deen

2017
17
Oct

Stopfen, nähen, reparieren

Wir sind jetzt schon ein paar Tage in Apataki, haben vom Atoll aber noch wenig gesehen. Wir besuchten Sonja, Tom und Keanu (SY Pakia Tea), die ihren Katamaran hier im einzigen (aber ziemlich improvisierten) Boatyard der Tuamotus an Land gezogen haben. Abgesehen von diesem Besuch sind wir an Bord geblieben und haben an Nähjobs gearbeitet.

Als erstes war eine Segelreparatur fällig, weil die Achterliekleine des Vorsegels sich auf der letzten, rauen Überfahrt durch die Kante des Segels gefressen hatte. Das große Segel erst in den Salon und dann noch in unsere Haushaltsmaschine zu stopfen war eine Herausforderung, aber glücklicherweise mussten wir nur etwa anderthalb Meter reparieren.

Nachdem das Vorsegel wieder auf der Rollreffanlage war, machten wir uns an die Reparatur der Lukenabdeckung der Bugkabine, die auch an einer Ecke durchgescheuert war. Christian bewies seinen Perfektionismus durchs Anfertigen eines 3D Papiermodells, bevor die ungeduldige Näherin endlich losstarten durfte. Der Kantenschutz ist aber wirklich auffallend hübsch ausgefallen ;-)

Gestern haben wir dann die Reparatur des Bimini begonnen, eine knifflige Arbeit, die uns noch ein wenig beschäftigen wird.

2017
12
Oct

Apataki

Wenn der Strahl aus dem Wasserhahn nicht in der Abwasch landet, sondern schräg über den Rand hinaus schießt, weiss man, dass man zu sehr krängt… Dieser Törn war nur 220 Seemeilen wie der Fregattvogel fliegt, aber wir mussten die ganze Zeit aufkreuzen und die Mischung aus zu viel Wind (30+ Knoten) und zu wenig Wind (weniger als 10 Knoten), war ziemlich anstrengend. Eigentlich wollten wir nach Tahanea, aber dafür hätten wir noch ein paar Tage aufkreuzen müssen und so segelten wir stattdessen nach Apataki, das bequem auf dem Kurs lag (auch wenn wir noch ein paar Mal kreuzen mussten, um dem aufdringlichen Nachbaratoll auszuweichen, das immer wieder auf unserem Kurs lag).

Wir kamen um 13.30 an, die auslaufende Tide war gerade auf dem Höhepunkt und der Pass sah aus wie ein Wildwasserbach, aber wir wollten noch bei gutem Licht die Lagune überqueren und einen Ankerplatz suchen, somit motorten wir gegen 5 Knoten Strömung hinein. Pitufas starker Motor kämpfte sich gegen den Strom, die Steuerfrau hielt (mit weichen Knien) sicher den Kurs und wir schafften es in die Lagune ;-)

Jetzt ankern wir auf der Südseite hinter einem kleinen Motu und nach 2 Stunden putzen, setzten wir uns jetzt mit einem Sundowner ins Cockpit. Manuia (Prost)!

2017
10
Oct

Aufkreuzen

Nach einem schaukeligen und nassen Tag (Sachen, die sich noch nie bewegt haben, sind kopfüber in die Kabine gesprungen – mal schauen, ob der Drucker diese Behandlung überlebt hat…) segeln wir jetzt schön bei 15 Knoten Ostwind dahin. Die Tuamotus erstrecken sich östlich von Tahiti, wir müssen also aufkreuzen und schauen, welches Atoll wir so erreichen.

2017
09
Oct

Richtung Tuamotus

Gestern sind wir von Moorea Richtung Tuamotus aufgebrochen, erst zu viel Wind, dann nicht genug, jetzt wieder zu viel – Segeln ist nicht immer spassig…

2017
05
Oct

Neues Tattoo

Wo auch immer man in Französisch Polynesien hingeht, fast jeder hier ist tätowiert. Die traditionellen Symbole sind tief in der polynesischen Kultur verwurzelt. Vor zwei Jahren habe ich mir einen kleinen Mantarochen tätowieren lassen und heuer in Tahiti konnte ich nicht widerstehen und er hat einen großen Bruder bekommen.

