Wir haben am Freitag gekrant und gleich mit der Arbeit begonnen. Wir machen wie immer ein neues Antifouling, aber nach mehr als 10 Jahren hat die Farbe am Rumpf schon viele Sprünge und Flecken, somit wollen wir Pitufa diesmal von einem professionellen Lackierer sprayen lassen, damit sie wieder hübsch und glänzend wird. Natürlich muss die alte Farbe erst runter, die Sprünge müssen gefillert werden und somit schleifen wir den ganzen Tag als Vorbereitung auf den Lackierer. Es sind noch ein Dutzend kleinere Jobs auf unserer Liste und wir haben auch die Windfahne und die Badeleiter abmontieren müssen. Christian hat schon ein neues Loch in den Rumpf gebohrt, damit der Wassermacher direkter Wasser bekommt, etc. etc.
Das Wetter ist instabil mit tropischen Regengüssen, obwohl meteo.pf behauptet, dass es kühl und sonnig sei, somit hoffen wir auf besseres Wetter zum Lackieren und Antifouling streichen. Jetzt ist es 6 Uhr Früh, meine Schultern und Arme schmerzen von der Arbeit am Exzenterschleifer und von unten hallen die erste Geräusche der ankommenden Arbeiter. Es wird wieder ein harter Tag auf dem Trockenen
2018
20
Jun
In der Werft
2018
15
Jun
Angekommen in Raiatea
Wir sind heute Nachmittag mit einem Squall, aber ohne Fisch in Raiatea angekommen und ankern jetzt vor der ‘Carenage’, wo wir morgen kranen werden. Wir sind ganz schön fertig und es ist grau und kühl, somit hauen wir uns jetzt für einen gemütlichen Nachmittag mit Tee und einem Film auf die Couch.
2018
13
Jun
Richtung Raiatea
Nach fast einem Monat Bootsprojekten in Tahiti hätten wir gern ein paar Tage frei, aber am Freitag haben wir schon einen Termin für einen Werftaufenthalt in Raiatea, somit müssen wir heute los segeln. Der Wetterbericht sagt eine steife Brise voraus, somit rechnen wir mit einem rauhen, aber schnellen Törn. Leeloo hat schon Seekrankeitstropferl bekommen und wir sind noch bei den letzten Vorbereitungen. 130 Seemeilen liegen voraus!
2018
10
Jun
Chaoswoche
Letzten Montag beschlossen wir, einfach schnell eine weitere Batterie zu unserer Servicebank hinzu zu fügen, damit wir 500 Ah statt 400 Ah hätten. Die Batterien sitzen unter der Lotsenkoje (die uns als Abstellraum dient), somit musste der ganze Krempel notdürftig in den Salon. Leider passte die Batterie nicht in die für sie gedachte Plastikbox und Christian wollte eine Fiberglasbox für sie anfertigen.
Um die Fiberglas-Schachtel zu erreichen, mussten wir die halbe Bugkabine ausräumen (dort lagert der Großteil unseres Krempels), auch diese Sachen landeten im Salon und Dienstag Abend war das Projekt noch nicht ganz fertig.
Am Mittwoch hatten wir ein lang vorher bestelltes Mietauto und somit verbrachten wir den Tag mit Einkäufen und fügten dem Salonchaos am Abend noch eine Autoladung Einkaufssäcke hinzu.
Am Donnerstag verstaute ich die Einkäufe, während Christian das Batterienprojekt abschließen wollte. Als er den Lötkolben einsteckte, verabschiedete sich unser Inverter (das Ding das 12V der Batterien zu 220V für Elektrogeräte umwandelt) mit einem lauten Prasseln und einer Rauchwolke. Ich fuhr per Autostopp in die Stadt und klapperte alle Yachtzubehörläden auf der Suche nach einem Ersatzgerät ab, fand auch eins, nur war’s dann schon zu spät am Abend, um den Zollfrei-Papierkram zu erledigen. Mir wurde gesagt, ich solle ‘einfach’ am nächsten Morgen wieder kommen.
Freitag Morgen stoppte ich also wieder in die Stadt, während Christian den alten Inverter ausbaute. Um den neuen zu installieren (unterm Nav-Tisch, also nicht leicht zu erreichen), mussten wir drei Laden voller Werkzeug aushängen und zum Salonchaos hinzu fügen. Den Rest des Tages verbrachten wir damit, Kabel dort zu verlegen, wo eigentlich nur ein Zwerg an einem Stock befestigt hin greifen kann.
Heute ist Samstag, der Inverter ist fertig installiert (Schubladen wieder rein, hurrah!), die Batteriebank fertig und geschlossen (zwei Matratzen und 10 Schachteln aus dem Weg!), die Bugkabine ist eingeräumt (weg mit den restlichen Schachteln!), das Boot gesaugt und gewischt und wir können uns endlich wieder einmal im Salon auf die Couch setzen!
