deen

2017
30
Dec

Festungen

Rapa Iti (der alte Name ist Oparo) wurde von Polynesiern etwa vor 1000 Jahren besiedelt (unterschiedliche Daten in verschiedenen Quellen). Die begrenzten Ressourcen der kleinen Insel (Rapa ist nur etwa 40 km2 groß und der Großteil davon ist unwegsames Bergland) führten zu Konflikten unter der wachsenden Bevölkerung und zum Bau von 15 Festungen auf den umliegenden Bergen. Als die Insel Ende des 18. Jahrhunderts von Europäern entdeckt wurde, lebten mehr als 2000 Leute hier, aber durch die von den europäischen Schiffen eingeführten Krankheiten schrumpfte die Bevölkerung bald auf nur 120 (Mitte 19. Jh).

Heute leben wieder 500 Leute hier, aber viele Insulaner sind auf der Suche nach Arbeit nach Tahiti oder auf andere größere Inseln ausgewandert. Die Einheimischen sind stolz auf ihre Geschichte und Kultur und haben es geschafft, einen Spezialstatus innerhalb der französischen Verwaltung zu bekommen. Rapa ist in vielen Belangen autonom und neben dem offiziellen ‘maire’ (Bürgermeister) fällt der ‘Rat der 7′ (Tohitu, sieben weise alte Leute) die wichtigsten Entscheidungen.

Die Überreste der Festungen sind immer noch auf dem Kamm der Caldera um die Hauptbucht herum zu erkennen und gut markierte Wege führen zu 3 von ihnen. Bisher sind wir zum Morongo Uta und Tevaitahu gewandert. Von den eigentlichen Bauwerken sind nur ein paar Steinmauern zu sehen, aber die beeindruckenden Ausblicke über die Hauptbucht und die gegenüber liegende Küste sind auf jeden Fall den Aufstieg wert. Auf dem Höhepunkt der polynesischen Zivilisation war die Insel abgeholzt, aber später wurde sie mit Pinien und anderen eingeführten Bäumen wiederaufgeforstet. Auch die endemischen Farne haben sich wieder ausgebreitet und heute ist der Gesamteindruck wieder saftig grün, obwohl viele der steileren Hänge immer noch kahl bleiben.

2017
24
Dec

Frohes Fest

Wir wünschen euch frohe Weihnachten und ein gesundes, interessantes und erfolgreiches Jahr 2018!

2017
21
Dec

Hyperaktive Sonnentage

Bis jetzt waren Sonnentage rar (2 bisher), somit nutzen wir die Sonnenstunden so aktiv wie nur möglich.
Am Montag waren wir an Land, um die Ankunft des Frachschiffs mitzuerleben. Es war ein Riesenspektakel, weil dieses Mal nicht nur Waren geliefert wurden, sondern auch die Kinder der Insel, die in Tahiti und Tubuai zur Schule gehen, heim kamen.
Nachdem die Kinder nur die längeren Ferien in Rapa verbringen, gab’s viele rührende Begrüßungsszenen. Alle trugen Blumenkränze am Kopf und um den Hals und auch die Neuankömmlinge (beladen mit Taschen und Weihnachtsgeschenken) wurden sofort mit einem oder gar mehreren Kränzen behängt.

Für heute versprach der Wetterbericht wieder Sonne, somit begannen wir den Tag um 6, um 7 war schon die Wäsche gewaschen, um 8 waren wir an Land, um 10 schon am Gipfel des Morongu Uta (einer der höheren Berge mit den Resten eines alten Forts am Gipfel) und um 11.30 waren wir schon wieder im Dorf, bei Weihnachtsfeier der Volksschulkinder. Diese hatten Lieder und traditionelle Tänze einstudiert und wieder war das ganze Dorf versammelt.

