deen

2022
23
Jul

Gäste in Lomati

Als Cruiser in Fidschi kann man nicht einfach so bei einer Insel ankern. Erst muss man das Hauptdorf besuchen, sich beim Chief vorstellen, ein Geschenk bringen (Sevusevu, ein Bündel Kavawurzeln) und erst dann ist man im Dorf akzeptiert und frei, sich an Land und in den Küstengewässern aufzuhalten. In Reiseführern und im Internet haben wir umfangreiche Anleitungen für die Zeremonie gelesen, wie man sich zu verhalten hat, was man tragen muss (lange Ärmel, keine Kopfbedeckung, einen Wickelrock), wie man sitzen muss (Männer im Schneidersitz, Frauen mit den Beinen zur Seite), was man sagen muss (nicht viel, besonders Frauen sollen schweigen), aber am Ende war die ganze Aktion viel entspannter und unkomplizierter als erwartet – Lomati ist nicht mehr so extrem traditionell wie das früher war.

Unsere Gastfamilie hat uns schon zweimal zum Essen eingeladen, wir haben eine Rückeinladung auf Pitufa gemacht, jeder im Dorf ist freundlich und wir versuchen uns für die Gastfreundschaft mit nützlichen Geschenken zu bedanken (wir haben Lesebrillen mit, Sonnenbrillen sind auch gefragt). Der Headman (sowas wie ein Bürgermeister) hat uns um Hilfe bei seinem Report an die Regierung über durchgeführte Projekte hier (ein betonierter Weg durchs Dorf, Solarpanele für jedes Haus) und Anträge für weitere (ein Dock, damit die Dörfler ihre Boote bei Ebbe nicht mehr hunderte Meter durch den Schlamm tragen müssen) und ich tippte brav ein paar Seite auf Fidschianisch dafür. Wir haben deshalb beschlossen, einen unserer Laptops hier zu lassen, damit der Headman seine Anträge zukünftig selber schreiben kann (heute haben wir die Bedienung ein wenig erklärt und der Lehrer vom Nachbardorf hat einen Computerkurs versprochen). Wir haben den Eindruck, dass die meisten hier durchkommenden Segler ihr bestes tun, mit Reparaturen und nützlichen Dingen auszuhelfen, was wirklich toll ist, weil so ein freundlicher Empfang für Boote garantiert wird!

2022
20
Jul

Segeltag

5 Uhr früh, es ist noch stockfinster und wir fahren durch den Pass von Matuku. Es bläst stark aus SO (wie eigentlich immer), somit sollten wir einen schnellen Ritt vor dem Wind haben. 190 Seemeilen bis Musket Cove!

2022
19
Jul

Wer ist reich und wer arm?

Anders als Französisch Polynesien, wo das reiche Kolonialland Franchreich für ein hohes Niveau an Infrastruktur bezahlt, muss Fidschi alleine zurecht kommen.

Äußere Inseln wie Matuku, wo wir jetzt seit anderthalb Wochen sind, haben keinen Flughafen und das Versorgungsschiff kommt nur einmal im Monat. Der Minimarket hier hat ein paar Grundnahrungsmittel, aber Zucker ist schon vor Wochen ausgegangen… Unsere Satellitenbilder zeigen ein Wegenetz, aber in Realität wurde dieses irgendwann errichtet und bald darauf wieder von Zyklonen verschüttet und von Regenfällen weggespült. Einige Dörfer haben ein wenig Strom von neu errichteten Solarpanelen, andere haben nur einen Dieselgenerator, der ein paar Stunden pro Tag läuft. Es gibt kein Mobiltelefonnetz und nur die Schule hat WLAN.

Die Insel ist aber fruchtbar, jeder Familie hat einen Garten, wo Kassava (Maniok), Süßkartoffeln, Taro und Kraut angebaut wird. Derzeit gibt’s nur Bananen und Papayas, aber im Sommer tragen die Bäume Mangos, Avocados, etc. und dann werden auch die Melonen reif.
Jeder geht fischen und Fleisch gibt’s nur, wenn im Dorf einmal eine Kuh oder Ziege geschlachtet wird. Die Leute leben somit automatisch viel gesünder, als wenn sie Burger und Pommes Frittes im Shop kaufen könnten…

Nachdems kaum Elektrizität gibt, haben die Leute keine riesigen Gefriertruhen und können keine Unmengen an Fisch exportieren, somit sind die Riffe noch nicht leer gefischt.
Ohne Mobiltelefonnetz verbringen die Kinder ihre Zeit hier noch nicht am Smartphone, sondern spielen mit einander, draußen in der Natur.

Matuku mag auf den ersten Blick arm aussehen, aber es ist reich an Fauna, Dorfkultur und Lebensqualität.