Mein neues Tattoo

Mein neues Tattoo. (für größeres Foto anklicken)

2017
03
Oct

Wanderparadies Moorea

Derzeit bläst wieder ein starker Maraamu (Südostwind), der kühle Luftmassen nach Franz. Polynesien bringt, aber wir liegen in der tiefen Cooks Bay auf der Nordseite Mooreas gut geschützt.
Moorea ist eine spektakuläre, kleine Insel mit steilen Gipfeln, Vulkankratern und üppigen Tälern und das luftige Wetter ist ideal, um die vielen Wanderwege zu erkunden. Bei unserem letzten Besuch fehlten die Wegweiser auf den Pfaden, somit verirrten wir uns regelmäßig. Mittlerweile wurden neue Schilder angebracht, was den Abenteuerfaktor ein bissl reduziert, Wanderungen aber definitiv einfacher macht ;-)
In Tahiti waren wir so mit Bootsprojekten beschäftigt, dass wir unsere Fitness komplett vernachlässigt haben, der zweiwöchige grippale Infekt hat den Rest erledigt. Jetzt bauen wir mit abwechselnd einem Wandertag und einem Projekttag an Bord wieder ein bissl Kondition auf.

2017
29
Sep

Von Tahiti nach Moorea

Ich hab gerade unsere Emails durchgeschaut und hab gesehen, dass wir seit 2 Wochen keinen Blog veröffentlicht haben. Der Grund ist nicht, dass nichts los war, sondern ganz im Gegenteil, wir hatten zu viel zu tun, um Blogs zu schreiben.

Wir hatten 24 Stunden ein Mietauto (Nachmittag bis Nachmittag, ideal zum Einkaufen), haben 2 Autoladungen (4 volle Dingiladungen) Lebensmittel gekauft und es auch noch geschafft, alle diese Sachen auf Pitufa zu verstauen. Zwischenzeitlich arbeiteten wir an Gummiaufhängungen für die vibrierenden Wassermacherpumpen, tankten Pitufa mit Diesel auf, erledigten einige Arztbesuche und Christian bekam ein neues Tattoo :-)

Marina Taina ist eine schwimmende Stadt und wir haben dort wie jedes Jahr alte Bekannte wieder getroffen, neue Leute getroffen und die Folge war eine Reihe von Einladungen und Gegeneinladungen und natürlich Dingibesuche tagsüber (was nett ist, aber Projektfortschritte nicht direkt fördert).

Gestern haben wir das Boot klarisiert und sind endlich wieder auf den Ozean hinaus! Der Wetterbericht sah nach rauhem Wetter aus, somit haben wir alle 3 vorbeugend Seekrankheitstropferl genommen – besonders nach so langer Zeit in der Lagune ist das wichtig. Unser erster ‘Törn’ führte uns nur 15 Seemeilen über den Kanal zur Nachbarinsel Moorea, aber hey, zumindest haben wir’s von Tahiti weg geschafft! Statt des erwarteten starken Südostwinds hatten wir im Windschatten von Tahiti die halbe Strecke über gar keinen Wind und taumelten beim Motoren durch die hohen Wellen ordentlich herum – die Stugerontropfen bewahrten uns vor seichten Mägen. Näher bei Moorea setzte der Wind dann mit 20 bis 30 Knoten ein und wir segelten die letzten Meilen bis zur Cooks Bay auf der Nordseite von Moorea.

2017
14
Sep

Ein neuer Wassermacher!

Die letzte Woche war heiß und sonnig hier in Tahiti (obwohl eigentlich noch Winter ist), aber wir haben nicht viel vom schönen Wetter gesehen, weil wir den Großteil der Zeit in der Bilge verbracht haben. Wir haben frühmorgens die Bodenbretter und die Niedergangsleiter weggeräumt und den ganzen Tag am Wassermacher gearbeitet. Die Katze fand dieses Verhalten sehr merkwürdig und war nicht davon angetan.

Wir haben den Großteil der Wasserinstallationen neu gemacht, Platz für beide Förderpumpen in der Bilge gefunden (wir mussten das angeblich modulare System noch weiter modularisieren und die Platten auf denen die Pumpen und Filter kamen, noch zurecht schneiden) und am Ende folgte die Elektrik.

Werkeln auf einer Jacht macht immer Spaß, weil nie genug Platz für die Sachen ist und man sich immer blutige Knöchel holt, wenn man versucht an unerreichbaren Stellen zu arbeiten. Bei der Arbeit noch ohne Bodenbretter herum zu balanzieren, machte diesen Job noch interessanter ;-)

Jetzt läuft unser neuer Spectra Cape Horn Extreme und produziert mehr als 50 Liter Wasser pro Stunde (Trinkwasserqualität) und braucht dabei nur etwa 19 Ampere! Der Nachteil am Spectra ist der Preis, aber mein Vater hat großzügigerweise unser neues Gerät an Bord gesponsert (Geburtstage sind eine wunderbare Sache, man sollte mehr als einen pro Jahr haben, Danke!).

