deen

2018
06
Oct

Wir verlassen die Cook Inseln

Am Ende haben wir alles geschafft und organisiert und das Wetterfenster kommt wie bestellt an: Nachdem wir ab jetzt nach Osten bzw. Südosten unterwegs sein werden, müssen wir auf Fronten und Tiefs warten, die den vorherrschenden Ostpassat unterbrechen und den Wind herumdrehen lassen.
Wir segeln heute Morgen Richtung Australinseln, dem südlichsten Archipel Französisch Polynesiens, weg.

2018
04
Oct

Einkaufen

Wir sind jetzt seit einer Woche in Rarotonga. Die Hauptinsel der Cooks ist eine schöne, bergige Insel mit einem Saumriff, das zu seicht und eng ist, um schiffbar zu sein (nur im Osten gibts eine winzige Lagune). In der quirligen Hauptstadt Avarua finden sich unzählige Souvenirläden, Gewandgeschäfte und kleine Cafes. Die Cookinseln sind eigentlich unabhängig, die Bindung an Neuseeland ist aber offensichtlich, weil nicht nur die meisten Touristen, sondern auch die polynesischen Einheimischen sehr ‘Kiwi’ klingen.

Wir haben die Insel per Autostopp erkundet: der Küstenstreifen ist voller Ressorts und Hotels, aber das bergige Innere ist grün und unberührt. Es gibt viele Wanderwege zu den zahlreichen Gipfeln (die meisten um die 500 m) und wir sind zwei der steilen Pfade unter Baumriesen und verschiedensten Farnen hinauf gewandert.

Leider haben wir nicht so viel Zeit wie wir gern hätten, um Touristen zu spielen, weil wir viel erledigen müssen. Die entspannte Inselmentalität endet dort, wo die Bürokratie beginnt und wir haben’s immer noch nicht geschafft mit zollfreiem Diesel für Pitufa und zollfreiem Alkohol für die Crew aufzutanken, obwohl wir das jetzt schon mehrere Tage lang versuchen.

Bislang hatten wir mit dem Wetter Glück und der offene, berüchtige Hafen ist bei Südostwind recht ruhig, aber in den Nächten geht die Temperatur auf 18 Grad herunter (BRRRRR) und auch tagsüber bleibt es kühl. Es ist nervig, das Dingi bei jedem Landgang unter Heckleinen durchzuschieben und die wackelige Leiter am Dock macht das Einladen von Einkaufssäcken zum Abenteuer. Das Dingi wird jeden Tag dreckiger und seit zwei Tagen ist jetzt zusätzlich eine Baustelle am Dock. Die Arbeiter reißen mit Presslufthämmern eine Mauer nieder und der Dreck fliegt wegen der vorherrschenden Windrichtung direkt zu uns. Bei zwanzig Knoten Böen schaffen es die Steinsplitter und der Staub nicht nur ins Cockpit, sondern sogar bis in die Küchenabwasch…

2018
27
Sep

In Rarotonga angekommen

Der Törn von Aitutaki südwärts war warm und sonnig, aber als wir Rarotonga ansteuerten, fuhren wir in eine Wolkenbank hinein. Wir haben im Hafen mit Buganker und Heckleine angelegt und haben eine ruhige Nacht verbracht. Heute isses leider immer noch grau und regnerisch…

2018
26
Sep

Wetterbericht

Der Wetterbericht verarscht uns wieder einmal wie üblich. Statt stetigem Nordostwind hatten wir gestern keinen Wind, manchmal leichten Ost und machmal leichten Südostwind. Wir spielten mit dem Gennaker herum, mussten aber am Ende motorsegeln (was wir hassen). Während der Nacht lief der Motor auch ein paar Stunden. Jetzt, da der Wind laut Wetterbericht ganz aufhören sollte, bläst es mit 15 Knoten…
Wir haben seit Tongareva keinen Fisch gefangen – ein Boot hat auf unserer Funkrunde erzählt, dass sie ein taiwanesisches, großes Fischerboot gesehen haben – so ein Schiff leert einen ganzen Ozeanabschnitt…

2018
25
Sep

Goodbye Aitutaki

Es schaut so aus, als ob wir ein Wetterfenster zum Runtersegeln nach Rarotonga, der Hauptinsel der Cooks, hätten. Wir fahren morgen früh los — 140 Seemeilen liegen voraus!

