deen

2022
10
Nov

Segeln nach Fulanga

Wir erkundeten rund um die Inseln von Yagasa mehrere superschöne Ankerbuchten, die auf den Sat Bildern perfekten Schutz versprachen, brachten sogar Landleinen aus, um möglichst gut zu stehen, aber es war überall das gleiche: ruhig bei Ebbe, kabbelig und rollig bei Flut. Das Außenriff ist einfach zu niedrig, um die Dünung des Ozeans abzuwehren.
Mit einer stärkeren Nordostwindvorhersage gaben wir schließlich auf und brachen zur nächsten Insel auf. Fulange ist Luftlinie nur 10 Seemeilen entfernt, rund um die Inseln von Pass zu Pass aber doch 20 Seemeilen – ein schneller Törn und Pitufa machte 6 Knoten in 16 bis 20 Knoten Nordostwind.

Die steife Brise war toll zum Segeln, aber ziemlich furchterregend beim Ankommen: der 55 m breite Pass von Fulanga ist nach NO hin offen und wir mussten die Wellen hinunter in die Öffnung surfen. Pitufa schleuderte besorgniserregend die steilen Wellen hinunter, aber ich hielt sie unter Kontrolle und sobald wir im Pass waren, wurde das Wasser ganz ruhig. Unser Timing war gut und wir durchfuhren den Pass beim Tidenwechsel fast ohne Strömung. Einlaufende Strömung wäre bei Nordostwind hier auch okay, aber ich würde diesen Pass (oder jeden anderen, schwierigen Pass) keinesfalls bei Wind gegen Strömung empfehlen.
Heute haben wir endlich wieder einmal ganz ruhig geschlafen, im Schutz der fast rundum geschlossenen Lagune von Fulanga.

2022
09
Nov

Schildkrötenjäger

Gestern sind wir mit dem Kajak an einen Strand, fanden ein gerade verlassenes Camp (Yagasa ist unbewohnt, aber Fischer von Nachbarinseln kommen hierher) und folgten einem furchtbaren Gestank zur Hälfte eines Schildkrötenpanzers.
Wir sammelten einen Sack Plastikmüll rund ums Camp ein und verbrannten den Müll auf einer der vielen Feuerstellen, die die Fischer wahllos überall angezündet hatten.

Es ist wirklich traurig zu sehen, wie skrupellos die Nachbarn Yagasa ausbeuten. Wir hatten gehofft, jede Menge Fauna bei einer unbewohnten Inselgruppe zu finden, aber wir sehen nur ein paar vereinzelte Vögel, kaum Fische und die Riffe sind tot. Alles ist mit Algen überwachsen…
Diese leblose Wüste mag natürliche Ursachen haben, aber es erscheint uns wahrscheinlicher, dass Überfischung (vielleicht mit Gift oder gar Dynamit – beides hier angeblich noch im Einsatz) Schuld ist.

2022
07
Nov

Advanced Elements Island Voyage Zweisitzer-Kajak

Wir brachten ein neues Kajak von den USA mit auf Pitufa, hatten aber bis jetzt keine Gelegenheit es auszuprobieren. Jetzt, zwischen den schwammerlförmigen Karstinseln von Yagasa packten wir es aus, bliesen es zum ersten Mal auf (schnell gemacht), bestaunten das giftgelbe, stromlinienförmige Gefährt und drehten eine Runde damit. Das uralte Kajak, das wir früher hatten, hielt nie den Kurs, drehte den Bug stur in Wind und Wellen und ließ uns öfter als gewollt in Kreisen fahren – wir fluchten, dachten aber das sei normal beim Kajaken.
Das neue Advanced Elements Island Voyage Kajak hält den Kurs, ist super-einfach im Handling und wir paddelten elegant um die Bucht und zu benachbarten Stränden. So schön kann Kajaken sein!!

2022
05
Nov

Moskitos

Die Außenriffe der Lagunen hier in der Lau Gruppe geben meist nicht viel Schutz, somit schätzten wir uns glücklich, gestern eine ruhige Ankerbucht auf Namuka zu finden. Wir waren ein wenig enttäuscht über den Mangel an Tierwelt (keine Vögel an Land, nix im Wasser). Bei Sonnenuntergang lernten wir die heimische Fauna dann kennen: Schwärme von Moskitos senkten sich auf Pitufa – die ärgste Invasion seit den Regenwaldflüssen in Suriname. Wir rannten unter Deck, fixierten hektisch Netze an den Luken, aber es war zu spät, die Biester waren schon drin, somit verbrachten wir eine durch Razzien unterbrochene Nachtruhe.
Um 6 Uhr früh gingen wir Anker auf und wieder auf See, weitere 5 Stunden gegenan kreuzen zur benachbarten Yagasa Gruppe. Hier haben wir eine superschöne Ankerbucht gefunden, wo wir aber nicht sehr ruhig stehen. Sobald es dämmert, werden wir dann herausfinden, wie die Moskitosituation hier ist ;-)

