecke pflügen, bis sie sich endlich eingraben. Da ist das Ende eines Sandflecks viel zu schnell erreicht… Es ist also wichtig, die Eigenschaften seines Ankers zu kennen und zu berücksichtigen (also z.B. statt in der Mitte am Rand eines Sandflecks das Ankermanöver beginnen), oder natürlich noch besser: Gleich mit einem guten Anker ins Cruiserleben starten!

Tiefe: Viele Cruiser haben Angst davor, im Seichten zu ankern (besonders in unkartographierten Gegenden). Pitufa’s Crew war da keine Ausnahme, aber nachdem wir Erfahrung in den Tuamotus sammeln konnten, änderten wir unsere Einstellung. Jetzt ankern wir auf Sandsockeln in 2.5-4 Metern (diese Flecken haben oft gar keine Korallenköpfe). Wenn Ankern am Sockel unmöglich ist, ankern wir in 4-8 Metern und halten die notwenigen 25-30 Meter Kette mit der Hilfe von 1 bis 2 Fendern über den Korallen. In tieferem Wasser (10 m oder mehr) wird diese Prozedur viel schwieriger: 1. Es ist fast unmöglich, im tiefen Wasser abzuschätzen, wann man wirklich in der Mitte eines Sandflecks ist und das Ankermanöver beginnen sollte, 2. das Gewicht der längeren Kette ist zu viel für mittelgroße Fender/Perlfarmbojen (man braucht größere, oder mehr davon).

Viel Spaß in den Tuamotus!

Das Prinzip einer schwebenden Kette (Klicken für ein größeres Bild)

Anfahrt zum Ankerplatz. Zwei Fender mit Karabinern liegen bereit. (Klicken für ein größeres Bild)

Hier wird der 2. Fender eingehängt (Klicken für ein größeres Bild)

Schwebende Kette (Klicken für ein größeres Bild)

2017
11
May

Tour de Motu

Während dieser Zyklonsaison hatten wir keine Gelegenheit, Zeit auf den Motus am Barriereriff zu verbringen. Erst hatten wir das Haus, dann wir ich einige Zeit in Österreich. Jetzt holen wir diese Tour entlang des Barriereriffs nach. Wir begannen vor einer Woche bei Südostwind hinter dem Vogelmotu Tauna, dann verbrachten wir eine Nordwindphase bei dem hübschen Nordmotu Puaumu und jetzt ankern wir vor Tarauru Roa, wo wir heute Erics Perlfarm besuchen. Wir lassen uns Zeit, gehen überall schnorcheln, aber wir bereiten Pitufa auch nebenbei auf den Törn zu den Tuamotus vor (wir wechselten das Segel auf der Rollreffanlage, putzten den Rumpf, inspizierten das Rigg, etc.)

2017
02
May

Der Winter kommt

Am Tag als ich Oesterreich verliess, schneite es, dann schwitzte ich ordentlich im heissen, feuchten Tahiti, aber gleich nach meiner Ankunft hier auf dem Gambier, fiel mir auf, dass es herbstlt. Die Tage sind noch warm (wenn es windgeschuetzt und sonnig ist, sogar ordentlich heiss), aber in der Nacht wird es schon kuehl und auch die Wassertemperatur faellt spuerbar. Leeloo laesst sich ihr Winterfell wachsen und besteht darauf, unter der Decke zu schlafen (anstatt oben drauf). Wir bereiten uns langsam darauf vor, uns in den waermeren Norden, Richtung Tuamotus, aufzumachen.

2017
02
May

Bordgarten-Artikel im aktuellen Ocean7


Birgit Hackl: Mein kleiner Garten an Bord, OCEAN7 03 (Mai/Juni) 2017, p. 28–31. download PDF

2017
24
Apr

Wieder daheim

Der Flug zurück war glücklicherweise ereignislos, abgesehen von kleinen Ärgernissen, wie einer die Nacht durchquatschenden Schülergruppe, einer Polynesierin, die quer über ihren Sitz, den leeren neben ihr und die Hälte von meinem einschlief, einer Französin, die sich weigerte die Blende über ihrem Fenster zu schließen und deswegen Schreiduelle mit den Flugbegleitern hatte. Die ganze Fliegereiprozedur mit Wartezeiten, gefolgt von Sprints über Flughäfen, um Anschlussflüge zu erwischen und den Sicherheitsritualen dazwischen ist unangenehm genug, aber wenn man dann überlegt, wieviel Treibstoff so ein Flugzeug braucht und wieviel Plastikmüll ein einziger Flug produziert (ganze Tabletts voller Müll und für jeden Schluck Wasser ein neuer Plastikbecher) ist das einfach deprimierend.