Unser alter ‘Pure Water Sea Star 250′ Wassermacher verbrauchte die gleiche Energiemenge, produzierte aber nur etwa 20 l und nie in toller Qualität, wir können dieses System somit nicht an andere Cruiser weiter empfehlen.

2017
03
Sep

Rotzig

Der Virus, den Christian vom Flugzeug mitgebracht hat, hat sich als sehr hartnäckig herausgestellt. Natürlich hat er mich binnen 2 Tagen angesteckt und jetzt rotzeln, niesen und husten wir schon seit mehr als einer Woche im Duett. In der Zwischenzeit haben wir die Hauptpumpe unseres neuen Wassermachers installiert. Sie ist zu groß für die Bilge, womit haben wir einen Teil unseres Kleiderkastens geopfert. Der Wassermacher nimmt jetzt das untere Viertel ein und Christian hat sein Talent als Tischler bewiesen, die Kleiderstange um die Hälfte verkürzt und stattdessen ein Regal über dem Wassermacher eingebaut (das Holz dafür haben wir bei einem Baumarkt besorgt und dann hat es eine Weile gedauert, bis sich ein Autofahrer erbarmt hat und uns samt der sperrigen Spanplatten mitgenommen hat ;-) )

Gestern haben wir endlich die Energie aufgebracht, um den Anker zu heben (noch an der alten, rostigen Kette) und es hat ein paar Stunden gedauert, die Kette von dem Bewuchs zu befreien, der sich in 6 Wochen in Arue angesammelt hat, aber jetzt haben wir die schöne, neue Ankerkette am Bug.
Wir ankern jetzt neben der Marina Taina südlich von Papeete, wo wir an unseren nächsten Projekten arbeiten werden (die Schläuche des Autopiloten tauschen, neue Lager für den Außenborder und natürlich der Rest des Wassermachers).

2017
25
Aug

Schlumpfcrew wieder komplett

Christian ist am Mittwoch in der Früh zurück gekommen, somit ist die Schlumpfcrew wieder komplett! Leider hat er aus dem Flugzeug einen grippalen Infekt mit nach Hause genommen, somit werden wir die geplanten Projekte (Wassermacher installieren, Schläuche am Yanmar tauschen, etc) noch ein bissl verschieben. Wir haben heuer keinen knappen Zeitplan, somit können wir’s langsam angehen.

2017
19
Aug

Ein Haus ohne Katze ist kein Heim

…sagt das Sprichwort und ein Boot ohne Katze sicher auch nicht – zumindest nicht meiner bescheidenen Meinung nach ;-)
Ich bin jetzt seit anderthalb Woche alleine am Boot mit Leeloo, aber mit einer felligen Gefährtin, die immer da ist und immer mitredet, ist es unmöglich, sich einsam zu fühlen :-)

Ich liebe die Art wie…

…sie die steilen Niedergangsstufe hinauf klettert und dabei wie ein kleiner Affe aussieht.
…sie am Bimini herum rollt und die Morgensonne genießt.
…sie uns aufgeregt plaudernd am Heck empfängt, auch wenn wir nur eine halbe Stunde weg waren.
…sie zur gleichen Zeit wie wir essen will.
…sie energisch ihre Krallen am Kratzbrett auf Deck schärft (und sonst nirgends).
…sie am Abend auf die Couch hüpft und schon in freudiger Erwartung auf unsere Gesellschaft und einen Film hofft.
…sie “Brä-au-eh!” ruft, während sie zu uns hinauf aufs Bett springt (Aus da Bahn, jetzt kumm i!)
…sie um 4 Uhr früh wie eine Elefantenherde übers Deck galoppiert.
…sie nach ihren nächtlichen Decksabenteuern zu mir unter die Decke kriecht (mit eisigen Pfoten und gesträubtem Fell, immerhin ist jetzt Winter hier in Tahiti).