2022
04
Nov

Namuka

Anstatt erst aus Nord zu blasen (wir wollten nach NO kreuzen) und dann nach Südosten zu drehen (zum Kreuzen nach O), drehte der Wind immer nur zwischen leicht südlich und nördlich von O herum – eine frustrierende Aufkreuzerei, die uns letztendlich nach Namuka brachte. Obwohl wir nur eine kurze Distanz gesegelt sind, haben wir zweieinhalb Tage gebraucht, das Boot ist salzverkrustet und wir sind ziemlich müde.

2022
03
Nov

Kreuzen, kreuzen…

Der Wind bleibt NO bis O, somit kreuzen wir auf und ab. Als wir losgesegelt sind, hatten wir etwa 90 Seemeilen voraus – das war Mittwoch Morgen. Jetzt sind es ca. 40 ;-)

2022
03
Nov

Auf und ab

Kreuzen in leichten, drehenden Winden ist nervig und Totoya, wo wir heute Morgen los sind, ist jetzt am Nachmittag immer noch in Sicht… Distanzen sind kurz hier in Fiji, somit kommen wir am Ende sicherlich irgendwo an. Hoffentlich ;-)

2022
02
Nov

Ziel unbekannt

Nach einer unruhigen Nacht vor Anker in Totoya, brechen wir ins nächste, unsere Wetterfenster auf. Wir werden sehen, wohin uns der Wind bringt ;-)

2022
02
Nov

Nerviger Wetterbericht

Wir sind heute Früh mit einer Vorhersage von Südostwind drehend auf Nordost weg. Super, wir dachten wir könnten mit einmal Kreuzen nach Osten segeln. Kurz nachdem wir draußen waren, drehte der Wind schon mit einem Squall auf Nordost, dann Ost. Was tun? Vielleicht bleiben wir einfach bei der Nachbarinsel Totoya stehen.

2022
29
Oct

Ohne Riff keine Fische, ohne Fische kein Riff

Wenn Korallen sterben, denken wir generell an Umweltverschmutzung und globale Erwärmung als die Schuldtragenden. Überfischen ist jedoch auch ein wichtiger Faktor, weil geschwächte Korallen nur dann weiterwachsen, bzw. neue sich ansiedeln können, wenn das Riff nicht von Algen überwachsen wird. Pflanzenfressende Fische sind also extrem wichtig für das Ökosystem.
Die Riffe in Fidschi sind noch in recht gutem Zustand, aber großteils überfischt, besonders neben stark bevölkerten Zonen.
Hier in Matuku betreiben die Leute noch Subsistenzwirtschaft und leben von dem, was sie in ihren Gärten anbauen und vom Fischfang. Nur wenige Dörfer haben Strom, aber mit mehr Solarpanelen gibt es auch schon mehr Gefriertruhen und der Export von Fisch beginnt.

Wir versuchen immer, bei den Einheimischen ein Bewusstsein für lokale, ökologische Probleme zu schaffen und wir begannen bei den Kindern im Dorf, schauten ein paar Videos über Papageienfische, erklärten ihre Wichtigkeit und ließen die Kleinen ein Pakat mit Papageienfischen für die Versammlungshalle zeichnen. Ein paar Erwachsene schauten zu und hörten mit – ein Anfang.
Dann wurde ein Erste-Hilfe Kurs für die ganze Insel abgehalten und nicht nur Krankenschwestern aus den verschiedenen Dörfern, sondern auch die meisten Chiefs und Headmen waren dort. Ich nutzte die Chance, um ihnen von unseren Erfahrungen in anderen Pazifikstaaten zu erzählen, zeigte ihnen ein paar schockierende Bilder von toten Riffen und sehr zu meiner Überraschung, waren die Herren wirklich interessiert und wollten mehr über die Gründe hören, um so eine Katastrophe auf ihrer Insel zu verhindern.
Wir wurden eingeladen, eine Präsentation bei der nächsten Versammlung zu zeigen und jetzt wird es in Matuku gleich mehrere “Tabu” Zonen (so wie ein Rahui in Polynesien) geben, wo die Fische geschützt werden, um nachhaltige Fischerei in der Zukunft zu gewährleisten (genau wie es die Insulaner über Jahrhunderte ohnehin gemacht haben müssen, sonst wären sie schon längst verhungert…)