2018
22
Sep

Touristen

Wir sind jetzt schon eine Woche in Aitutaki und die meiste Zeit war’s grau, stürmisch, kalt und regnerisch. Wir rollen und schaukeln, kriegen nicht allzu viel Schlaf zusammen und sind alle miteinander ein bissl zwider.

Heute war’s erstmals richtig blau, also haben wir Touristen gespielt, haben Radln ausgebort und die andere Seite der Insel erkundet. Aitutaki ist recht hüsch und sehr relaxed, aber die Beschreibung im Lonely Planet als ‘eine der schönsten Lagunen des Pazifik’ ist ein bissl übertrieben. Die Schreiber haben scheinbar nicht allzu viele Lagunen gesehen. Das Wasser ist sehr seicht und trüb, was bedeutet, dass es zwar schön mint leuchtet, aber viel lebt in so sedimentreichem Wasser nicht.

Allgemein ist Aitutaki viel touristischer als erwartet. Es kommen 30 Flüge pro Woche hierher (kleine Flieger aus Rarotonga), die Ufer sind mit Ressorts und Bungalows gepflastert und man sieht auf der Straße mehr Touristen als Einheimische.

2018
18
Sep

Kalter Wind

Auf dem Törn von Tongareva hierher erwarteten wir mit jedem Grad, das wir weiter südlich segelten, kaltes Wetter, doch es blieb erstaunlich warm. Jetzt kommt aber mit dem Südostwind eiskalte Luft herauf zu uns und wir nießen, trinken Tee, tragen Socken und Pullover. Rundherum setzen Ausflugsboote Touristen zum Schnorcheln und Tauchen ab und wir können die Armen nur kopfschüttelnd beobachten.

Jeden Tag schwimmen Buckelwale am Außenriff entlang und heute kam eine Gruppe ganz nah an Pitufa. Klar möchten wir gern mit ihnen schnorcheln, aber allein der Gedanke an den eiskalten Wind nach dem Schnorchelausflug führt bei mir zu heftigen Nieß-Attacken…

2018
14
Sep

Aitutaki

Den gestrigen Tag haben wir vor Anker vor Manuae verbracht. Wir haben das Dingi ins Wasser gelassen (nicht leicht bei rauhen Bedingungen), aber am Ende hat der Bootspass durchs Riff beim ständig höher werdenden Schwell viel zu gefährlich ausgesehen. Wir haben aufgegeben und uns statt einer rolligen Nacht vor Anker, für eine rollige Nacht auf See entschieden (mit vielen Squalls).

In der Dämmerung erreichten wir Aitutaki (Südliche Cooks). Aitutaki besteht aus einer hügeligen Hauptinsel mit einer seichten Lagune und Motus am Barriereriff. Leider ist der Pass für Pitufa zu seicht, somit ankern wir am Außenriff neben dem Pass. Wir können dieses Außenriffankern jetzt schon recht gut: wir verwenden unseren CQR-Anker mit 10 m Kette und Seil (den guten Bügelanker wollen wir nicht riskieren) und der Ankerplatz ist recht gut geschützt, obwohls aus Südosten ordentlich bläst.

2018
14
Sep

Wale!

Der Wind spielt nervige Spiele mit uns… Nach einer Nacht unter Motor sind wir bei einem kleinen, unbewohnten Inserl angekommen, wo wir’s bei schlechter Sicht und Regen trotzdem geschafft haben, am Außenriff zu ankern. Wir rollen in der Dünung die sich nördlich und südlich an der Insel entlang schiebt und hoffen auf eine Sonnenstunde, um einen Landausflug zu versuchen. Die Insel ist angeblich ein Nationalpark, wir haben aber noch keinen Vogel in der Luft und keine Schildkröte im Wasser gesehen :-(

Dafür haben uns gleich drei Buckelwale begrüßt (zwei Erwachsene und ein Baby), sind ein paarmal rund ums Boot aufgetaucht und singen so laut, dass man sie unter Deck dank Metallrumpf gut hört :-)

2018
12
Sep

Ruhige See

Der Wetterbericht drohte mit einer langen Flaute, aber glücklicherweise mussten wir nur 4 STunden motoren und konnten schon um Mitternacht wieder weiter segeln. Heute Morgen ist es fast kitschig schön: sonnig, ruhiges Meet und Pitufa gleitet mit 3 Knoten in einer leichten Brise dahin. 88 Seemeilen noch!

