Fakarava und seine Nachbaratolle schimpfen sich UNESCO Biosphären Reservate: ein Programm für ‘den Schutz von Biodiversität in Einklang mit nachhaltiger Entwicklung in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht’. Leider gibts hier nicht mehr allzu viel zu schützen – die Kopraindustrie und eine recht zahlreiche Bevölkerung haben zum Verschwinden der Vögel auf den meisten Motus geführt. Fakarava ist berühmt für die vielen Riffhaie im Südpass und einige Tauchbasen und natürlich Pensionen an Land profitieren von den Touristen, die diese Attraktion anzieht.
Wir haben heute den Nordpass geschnorchelt, leider sind die Korallen hier in schlechtem Zustand und wir haben nicht allzu viele Fische gesehen. Wir sind dann weiter zu einem Bommie in der Lagune, wo schon einige Ausflugsboote vor Anker lagen. Wir trauten unseren Augen kaum, als wir Touristen mit einem per Speer erlegten Papageienfisch im Wasser sahen. Nicht gerade schlau von den Organisatoren, wenn die Fische, die eigentlich für die Kameras der nächsten Touristen posieren sollen, abgeschossen werden.
Uns erschüttert der Mangel an Umweltbewusstsein in Französisch Polynesien. Ja, in Tahiti gibts Programme zum Schutz von Schildkröten und Vögeln, aber hier draußen in den Tuamotus schlachten die Einheimischen immer noch die wenigen, verbliebenen Schildkröten und sammeln Seevogeleier. Sogar hier in der Biosphäre gibts Kopra, Speerfischen ist erlaubt und die wenigen Bojen für Segelboote, die zum Schutz der Korallen installiert wurden, sind großteils mangels Wartung schon längst wieder verschwunden.
Das unbewohnte Atoll Tahanea (nur 100 Seemeilen von hier) hat noch Vogelkolonien, superschöne Korallen, ebenfalls spektakuläre Pässe und würde den Status Biosphären-Reservat viel eher verdienen. Leider ist es nicht geschützt und die Leute vom Nachbaratoll beuten die Ressourcen aus. Alle unsere Versuche zum Schutz dieses Naturparadieses sind im Sand verlaufen: angeblich ist es ‘eine politische Frage’ und darf nicht angesprochen werden…
Es ist eine Schande, dass die wenigen, übrig gebliebenen Flecken Wildnis hier nicht den Schutz bekommen, den sie verdienen. Bald gibt es nichts mehr zu schützen.