Kids of Lomati

2022
09
Jul

Fisch

Es war wirklich ein schneller Törn: Pitufa schaffte einen Durchschnitt von 6 Knoten in Wind aus OSO zwischen 18 und 23 Knoten. In der Lau Gruppe sind die Inseln so nah beisammen, dass man manchmal zwei oder sogar drei gleichzeitig in Sichtweite hat – ganz anders als in Fr. Poly, wo die Distanzen viel größer sind.
Die Gewässer sind auch belebter, als wir das in den letzten Jahren erlebt haben: wir haben einen einzelnen Haken an einer Schleppleine nachgezogen und nachdem ein Jack, ein Wahoo und ein Mahi-Mahi von diesem erfolgreich abgesprungen sind, haben wir einen Doppelhaken montiert und einen großen Gelbflossenthunfisch gefangen. Kommerzielles Fischen ist in der Lau Gruppe verboten und das macht eindeutig einen Unterschied!

Matuku ist eine hohe, fast runde vulkanische Insel mit einem Saumriff, das einige Öffnungen zu natürlichen Häfen hat. Wir sind auf der Westseite in dem größten dieser Häfen und es sieht eher aus wie auf einem Bergsee, als wie in einer Meeresbucht. Es gibt hier in der Bucht ein kleines Dorf und morgen gehen wir an Land, aber heute müssen wir Fisch einkochen (12 Gläser!) und Bananen-Chutney ebenfalls – eine ganze Staude ist reif geworden und muss verwertet werden.

2022
07
Jul

Von Vanua Balavu nach Matuku

Wir haben zwei windige Wochen im Schutz des Insellabyrinths von Vanua Balavu verbracht. Heute fahren wir aus der Lagune, Ziel Matuku, eine kleine Insel in der südwestlichen Lau-Gruppe. 130 Seemeilen mit Halbwind 20+ werden wohl ein rauher, aber auch schneller Törn.

2022
02
Jul

Flughunde

Es gibt hier in Vanua Balavu riesige Kolonien dieser fruchtfressenden Fledermäuse. Tagsüber hängen sie faul in den Bäumen, in der Morgen- und Abenddämmerung fliegen sie zu Hunderten über unser Boot. Unglaublich süß!

2022
28
Jun

Fotos: erste Impressionen von Fidschi

Erste Impressionen von Fidschi

Wir kamen am 1. Juni in Fidschi an, verbrachten eine Woche in Savusavu, erledigen dort Einkäufe und Segelreparaturen und segelten dann weiter zu den kleinen Inseln Namena (ein Naturschutzgebiet mit schönen Riffen) und Makogai (eine ehemalige Lepra-Kolonie).

(28 Fotos)

2022
26
Jun

Nur schnell einen Flug buchen…

Gestern beschlossen wir, dass es mal wieder Zeit für einen Besuch in Österreich wird. Online gehen, einen Flug buchen – schnell und simpel, oder? Für andere vielleicht, nicht so für uns: Mit unserem wackeligen Internet verbrachte ich den ganzen Nachmittag damit, Verbindungen und Preise zu vergleichen. Dann musste ich die zwei Abschnitte bei zwei verschiedenen Airlines simultan buchen (unglaublich stressig alle Daten und Info auseinanderzuhalten und beide Seiten beschäftigt zu halten). Super, die letzten zwei Sitzplätze ergattert, alles fertig, Kreditkarte zum Zahlen bereit – nix da, beide Kreditkarten haben noch die alte Telefonnummer aus Franz. Polynesien für den Sicherheitscode.
Schnell, auf die Bankseite, Nummer ändern!! Erst brauchte ich vier Anläufe zum Einloggen (wahrscheinlich wegen Unterbrechungen in der Internetverbindung), dann brauche ich meinen Tan-Generator für einen weiteren Sicherheitsschritt, die Tan-Nummer wurde dreimal abgelehnt (keine Ahnung warum, funktioniert sonst immer) und dann war ich von meinem Konto ausgesperrt. AH! Ich soll doch einfach die Hotline in Österreich anrufen, verflucht unmöglich mit einer Simkarte aus Fidschi. AAH! Es war schon Wochenende, somit wird bis Montag in Europa (bei uns hier Dienstag) gar nix passieren. Dann kann ich den ganzen Tanz neu beginnen und die Wunschflüge sind sicher auch weg.