2018
11
Sep

Squalls

Auf einen perfekten Segeltag gestern, folgte eine Nacht mit dunklen Wolken und heftigen Böen. Wir haben nicht viel Schlaf zusammen gebracht, aber immerhin sinds nur mehr 197 Seemeilen!

2018
10
Sep

Wind

Letzte Nacht sind wir in eine graue Wolkenbank hinein gesegelt, die viel Regen, aber glücklicherweise auch Wind (aus der gewünschten Richtung) gebracht hat. Heute Morgen sind wir aus den Wolken in blauen Himmel gesegelt, der Wind ist uns aber erhalten geblieben und wir machen gute Meilen nach Süden.

2018
09
Sep

Abkühlung im Pazifik

Dieser Törn beginnt langsam, aber recht angenehm. Wir haben nur eine leichte Brise, aber die See ist so ruhig, dass Pitufa trotzdem eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 4 Knoten schafft. Wir haben alle Luken offen (unglaublich auf dem Ozean) und heute Nachmittag haben wir uns sogar im Pazifik abgekühlt – von der Badeleiter hängend fühlen sich 3 Knoten verdammt schnell an ;-)

Der Wetterbericht ändert sich ständig, das heutige Grib-file schaut nicht toll aus, aber wir hoffen das Beste und versuchen nicht ungeduldig zu werden, während die Meilen langsam herunter ticken.

2018
07
Sep

Südwärts

Nach genau einem Monat verlassen wir Tongareva heute Nachmittag. Während der ganzen Zeit waren wir das einzige Segelboot hier. Es hat uns sehr gut gefallen, aber wir wollen noch weitere Inseln der Cooks besuchen. Bei unserer Ankunft haben wir 31 Tage Aufenthaltsgenehmigung bekommen, der (aufwändige) Antrag für weitere 31 Tage wurde angeblich genehmigt (genaueres erfahren wir, wenn wir in der Hauptstadt ankommen), der Wetterbericht schaut gut aus und wir sind startbereit. 610 Seemeilen bis Aitutaki!

2018
06
Sep

Autopilot repariert

Wenn wir auf Törns segeln, steuert unsere Hydrovane Windsteueranlage das Boot. ‘Wayne Vaney’ ist ein einfaches mechanisches Gerät, dass das Boot mit einem kleinen Hilfsruder auf dem Kurs zum Wind hält, auf den wir seine Fahne einstellen.

Wir haben auch einen elektrischen Autopiloten, den wir allerdings nur nutzen, wenn wir motoren – also manchmal in Lagunen und ganz selten bei langen Flauten auf Törns. Dieser Autopilot quittierte auf dem Weg nach Tongareva den Dienst. Christian fand schnell heraus, dass der Steuermechanismus selbst in Ordnung ist, nur die Kontrolleinheit hatte ein Kontaktproblem. Nachdem diese aber eingegossen ist, konnte er nicht einfach den Schalter, der plötzlich spontan zwischen verschiedenen Modi herumschaltete, reparieren. Eine Internetsuche ergab, dass diese Einheit nicht mehr hergestellt wird…

Christian fand eine Lösung für unser Dilemma. Wir verwenden die Zusatzfunktionen des Autopiloten (Steuern nach Windwinkel, etc.) ohnehin nicht, sondern wollen einfach nur, dass er einen Kompasskurs hält. Christian ersetzte die Kontrolleinheit mit einem Ein/Aus-Schalter und Kurskorrekturen können wir über die Fernsteuerung im Cockpit (auch selbst gebaut) machen. Heute haben wir den Schalter bei der Lagunenüberquerung ausprobiert und siehe da, wir haben wieder einen funktionierenden Autopiloten :-)

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