Wenn sie dann allerdings um 5 Uhr früh laut heulend auf ein anderes Futter besteht, obwohl ihr Napf voll ist, dann könnt ich sie würgen. Sie war immer schon heikel, aber jetzt im Alter frisst sie nur mehr hochqualitatives Diätfutter, das es hier in Franz. Polynesien natürlich nicht gibt. Naja, nobody’s perfect. Glücklicherweise kommt Christian bald mit einer Tasche voller Katzendelikatessen zurück ;-)

2017
16
Aug

Article on Improvisation in All-at-Sea magazine

Living on a small boat on a small budget in remote places requires a great deal of improvisation skills. This article shows some of our improvised repairs. Those were usually just temporary fixes, although some became permanent ones…


Birgit Hackl, Christian Feldbauer: Mad Max Makeshift Magic, All At Sea Caribbean, August 2017, p. 36–40. Free download from allatsea.net.

2017
14
Aug

Sonntag in Tahiti

Nachdem ich derzeit allein daheim bin, verbringe ich den Großteil der Tage unter Deck, arbeite an meinem Sofanbezugsprojekt, schreibe Artikel und bastle Perlschmuck. Nach so einem Tag tut es gut, ein bissl raus zu kommen und somit mache ich meist einen Abendspaziergang rund um Arue und auf die umliegenden Hügel. Arue ist ein Vorort von Papeete (eigentlich hat die Stadt mittlerweile die Vororte Mamao, Pirae und Arue geschluckt), zu dicht besiedelt für eine dörfliche Atmosphäre, aber doch zu klein, um als Stadt durchzugehen.

Trotz des städtischen Charakters lächeln einen die Leute auf der Straße an und wenn man zurück lächelt, folgt ein melodisches “Ia Orana”. In Wohnstraßen ruft oft jemand aus dem Garten, ob ich jemanden suche und Wegbeschreibungen brauche. An einem Sonntag, wie heute, treffen sich die Leute an Brücken über Bäche für ein Picknick, oder sie sitzen einfach mit ein paar Bieren hinten auf einem Pick-Up Truck. Oft hat jemand eine Ukulele mit und schon wird gesungen und gefeiert. Die Polynesier sind ein fröhliches, freundliches Volk und sie wissen definitiv, wie man es sich gut gehen lässt. Es ist einfach, sich hier wohl zu fühlen.

2017
08
Aug

Schlumpfinen allein zu Haus

Christian ist letzten Mittwoch nach Österreich geflogen, somit sind Leeloo und ich seit fast einer woche allein auf Pitufa. Wir waren brave Mädels, haben in den ersten Tagen etwa 20 Perl-Anhänger produziert und heute haben wir 2 neue Bezüge fürs Sofa genäht. Also, ehrlich gesagt, ich hab den Hauptteil der Arbeit gemacht, aber Leeloo hat alles überwacht und ist auf allem was grad in Arbeit war gesessen ;-)
Noch gute 2 Wochen, dann ist der Schlumpfhaushalt wieder komplett!

2017
03
Aug

Süße Träume

Seit wir unterwegs sind, haben wir schon zweimal neue Matratzen gekauft. Jede ein bissl teurer als die letzte, aber keine davon bequem. Letzte Woche trafen wir die Entscheidung, in hochqualitative Latexmatratzen zu investieren…

Unser Bett in der Heckkabine hat eine sehr eigenwillige Form, somit müssen wir zwei Queensize-Matratzen (140×190 cm) kaufen, sie zuschneiden und den Bezug anpassen. Was in der Theorie so einfach klingt, war im Endeffekt ein mehrtätiges Projekt.

Das Zuschneiden der Matratzen nach dem Vorbild der alten war schnell gemacht, aber die abgesteppte, wattierte Auflage stellte uns vor allerlei Probleme. Die abgesteppten Nähte liefen uns unter den Händen davon, obwohl wir sie verknoteten und mit Doppelnähten mit der Nähmaschine zu stoppen versuchten. Der Fuß der Nähmaschine blieb ständig in der Wattierung hängen und verklebte mit Kleberreste auf der Unterseite der Wattierung. Am Ende verweigerte die Maschine ganz die Arbeit und unsere ‘Miss Pfaff’ ließ sich erst wieder mit einer ausgiebigen Putz- und Öleinheit zur Weiterarbeit überreden.
Nach 4 Tagen Näharbeit war das Innere des Boots mit Faden-, Watte- und Stoffresten überzogen, aber am Ende waren wir fertig, füllten zwei Abfallcontainer und verbrachten die erste wirklich gemütliche Nacht, seit wir aufs Boot gezogen sind :-)

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