Wenn Korallen sterben, denken wir generell an Umweltverschmutzung und globale Erwärmung als die Schuldtragenden. Überfischen ist jedoch auch ein wichtiger Faktor, weil geschwächte Korallen nur dann weiterwachsen, bzw. neue sich ansiedeln können, wenn das Riff nicht von Algen überwachsen wird. Pflanzenfressende Fische sind also extrem wichtig für das Ökosystem.
Die Riffe in Fidschi sind noch in recht gutem Zustand, aber großteils überfischt, besonders neben stark bevölkerten Zonen.
Hier in Matuku betreiben die Leute noch Subsistenzwirtschaft und leben von dem, was sie in ihren Gärten anbauen und vom Fischfang. Nur wenige Dörfer haben Strom, aber mit mehr Solarpanelen gibt es auch schon mehr Gefriertruhen und der Export von Fisch beginnt.
Wir versuchen immer, bei den Einheimischen ein Bewusstsein für lokale, ökologische Probleme zu schaffen und wir begannen bei den Kindern im Dorf, schauten ein paar Videos über Papageienfische, erklärten ihre Wichtigkeit und ließen die Kleinen ein Pakat mit Papageienfischen für die Versammlungshalle zeichnen. Ein paar Erwachsene schauten zu und hörten mit – ein Anfang.
Dann wurde ein Erste-Hilfe Kurs für die ganze Insel abgehalten und nicht nur Krankenschwestern aus den verschiedenen Dörfern, sondern auch die meisten Chiefs und Headmen waren dort. Ich nutzte die Chance, um ihnen von unseren Erfahrungen in anderen Pazifikstaaten zu erzählen, zeigte ihnen ein paar schockierende Bilder von toten Riffen und sehr zu meiner Überraschung, waren die Herren wirklich interessiert und wollten mehr über die Gründe hören, um so eine Katastrophe auf ihrer Insel zu verhindern.
Wir wurden eingeladen, eine Präsentation bei der nächsten Versammlung zu zeigen und jetzt wird es in Matuku gleich mehrere “Tabu” Zonen (so wie ein Rahui in Polynesien) geben, wo die Fische geschützt werden, um nachhaltige Fischerei in der Zukunft zu gewährleisten (genau wie es die Insulaner über Jahrhunderte ohnehin gemacht haben müssen, sonst wären sie schon längst verhungert…)