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2025
06
Jan

Inselkinder sind einfach unglaublich :-)

Als wir bei Snake Island vom Schnorcheln zurück zu Pitufa kamen, paddelten die Jungs von der Insel herbei. Christian war gerade dabei mit einer Bürste das Ruder zu reinigen. “Do you want to help him?”, fragte ich spontan. “Yes, we want to help!”, kam die Antwort im Chor. Kein Zögern, keine Diskussion untereinander, keine Preisverhandlungen. Ich suchte Taucherbrillen und mehr Bürsten und mit viel Platschen, Lachen und Scherzen war der ganze Rumpf nach einer halben Stunde sauber. Natürlich bekamen sie nicht nur Saft und Kekse für ihre Bemühungen, sondern wir brachten auch Geschenke für die Familie zur Insel.
Schon auf Vanuatu hatten wir eine ähnliche Erfahrung, als wir unser Dingi an einem Strand umdrehten, um den Boden zu putzen. Eine Gruppe Teenager kam vorbei, schaute uns kurz zu und dann schnappte sich jeder eine Handvoll Sand und das Dingi war im Handumdrehen sauber geschrubbt – und all das mit einem breiten Lächeln und ohne Erwartung einer Gegenleistung (wir hatten nichts mit zum Strand).
Könnt ihr euch so eine Szene in Europa oder sonstwo in der “westlichen Welt” vorstellen? Ich bin mir recht sicher, dass österreichische Kinder an irgendwelchen Fremden bei einer schmutzigen Arbeit schnurstracks vorbei gehen würden – wahrscheinlich hätten sie die Nasen so am Smartphone picken, dass ihnen die Putzerei gar nicht auffallen würde ;-)
Wenn ich mich in die Lage als Teenager versetze, muss ich zugeben, dass meine Reaktion wohl nicht viel anders gewesen wäre als die von heutigen österreichischen Kids – abgesehen davon, dass meine Nase in einem Buch gesteckt hätte. Was macht Inselkinder also so anders? Wahrscheinlich, dass sie in einer engen Gemeinschaft mit wenigen Ressourcen leben, in der jede vom anderen abhängt und alle Zusammenhelfen müssen. Die Großzügigkeit und Freundlichkeit der Insulaner im Südpazifik (egal ob Polynesier, Melanesier oder andere -esier) beeindruckt uns jedes Mal aufs Neue!

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