Ich weiß, das wir immer die Freundlichkeit der Polynesier preisen, aber die Leute hier in Rapa bringen diese noch einmal auf ein höheres Niveau. Praktisch jeder, den wir treffen, schenkt uns Früchte oder lädt uns gar nach Hause ein und bietet dann noch die Nutzung von Internet oder gar Waschmaschine an… Wenn das Wetter nicht wäre, könnten wir in Versuchung geraten uns hier fix eine Muring zu bauen ;-)

2017
18
Dec

Warm-kaltes Rapa

Rapa Iti ist die abgelegenste Insel Französisch Polynesiens. Es gibt keinen Flughafen, das Frachtschiff kommt nur einmal im Monat (manchmal auch nicht) und die nächstgelegene Insel Raivavae liegt 290 Seemeilen entfernt. Der Ankerplatz in der riesigen Hauptbucht von Rapa ist gut vor Wellen geschützt, aber wenn immer der Wind bläst (und das scheint meist so zu sein), heulen Fallböen von den Bergen herunter.

Die zwei Dörfer der Insel liegen links und rechts an der Bucht und wir haben gestern eine Regenpause genutzt, um beide zu besuchen. Wir ankern gleich neben Area, das eher eine Ansammlung von Häusern ist (etwa 100 Leute wohnen hier) und das Hauptdorf Haurei (etwa 400 Einwohner) liegt eine halbe Meile entfernt am gegenüber liegenden Ufer. Dort finden sich die Volksschule, das medizinische Zentrum, das Bürgermeisteramt und 3 Minimärkte. Wir haben uns beim (einzigen) Polizisten angemeldet und er hat extra für uns am Samstag sein Büro geöffnet. Er hat uns erzählt, dass 2017 nur 11 Segelboote hier waren – im Moment ist Pitufa das einzige Boot hier. Besucher bekommen somit einen extra-warmen Empfang – quasi um das kühle Klima auszugleichen ;-) . Im Winter gehen die Temperaturen auf 10 Grad herunter und selbst jetzt im Sommer tragen wir lange Hosen und Socken während eine Kaltfront hier heulenden Wind und strömenden Regen bringt.

Wir haben in Raivavae einen französischen Katamaran getroffen, der vorher hier in Rapa war und die beiden freundlichen Cruiser haben uns Ananas für ihre Freunde hier mitgegeben. Nachdem die Früchte schon auf der Überfahrt reif geworden sind, mussten wir sie gestern trotz des Regens ausliefern, haben dabei schon nette Bekanntschaften gemacht und sind beladen mit Bananen, frischem Brot, Pfirsichen, Popoi (einer Paste aus Taro-Wurzeln) und Guavensirup wieder auf Pitufa zurück gekehrt :-)

2017
16
Dec

In Rapa Iti angekommen

Wir sind nach einem wilden Ritt mit dem letzten Dämmerungslicht in Rapa Iti angekommen–glücklicherweise sind die Tage so weit südlich wieder länger, sonst hätten wirs nicht geschafft. Die Insel schaut spektakulär aus, obwohl sie sich gerade unter dicken Wolken versteckt. Der Wetterbericht sagt eine weitere Front für heute Nacht voraus, somit wird der Regen unsere salzige Pitufa waschen. Im Anschluß kommen hoffentlich schönere Tage um die Insel zu erkunden.

2017
14
Dec

Unterwegs nach Rapa Iti

Wir haben Raivavae gestern Mittag bei starkem Wind und dementsprechenden Wellen verlassen. Natürlich haben wir gleich nach ein paar Meilen einen Gelbflossenthunfisch gefangen und den Kerl zu zerschneiden und zu verstauen hat einiges an Seekrankheitstropferln gebraucht… Wir sind schnell, somit isses zwar nicht gemütlich, aber wir kommen bald an! Noch 177 Seemeilen (von 300)

2017
12
Dec

Regen, Regen und noch mehr Regen

Das Wetter ist immer noch ekelig. Am Samstag hat es kurz aufgeklart und wir haben eine kurze Wanderung unternommen, aber abgesehen davon hat es durchgehend geschüttet, somit sind wir daheim geblieben und haben an Bootsprojekten gearbeitet.
Glücklicherweise haben wir die Insel bei unserem ersten Besuch vor zwei Jahren schon ausgiebig erkundet, also entgeht uns zumindest nix neues…