2022
27
Oct

Projektwochen

Erinnert ihr euch noch, wie ich vor unserer Abfahrt aus Suva gepostet habe, dass wir uns aufmachen, um mit den Fischis zu spielen? Das Wetter hat nicht mitgespielt, seitdem wir in Matuku sind, ist es kühl, windig und zwischendurch regnerisch.
Statt Spiel und Spaß war also Arbeit angesagt. Jetzt ist eine neue Schiene für den Spi-Baum am Mast, ein neuer Wasserhahn in der Küche, der Cockpittisch hat verstärkte Schaniere bekommen und heute sind wir ein seit Jahren verschobenes Angstprojekt angegangen.
Die Armatur für die Dusche im Badezimmer tropft seit Jahren, aber es ist unmöglich, die Rückseite der Installation über den Motorraum zu erreichen. Wir gingen alle Optionen durch, überlegten sogar ein Stück Badezimmerwand auszuschneiden. Dann dachten wir außerhalb der Box und entschlossen uns, den neuen Hahn einfach auf der gegenüberliegenden Badezimmerseite, gleich neben dem Waschbecken zu installieren.
Die neue Lösung ist praktischer als die alte und sieht auch besser aus!
Bis wir endlich fertig waren, unnötige Schläuche aus dem Motorraum entfernt, die Bilge geputzt und das Boot aufgeräumt hatten, war’s schon 4 Uhr Nachmittag. Als Belohnung hat aber die Sonne herausgeschaut und somit konnten wir ins Meer springen und uns den Bilgendreck abschrubben :-)

2022
22
Oct

An Orte zurück kehren

Wir sind jetzt schon eine Weile in Fidschi, haben aber noch nicht allzu viele Orte gesehen. Anstatt von einer Insel zur nächsten zu hetzen, bleiben wir lieber länger an einem Platz, lernen die Leute kennen und sehen uns eine Insel rundherum an. Es macht auch Spaß, an bekannte Orte zurück zu kehren!
Letzten Juli waren wir schon zwei Wochen in Matuku, als wir jetzt zurück kehrten, wurden wir wie lang vermisste Familienmitglieder begrüßt unx hatten damals versprochene Geschenke mit. Es kommt kaum je vor, dass Segelboote mehrmals vorbei kommen, somit werden wir als besondere Besucher geschätzt!

2022
14
Oct

Passage soup

Die letzten drei Tage ist ein Trog über Fidschi gezogen. Wir wollten erst mit der Front losfahren, aber der Wetterbericht für den NW Wind sah dann doch zu hefig aus mit viel Regen, somit warteten wir auf den Westwind und segelten gestern Nachmittag los. Eine gute Entscheidung: Wir fanden die Brise ein paar Meilen südlich von Suva und sie war immer noch stärker als erwartet: 25 Knoten statt der vorhergesagten 15… Während Pitufa mit 6 bis 7 Knoten dahin stürmte, beschloss ich, dass ein richtiges Abendessen zu viel Aufwand war. Stattdessen hab ich unsere typische Passage Suppe gemacht: viel Ingwer, Knoblauch, Chilis und Thai Curry paste sind genau das Richtige, um einen angeschlagenen Magen wieder einzurenken :-)

Während der Nacht sind wir schön dahin gesegelt und jetzt liegt die Silhouette von Matuku schon im Sonnenaufgang voraus!

2022
14
Oct

Interview auf Life Radio

Unser Interview kommt jetzt doch mit Verspätung: am 17.10 sind wir um 5.45 und um 7.45 in der Morgensendung zu hören!

2022
13
Oct

Kava

Die Fidschianer trinken die zerstoßenen Wurzeln der Kavapflanze wie unsereins Bier (nur, dass es eher wie schlammiges Wasser schmeckt). Früher war Kava hochgradig ritualisierte Männersache, heute wird es informell mit Freunden und Familie geschlürft.
Wir ankerten in der Vaga Bucht auf der Westseite von Beqa, als unser Nachbar vom Land vorbei kam und uns zum Mittagessen und später für Kava einlud. Es war ein langes Wochenende, somit waren die erwachsenen Töchter samt Enkelkindern zu Besuch und wir hatten einen netten Abend mit der Familie. Pati und Sasa haben uns erklärt, dass sie alle Yachten, die in ihrer Bucht ankern, einladen. Nachdem das nicht so viele sind, haben sie uns gebeten, die Vaga Bucht weiterzuempfehlen: Wenn ihr in der Gegend seid, ankert auf der Nordseite und schaut bei Pati und Sasa vorbei! Ihr Haus ist vom Wasser aus unsichtbar hinter den Bäumen, aber ihr Boot ist am Ufer davor verankert.

Older posts «

» Newer posts