2018
06
Jun
Keine Schutzzone in Tahanea
Letztes Jahr mussten wir auf dem Atoll Tahanea in den Tuamotus zu unserem Entsetzen feststellen, dass auch auf den letzten verbliebenen Vogelmotus ein paar Leute mit der Produktion von Kopra begonnen hatten. Wir versuchten den Bürgermeister von Faaite (zu dem Tahanea gehört) von der Notwendigkeit einer Schutzzone zu überzeugen, hatten aber keinen Erfolg.
Dieses Jahr trafen wir die Familie, denen die Motus im Süden gehören als sie dort Kokosnüsse sammelten, aufschlugen und Kopra trockneten. Wir besuchten sie ein paar Mal und versuchten uns mit ihnen anzufreunden. Wir erklärten ihnen die Vorteile, die sie in der Zukunft haben würden, wenn sie jetzt die Vogelmotus unter Schutz stellten. Wir präsentierten eine Liste mit alternativen Möglichkeiten, Geld zu verdienen, wie z.B.
- Bojen installieren und für diese kassieren (wir würden das Material stellen und ihnen bei der Installation helfen)
- Ausflüge für Touristen organisieren (Schnorcheln, Vogelbeobachtung)
- traditionelle Mahlzeiten organisieren
- irgendwann in der Zukunft eine Ökotourismus-Lodge bauen
- etc. etc.
Nach anfänglichem Zögern schienen der Vater und seine drei Söhne ehrlich interessiert, sie versprachen in Faaite mit ihrer Familie zu reden und uns dann Bescheid zu geben.
Als letzte Woche das Telefon läutete, waren wir begeistert – so schnelle Neuigkeiten konnten nur gute sein! Die Enttäuschung folgte schnell, als der Vater erklärte, sein ältester Sohn (den wir nicht getroffen hatten), hätte sich geweigert bei unserem Plan mit zu machen, weil unsere Ideen ‘für Frauen’ seien, während ‘richtige Männer Kopra machten’…
Aus der Traum von der Naturschutzzone, die Zerstörung von naturbelassener Wildnis und Vogelkolonien wird für ein paar Euro Profit weitergehen.
2018
06
Jun
Reparaturchaos und Rennereien
Seitdem wir in Tahiti angekommen sind, verbringen wir die Hälfte der Zeit damit, Sachen nachzurennen und die restliche Zeit mit dem Einbau der neuen Teile. Nichts geht je glatt, meist kommt man mitten beim Reparieren/Servicen/Einbauen drauf, dass ein kleines Teil fehlt/kaputt ist/justiert werden muss und dann gehts wieder per Autostopp zu einer Werkstatt, wo das Teil (um-)gebaut wird. Wir machen Fortschritte, aber Pitufa bleibt eine kontinuierliche Baustelle. Das Problem, wenn man gleichzeitig auf dem Boot wohnt und arbeitet, ist das ständige Leben im Chaos…
2018
20
May
Photos of our 5th Gambier visit
Zyklonsaison 17/18 im Gambier-Archipel
Obwohl wir die Gambier schon zum fuenten Mal besuchten, fanden wir immer noch jede Menge neue Ecken (unter und ueber Wasser) zum Erkunden. Auch war's schoen, alte Freunde und bekannte Orte wieder zu sehen.
(48 Fotos)
2018
19
May
Schneller Start in Tahiti
Wir sind letzte Nacht bei Pt. Venus angekommen, waren heut Früh zu einem Pancake-Frühstück auf L’Avenir eingeladen (danke!!), sind nach Marina Taina gesegelt, haben am Nachmittag unseren Gennaker geliefert bekommen (unglaublich, nachdem er vor nur 4 Tagen von Hongkong versandt wurde!), haben einen ersten Einkauf gemacht, einen Propellerreparatur für nächste Woche organisiert, ein Mietauto reserviert (wir haben anderthalb Stunden mit unserem wackeligen Internet für das Formular und die Bezahlung gebraucht…). Was für ein Tag! Hoffen wir, dass es im gleichen Tempo weitergeht
2018
17
May
Es geht gut dahin
Wir segeln stetig dahin. Weil wir auf einem Vorwindkurs sind, rollte Pitufa trotz relativ kleiner Wellen ganz schön hin und her. Wir haben noch keinen Fisch gefangen, aber zwei Köder sind draußen. Wenn’s so weitergeht, sollten wir Tahiti morgen am Abend erreichen. Glücklicherweise ist die Ankerbucht hinter dem Nordkap Pt. Venus weit offen, somit müssen wir uns nicht wegen Passzeiten oder Ankunft bei Tageslicht sorgen. Noch 136 Seemeilen.