2017
09
Dec

Grau und kalt

Wir sind Mittag angekommen und ankern jetzt vor Rairua, dem Hauptdorf von Raivavae. Die Berge der Insel verstecken sich in einer dicken Wolke, der Himmel ist dunkelgrau und es ist überraschend kühl. Letzte Woche, als wir in der feuchten Hitze Tahitis schwitzten, witzelten wir noch, dass wir uns wohl bald über die Kälte auf den Austral-Inseln beschweren würden ;-)

2017
09
Dec

Pitufa außerhalb der Tropen

Die Australinseln sind die südlichsten Inseln von Französisch Polynesien. Raivavae liegt gerade außerhalb des südlichen Wendekreises und Rapa Iti noch viel weiter unten zwischen dem 27. und 28. Breitengrad. Die angenehmste Zeit um diese abgelegenen Inseln zu besuchen, ist der südliche Sommer.

2017
08
Dec

Unangenehmer Törn

Was bei den Vorbereitungen nach einem schnellen Törn aussah, hat sich zu einem nervigen Trip entwickelt. Seit gestern Nacht motoren wir ohne Wind, nur zwischendurch konnten wir mit einer Brise erst aus Ost und dann aus West ein paar Stunden segeln. Jetzt haben wir 8 Knoten genau auf die Nase – glücklicherweise sind’s nur mehr 20 Meilen. Wir haben noch keinen Fisch gefangen, aber ein ordentlich dicker Brocken muss gestern gebissen haben: wir hörten nur das Zurückschnalzen des Gummibands und das komplette Set inklusive unserem Lieblingsköder, 1 m Metallvorfach, 100 Meter extrastarker Leine und der Handrolle waren verschwunden…

2017
07
Dec

Zu wenig Wind

Eigentlich wollten wir auf einem Tief südwärts reiten, das nach Südosten unterwegs war. Der Wetterbericht versprach eine steife Brise, aber leider ist der Wind viel leichter als vorhergesagt und jetzt schaut’s auch noch aus, als ob er uns am letzten Tag ganz ausgeht… Noch 120 Seemeilen

2017
06
Dec

Schlaflose Nacht

Nach einem guten Segeltag ist der Wind gestern Nacht fast eingeschlafen. Leider sind die Wellen geblieben, somit sind wir mit knallenden Segeln dahin gestolpert und alles auf dem Boot hat mit geklappert. Noch 220 Seemeilen

2017
05
Dec

Leichtwindsegeln

Sanfter wind und Sonne – bis jetzt haben wir einen angenehmen Törn! 320 m noch

2017
05
Dec

Richtung Iles Australes

Wir sind gerade bei den letzten Vorbereitungen, bevor wir die Segel setzen. Eigentlich sind noch nicht alle Projekte fertig, alles ist stressig, aber wir wollen endlich los, denn die heiße Regenzeit macht sich in Tahiti jetzt bemerkbar und wir wollen unser Wetterfenster nicht verpassen. 390 Seemeilen bis Raivavae, oder 600 bis Rapa – ob wir direkt fahren und einen Stopp machen, wird der Wind entscheiden.

2017
04
Dec

Neuer Artikel im AllAtSea Magazin: Brillen für die Solomonen

Wir haben Paul und Frances (SY Monkey Fist) in Tahiti getroffen und waren von ihrem Projekt beeindruckt. Sie bringen gebrauchte Brillen zu abgelegenen Orten. Mehr dazu auf ihrer Homepage www.eyeglassassist.org! Im Moment brauchen sie dringend Spenden für ihr nächstes Vorhaben…


Birgit Hackl: Glasses for the Solomon Islands, All At Sea Caribbean, December 2017, p. 36–38. Free download from allatsea.net.

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