Fangflotten leeren den Pazifik, aber wir legen trotzdem eine simple Handleine aus, wenn wir zwischen Inseln segeln und manchmal haben wir Glück! Beim letzten Törn fingen wir noch in der Lagune einen Jack – perfekte Größe und Timing! Christian putzte ihn gleich und Smurfy bekam noch auf dem Achterdeck das erste Sashimi…
Draußen auf dem Ozean bei rauher See streckte sich die Angelschnur wieder: wir verwenden eine ca. 30 m lange, überdimensionierte, dicke Schnur mit Metallvorfach und die Handrolle ist an einem Gummiseil befestigt, dass sich streckt, wenn ein Fisch beißt, damit sie nicht reißt. Dieses Mal war ein größerer Fisch dran und wir refften die Genua, um die Geschwindigkeit von 5 auf 4 Knoten zu reduzieren.
Christian wickelte die Rolle auf und hievte den Fisch auf unser hohes Achterdeck und in den Allzweck-Zuber, der dort immer steht. Ein kurzer Moment der Panik: Was ist es? Ein Barrakuda?? Dann müssten wir ihn schnell zurückwerfen, denn wir wollen keine Ciguatera-Vergiftung riskieren… Nein, es ist wohl ein Wahoo, oder so etwas ähnliches (später identifizierten wir eine King Mackerel).
Einen großen Fisch auf einem wild bockenden Deck zu ermorden und zu zerschneiden ist kein Spaß. Christian hielt den Zuber mit einer Hand, sich selber mit der zweiten und schnitt mit der dritten, währnend ich Smurfy zurück hielt. Nachdem wir nicht genug Platz im Kühlschrank für die Steaks hatten, musste ich gleich in der heißen, schwitzigen, schaukelnden Küche an die Arbeit gehen. Ein paar Tropfen Stugeron als Vorbereitung und dann anderthalb Stunden häuten, alle roten Teile ausschneiden, Gräten ausschneiden. Soviel wir drei in einer Woche essen können kommt in einem Plastikcontainer in den kältesten Teil des Kühlschranks (alles Sashimi Qualität), den Rest stopfe ich in Marmelade- oder Gurkengläser, ein Schusse Sojasauce drauf, mit Wasser auffüllen, zuschrauben und eine Stunde in den Druckkochtopf. Die Konserven halten sich Monate! Viel Arbeit, aber kein Fisch verschwendet.
2025
17
Feb