Wir gaben auf und kletterten (immer noch fluchend und schäumend) ins Cockpit. Ein Blick rundherum und uns wurde klar, dass der ganze Ärger nur ein kleiner Preis ist, den wir zahlen, für was wir hier haben. Blick über unseren Ankerplatz in der Bay of Islands, Vanua Balavu, Fidschi:

2022
23
Jun

Makogai

Letzte Woche hatten wir einen starken Südostwind und er kam (überraschenderweise für uns) mit konstantem Regen und grauem Wetter. Wir haben das schlechte Wetter hinter der kleinen Insel Makogai ausgesessen. Die Insel war früher eine Lepra-Station, bis 1969 wurden Patienten hier isoliert und einige der Gebäude sind an Land noch erhalten.
Jetzt gibt es eine Marinestation hier und wir waren gespannt, so einiges über Erhaltungsprogramme hier in Fidschi herauszufinden. Leider war der Besuch eine ziemliche Enttäuschung. Keine Schildkröte in den Schildkrötenbecken (angeblich ziehen sie kleine Schildkröten auf, wenn Einheimische Babies vorbeibringen, oder eher falls) und ein paar wenige, winzige Mördermuscheln in den vielen, riesigen Aufzuchtbechten. Wir fragten nach, was mit den Kleinen geschieht: sie gehen an Gemeinden und Hotels zur “Riffdekoration”. “Auch zum Essen?” “Naja, auch zum Essen”.
Es scheint, dass hier eine gute Idee, viel Aufwand und jede Menge Geld (alle Leute, die in der Siedlung leben sind irgendwie bei der Station angestellt) zu ganz wenig Resultaten führen.

2022
13
Jun

11 Jahre auf Pitufa

Diese Woche feiern wir unser 11. Cruising-Jubiläum. Unglaublich wie schnell die Zeit vergeht… 2011 setzten wir drei die Segel, mit wenig Erfahrung und großen Träumen. Viele davon sind wahr geworden, aber es warten immer noch jede Menge da draußen, hinterm Horizont :-)

2022
10
Jun

Segelreparaturen

Auf dem Törn schlug das Großsegel bei Leichtwind gegen die Saling und eine der Lattentaschen wurde komplett durchgescheuert. Mitten im Segel, unmöglich mit der Maschine zu nähen, weil wir das Segel nicht klein genug aufrollen können, um es in die Pfaff zu stopfen. Wir fabrizierten daher eine neue Lattentasche mit der Nähmaschine, mussten diese aber dann per Hand aufs Segel nähen: eine von uns auf Knien unterm Bimini, der andere draußen stehend mussten wir die Nadel herein und herausstechen, hin und her und hin und her und hin und her…
Nachdem wir schon dabei waren, nahmen wir auch den Segelsack (Lazybag) herunten, tauschten Klettverschlüsse aus, reparierten rundherum. Dann fanden wir natürlich noch mehr kleine Schadstellen am Segel, klebten, nähten und am Ende des dritten Tages sind wir völlig fertig, aber leider immer noch nicht fertig ;-)

2022
05
Jun

Fotos von unserem Törn nach Fidschi

Törn nach Fidschi

Im Mai 2022 segelten wir von Französisch Polynesien nach Fidschi: 1500 Seemeilen in 15 Tagen mit viel Leichtwindsegeln, einigen tollen Segeltagen und einer Front zwischendurch. Es war sportliches Segeln mit unzähligen Segelwechseln in leichten, ständig drehenden Winden, aber unterm Strich ein guter Törn.

(30 Fotos)

2022
02
Jun

Angekommen!!

Der Törn endete so wie er begann – mit drehenden Winden und vielen Manövern. An unserem langsamsten Segeltag schafften wir nur 78 Seemeilen, unser schnellstes Etmal war 150 Seemeilen :-)
Wir hatten viele Stunden mit nur 6 Knoten Wind und eine interessante Stunde mit 35 Knoten und Böen bis 43 Knoten, als eine Front über uns zog.
Gestern früh sind wir angekommen, bald kamen die Beamten vorbei und wir konnten nach einem Covid-Test sehr freundlich und unkompliziert einklarieren. Heute haben wir schon einen Spaziergang durch Vasusavu Stadt (oder eher Dorf) gemacht ;-)

2022
31
May

Blogeinträge aus dem großen Blau

Eine Freundin nach nachgefragt, wie wir von unterwegs posten können. Also. Wir haben kein Sat Phone, sondern wir schicken unseren Blog entry via Funkgerät und Paktormodem an eine Sailmail Station (toller Service für Cruiser). Diese Station sendet den Blog an unsere Homepage www.pitufa.at und von dort wird er dann auch automatisch an Facebook weitergeleitet.
Wir sind schon fast in Savusavu, noch 25 Seemeilen!

2022
30
May

Fast dort

Gestern sind wir in eine Flaute geraten, aber jetzt kommt die Brise zurück. Noch 120 Seemeilen.

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