Egal, jetzt bin ich wieder zurück daheim auf Pitufa und überglücklich :-)
Gestern haben wir beim superschönen Vogelmotu Tauna geankert und wollten einen faulen Tag verbringen. Nachdem Christian kein Brot mehr hatte (er behauptet alle seine Backversuche endeten steinhart), begann mein Faultag um 6 Uhr früh mit Brotteig rühren ;-) Nach einem Frühstück mit warmem, knusprigem Brot machten wir einen Spaziergang ums Motu und gingen dann gleich noch bei den Korallenköpfe schnorcheln (und nachdem wir schon im Wasser waren, haben wir dann gleich noch den Rumpf geputzt). Dann folgte ein fauler Nachmittag (unterbrochen von merkwürdigen Geräuschen des Wassermachers, die Boosterpumpe war kaputt, wir bauten sie aus und nachdem die Bilge schon offen war, putzten wir sie noch gleich ;-) )

Kaum angekommen und schon wieder voll im Cruiserleben :-)

2017
11
Apr

Location Report WordPress Plugin

Several fellow cruisers asked me whether I can recommend a WordPress plugin for position reporting, that is, a plugin to show the latest position of your vessel on a map and normally also to show the route traveled so far. The truth is I cannot really recommend one. But what do you use on Pitufa.at? On Pitufa.at I use Geo Mashup, or rather a highly customized, old version of it. Why highly customized? Because it couldn’t do all the things I wanted. And now I can no longer update it…

Geo Mashup is a powerful and extensive plugin. It has one feature very important for sailors: you can report a position using a shortcode. Why is that important? Because in this way you can report your position by e-mail! We often post blog entries from underway or remote anchorages by e-mail via our SSB radio and when we include such a shortcode in the post, our position gets updated automatically. There are many other map and travel-route plugins available for WordPress, but I haven’t seen one that provides such a shortcode. Instead, those plugins extend the WordPress post editor or add administrative pages to your Dashboard, but that all is of no use when you don’t have Internet out there…

Some good plugins became orphans, that is, nobody maintains and updates the source code anymore. Sometimes the reason for that is simply because the plugin got too complex and had too many dependencies. For example, Google frequently changes its Google Maps JavaScript API, and each time the plugin needs a major rewrite…

To summarize, I cannot really recommend a position-reporting plugin because they either lack a position-update shortcode, are too complex and prone to run into updating difficulties or are orphaned already. For that reason I wrote a simple and modular plugin myself, called Location Report.

Location Report is purely and simply a position-reporting module, not a map plugin. It is used to record the location of only a single object, normally you (or your vehicle/vessel), so it’s tailor-made for travel blogs. It provides the [locationreport...] shortcode that lets you update your current location. It generates two kml files (Google Earth files). The first has a placemark of your current location and the second one shows the route along all your location reports. Those kml files can be displayed by one of the many available map plugins (e.g., OpenStreetMap or Flexible Map) in your WordPress blog.

I expect Location Report to be robust and long-living because of its small code with minimal dependencies. It does not have any administrative pages or GUIs and does not store anything in your WordPress database. The locations are only recorded in kml files, so your data is easily available and portable. Kml files are human-readable text files, so it’s even easy to manually edit them.

The Location Report plugin is and remains free and can be downloaded/installed from the official WordPress plugin repository.

2017
06
Apr

Das Joghurtwunder

Als Cruiser sind wir daran gewohnt unser eigenes Brot zu backen (ohne Brotbackautomaten), Sprossen zu ziehen und Joghurt zu machen (ohne Joghurtmaschine). Landratten haben natürlich einen Supermarkt zur Hand, somit verstehe ich dass die meisten keine Zeit und Anstrengung in solche Dinge stecken wollen. Joghurt von einer bereits existierenden Kultur zu ziehen, ist aber so einfach, dass ich es meiner Mom zeigen musste. Erst glaubte sie mir nicht und dann meinte sie, es sei wohl ein Wunder:

Man muss einen Becher Joghurt kaufen, das meiste davon essen und wenn nur noch ein paar Löffel übrig sind, den Becher mit Milch auffüllen, ihn einen Tag (12 Stunden) auf den Heizkörper stellen und voila: der Becher ist wieder voll mit Joghurt. Auf die Art spart man nicht nur Geld, sondern jede Menge Plastikverpackung. Wir haben diesen Prozess jetzt 3x wiederholt und meine Mom ist immer noch fasziniert ;-)

2017
04
Apr

Frühling

Auf den Gambier werden die Nächte bereits kühler und der Sommer neigt sich seinem Ende zu, aber hier in Österreich blühen die ersten Blumen und die Bäume und Sträucher erwachen in zartem Grün zu neuem Leben.
Nach so vielen Jahren in den Tropen bestaune ich das Wunder des Frühlings mehr denn je, aber ich fröstle trotzdem in Temperaturen, die mir eiskalt erscheinen, während der Rest Österreichs vom wärmsten März seit 250 Jahren spricht…

2017
29
Mar

Gefährliche Zeiten?

Im friedlichen, fröhlichen Französisch Polynesien schaffen wir es manchmal, die politischen und ökonomischen Krisen auszublenden, die unseren Planeten schütteln, aber sobald wir Nachrichtenseiten aufmachen und auch oft, wenn wir E-Mails bekommen, ist eine negative Grundstimmung nicht zu überlesen. Mehr Kriminalität, mehr Kriege, mehr Terrorismus, mehr Flüchtlinge, mehr Arbeitslosigkeit, mehr Angst und ein allgemeines Gefühl, dass alles schlechter wird.

Die Massenmedien sind dafür bekannt, dass sie die öffentliche Angst mit sensationsgeilen Reportagen anschüren, aber heute hab ich eine Doku mit einem erfrischend anderen Ansatz gesehen (ORF 1, “Das große Unbehagen – Settele über ein verunsichertes Österreich”, vom langjährigen ORF Auslandskorrespondenten Hanno Settele), die sowohl die Auswirkungen diffuser Ängste zeigte (Cocooning, Alarmanlagen, Bunkerbau, private Aufrüstung, Selbstverteidigungskurse, Bürgerwehren, etc.) als auch jene, die von diesen profitieren. All dies geschieht in Österreich, das auf dem Globalen Friedensindex 2016 den dritten Rang belegte (nur im Vergleich, Frankreich rangiert auf Platz 46, gleich vor England auf Platz 47, während die USA auf Platz 103 weit abgeschlagen sind…) und wo die Verbrechensraten laut Statistik seit 2000 sogar leicht gesunken sind.

“Angst ist ein merkwürdiger Boden. Auf dem wächst hauptsächlich Gehorsam so wie Mais, der in Reihen wächst und leicht zu jäten ist. Manchmal wachsen aber auch die Kartoffeln des Widerstands, die sich unterirdisch ausbreiten.” (Terry Pratchett, Small Gods)

2017
29
Mar

Einhand(segler)

Die Reise von den Gambier via Tahiti, Los Angeles, Paris und Wien nach Oberösterreich ist schon im besten Fall eine anstrengende Angelegenheit, aber mit der freundlichen Hilfe der amerikanischen Regierung wurde eine sechstägige Odyssee daraus.
In Tahiti ließ mich das Air France Personal wegen eines Problems mit meinem ESTA Visum (notwendig für die Zwischenlandung in L.A) nicht einchecken und ich musste zuschauen, wie mein Flugzeug letzten Sonntag ohne mich wegflog. Am nächsten Tag waren die Air France Damen in Papeete sehr entschuldigend hilfreich, aber alle Flüge bis Mittwoch waren ausgebucht und auch dieser Anschluss war nur bis Paris möglich. Steve und Lili unterstützten mich in dieser Krise, ließen mich anstatt einer Nacht gleich vier auf Liward bleiben und versuchten mich aufzumuntern, aber ich war kein happy Schlumpf…

Am Mittwoch hatte ich dann einen Flug nach Paris, verbrachte die Nacht dort und kam endlich am Freitag in Österreich an. Jetzt fungiere ich als zweite und dritte Hand für meine Einhand-Mom, die immer noch rundherum blau ist von ihrem Sturz und den linken Arm samt operiertem Oberarmkopf in einer Schlinge ruhig gestellt hat.

Zwischenzeitlich ist Christian Einhandsegler (unterstützt von 4 Pfoten) auf den Gambier-Inseln…

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