2018
16
May
Hin und her und doch
Unsere Entscheidung die Abfahrt zu verschieben, stellte sich als weise heraus – ein anderes Boot, das losgefahren war, meldete Sturmböen mit 40 Knoten während der Nacht… Heute Morgen war’s immer noch grau und böig, aber nun behauptete der Wetterbericht, dass wir los müssten, oder wir würden erst in einer Flaute enden (der vorher gelobte Mittwochtermin nun mit Flaute…). Wir haderten ein wenig, aber am Ende motorten wir gegen ein Squall durch die Lagune (die arme Leeloo wurde noch in der Lagune seekrank), fuhren bei guten Bedingungen durch den Pass und sobald wir draußen waren, klarte es auf und wir sind gut unterwegs. Auch Leeloo ist schon wieder auf und das Essen schmeckt schon wieder… Zwei Angelleinen sind draußen, noch kein Fisch, noch 260 Seemeilen (von 290).
2018
15
May
Start verschoben
Heute Morgen waren wir bereit los zu fahren, aber dann sahen wir uns den neuen Wetterbericht an und waren wieder unentschlossen: statt stetigem Wind war eine böige Nacht gefolgt von Leichtwind angesagt… Nach einigem Hin und Her entschieden wir uns noch zwei Tage zu bleiben und mit einem hoffentlichen stabileren Wetterfenster am Mittwoch los zu segeln. In der Zwischenzeit sind wir zum Vogelinserl in der Lagune gesegelt, wo wir jetzt bei Nordostwind (anstatt Ost wie versprochen) ordentlich schaukeln. Wir sehen’s als Übung für den bevorstehenden Törn
2018
14
May
Good-bye Tahanea
Heute sind wir damit beschäftigt, Pitufa seeklar zu machen. Nach längerer Zeit in einer Lagune brauchen wir dafür immer ewig. Zu den offensichtlichen Aufgaben wie Kajak putzen/verstauen, Dingi verstauen, Bäume fürs Vorsegel vorbereiten (Vorwindkurs) kommen noch dutzende kleine Tätigkeiten dazu (Kasteln entklappern, Brot backen, Kuchen zur Moralverbesserung backen, Böden wischen weil wir auf Törns auf einer Matratze auf dem Boden schlafen, Angelzeug vorbereiten, Katzenklo putzen, etc. etc.). Zusätzlich gibt Christian heute noch einer Genuawinsch ein ausgiebiges Service, damit morgen alles reibungslos läuft.
Wir können uns nur schwer von Tahanea losreissen, besonders weil jetzt in Tahiti und Raiatea eher unlustige Zeiten anstehen. Bestellungen, Reparaturen, Einkaufereien in Tahiti und dann ein Werftaufenthalt in Raiatea. Morgen fahren wir mit (laut Wettervorhersage) stetigem Südostwind weg. 290 Seemeilen liegen voraus!
2018
03
May
Plastik
Wir sind zum westlichsten Ankerplatz auf der Südseite von Tahanea gefahren, um den Status von zwei weiteren Vogelmotus zu checken. Glücklicherweise ist dieser Platz unberührt geblieben, Tölpel kreisen über den zwei kleinen Motus und bereiten sich auf die nächste Nistsaison vor. Hier wachsen nur wenige Palmen, scheinbar zu wenig, um Kopra zu ernten.
Vom Motu erstreckt sich eine lange Sandbank zum Ankerplatz, wo wir sonst immer Muscheln auf dem blendend weißen Strand gesammelt haben. Gestern haben wir dort 6 Kübel voll Plastikmüll gesammelt und diesen dann verbrannt. Das ist natürlich kein messbarer Anteil an der Plastikflut, die den Pazifik erstickt, aber es war alles, was wir unmittelbar tun konnten. Wenn jeder bei sich selber anfangen würde und alles in seiner Macht stehende tun würde (auch wenn das nicht viel ist), wäre die Welt ein schönerer Ort.
Noch was: von all dem Bücken gestern hab ich ich heute einen Muskelkater in Oberschenkeln und Hinterteil, Umweltschutz ist also gut für die Figur!
2018
28
Apr
Zerstörung von Vogelmotus auf Tahanea
Letztes Jahr machten uns einige Einheimische Sorge, die vom Nachbaratoll aufs vorher für lange Zeit unbewohnte Tahanea gezogen waren. Man konnte gleich einen Unterschied in der Tierwelt sehen, mit viel weniger Vögeln auf den unberührten Motus auf der Südwestseite.
