Eigentlich wollten wir noch mehr winzige Inseln nördlich von Wailangilala erkunden, aber nordöstlicher Schwell machte das unmöglich. Stattdessen beschlossen wir westwärts zu den Ringgold Inseln zu segeln, die mehr Schutz bieten – zumindest dachten wir das.
6 smaragdgrüne Inselchen innerhalb eines Barriereriffs, ein winziges Dorf – auf den Satbildern sahen die Inselchen perfekt aus. In der Praxis rollt die Dünung ungehindert in die Lagune – der einzige Effekt, den das Riff zu haben scheint, ist dass der Schwell konfuser als auf dem Ozean ist.
Wir sehen Wellen aus Nordost (Windrichtung, logisch), SW (lange Dünung), aber auch aus Ost, Nordwest und Süd – es ist verrückt.
Gestern sind wir erst brav zum Dorf für das offizielle Sevusevu Ritual (Kava Geschenk) und gingen dann auf Erkundung, um Schnorcheln zu gehen. Die Distanzen zwischen den Inseln sind winzig, trotzdem müssen wir das Boot wie für einen Törn vorbereiten, weil die See so rauh ist. Wir haben verschiedene Ecken versucht, aber die meisten waren zu wild zum Ankern. Am Ende schafften wir einen Schnorchelstopp auf der Nachbarinsel, verbrachten die Nacht auf der Südseite der Hauptinsel Yanuca und sind jetzt wieder gegenüber vom Dorf.
Jedes Mal ankern bringen wir auch eine Schlinge zu einem Felsen aus, um das Boot in den Schwell auszurichten – eine Variation des Heckanker-Rituals, das wir in den Marqueas hatten. Jetzt haben wir fix eine Drahtseilschlaufe am Heck an unserer 50 m Seilrolle.
Wir parken das Boot nah an Land, Christian springt ins Wasser, sucht sich einen Felsen im Seichten und befestigt die Schlinge, während ich Pitufa’s Heck nah heran manövriere. Sobald die Schlinge sitzt, ziehen wir das Seil über eine Klampe am Achterdeck herein – voilá. Die Prozedur ist schnell erklärt, kann aber ganz schön ermüdend sein, im Speziellen wenn wir mehrere Anläufe brauchen, bis der Winkel zur Dünung passt. Jetzt haben wir ein gutes Eck gefunden, Pitufas Bug zeigt zum Kap und es sieht so aus, als könnten wir seit einer Woche oder so endlich wieder einmal im Bett in der Heckkabine schlafen