Wir waren besorgt genug, um einen Termin mit dem Bürgermeister von Faaite zu machen (Tahanea gehört zu Faaite), versuchten ihn zum Schutz der wenigen verblienen, rattenfreien und naturbelassenen Vogelinseln im Süden zu überreden, wo einige Paare der in Französisch Polynesien extrem seltenen Maskentölpel und viele Weißbauchtölpel brüteten (beide Arten sind Bodenbrüter und fallen deshalb leicht Menschen, Hunden oder Ratten zum Opfer). Wir argumentierten, dass die Gemeinde von Faaite zukünftig viel Geld mit Ökotouristen machen könnte, dass es toll wäre dieses Naturerbe für zukünftige Generationen zu bewahren, dass die Familie, die bei der Installation eines Naturparks Geld aus der Kopraproduktion verlieren würde stattdessen ein Einkommen durch die Installation von Murings bekommen könnte und boten sogar unsere Ankerkette für solche Murings an. Wir bekamen viel freundliches Kopfnicken, aber sonst nix.
Dann kontaktierten wir Umweltschutzorganisationen in Tahiti (Te Mana o te Moana, SOP Manu) und bekamen zu hören, dass man nichts tun könne.
Heute sind wir in den Südwesten von Tahanea zurück gekommen und haben feststellen müssen, dass unsere schlimmsten Befürchtungen eingetroffen sind. Ein Boot mit Vater und zwei Söhnen aus Faaite ist vollgepackt eingetroffen (Campingzeug, Kopra-Säcke – jede Menge Verstecke für Ratten…) und sie haben erzählt, dass sie gerade einen Monat damit verbracht haben, das größere der zwei Vogelmotus hier zu ‘reinigen’ (also die Büsche wegzuschneiden) für die Kopraproduktion. Sie bleiben ein paar Monate, machen rund ums Atoll auf verschiedenen Motus 5 Tonnen Kopra und sind ganz stolz, dass sie etwa 1.150 Euro pro Tonne bekommen. Die Südmotus machen nur einen kleinen Teil der Ernte aus, aber nehmen wir einmal an, dass sie 1 Tonne Kopra ernten. Das sind 1.150 Euro für die Zerstörung von drei der letzten Maskentölpel-Brutplätze hier in Französisch Polynesien.
Die Stimmung auf Pitufa ist nicht toll. Wolfgang Ambros hat einmal sehr passend getextet:
Wei es is zum Schrein,
es is zum Kotzn und zum Rean
womma siecht wos die Leid oiss duan
für des depade Göd.
Es is doch gons wos ondas wos zöd.
Schuld ist die Regierung, die die Preise für Kopra stützt (obwohl die Einheimischen immer noch lächerlich wenig für die knochenbrechende Arbeit bekommen: Kokosnüsse aufhacken, das Fleisch heraus lösen, trocknen und verpacken). Die Missionare haben im großen Stil Kokosplantagen anlegen lassen und die Einheimischen zur Arbeit eingeteilt, später haben wiederum hauptsächlich Kirchenorganisationen Einheimische zu unbewohnten Atollen transportiert, um diese zu ‘säubern’, Kokospalmen zu setzen und zu jährlichen Ernten zurück zu kommen. Bei diesen Aktionen wurden auch gleich noch irrtümlich Ratten eingeschleppt. Deshalb sind heute fast alle Atolle mit Palmen bedeckt und bieten keine Nistgründe für Seevögel. Die Zerstörung von weiteren Vogelmotus mitansehen zu müssen, ist herzzerreißend.
2018
22
Apr
Tölpel
Die Sonne geht gerade über dem Motu neben uns auf. Die Umrisse einer Kumuluswolke am Horizont glühen, als ob die Wolke ein Lagerfeuer in sich hätte und die Silhouette einiger Palmen posieren im Vordergrund für ein Südsee-Paradies Poster. Die Luft vibriert mit Röhren und Gackern, das wie Hirsche und Affen klingt, aber das ist natürlich unmöglich hier in den Tuamotus. Die ersten Vögel machen sich in Paaren oder Gruppen aufs offene Meer auf und sie sind die Quelle der merkwürdigen Geräusche: wir haben eine Kolonie Rotfußtölpel auf der NW Seite von Tahanea gefunden!
Gestern sind wir 10 Meilen vom Pass westwärts motort, wo wir noch nie waren, weil man nur bei ganz ruhigen Bedingungen hier ankern kann. Wir passierten ein Laguneninserl (nur ein Felsen mit ein paar Büschen) und waren sehr überrascht, als gleich 16 Weißbauchtölpel von dort aufstiegen, um sich Pitufa anzusehen. Unterwegs Richtung Nordwestseite sahen wir schon, dass die Nordwestmotus nicht mit Palmen bedeckt sind, sondern noch ihre natürliche Vegetation haben. Und wirklich, unsere Hoffnungen wurden erfüllt: beim ersten Landgang sahen wir Rotfußtölpel in fast jedem höheren Baum. Viele tragen noch ihr dunkles Jugendfederkleid und wir sahen keine Küken in den Nestern, somit muss jetzt gerade das Ende der Nistsaison sein.