Ich musste aus familiären Gründen nach Österreich reisen und bin gerade wieder zurück nach Tahiti gekommen. Meine größte Sorge war, dass Fr. Poly in meiner Abwesenheit die Grenzen wieder schließen könnte, somit traute ich mich nicht länger als zehn Tage in Österreich zu bleiben. Ich war etwas schockiert, wie sorglos sich die meisten Leute dort verhalten: Masken nur in Supermärkten, Kellner tragen ihre Masken als pro-forma Angelegenheit unter dem Kinn und meine Desinfektions-Rituale wurden belächelt…
Die Reise selber war erstaunlich angenehm: der Air France Flug über Vancouver (derzeit landet Air France nicht in den USA, stattdessen gehen die Flüge via Kanada und mir blieb der Security-Wahnsinn in L.A. dieses Mal erspart) war fast leer, die wenigen Passagiere hatten jeweils eine Sitzreihe für sich und wir konnten uns auch in der Economy Klasse gemütlich ausstrecken. Boarding erfolgte in kleinen Gruppen (die Flugzeugteile waren in Zonen eingeteilt) und die Leute stellten sich mit großen Abständen an.
Zwei Wochen später beim Rückflug war schon wieder alles anders: Boarding in einer langen Schlange, keine Abstände mehr, aber zumindest immer noch Masken am Flughafen und im Flugzeug. Unglaublich wie schnell Leute wieder in vertraute Schemen fallen – unser generelles Motto ‘besser Vorsicht als Nachsicht’ ist leider nicht sehr weit verbreitet.
Bevor ich nach Ö flog, fragte ich bei der Botschaft an, ob ich einen Covid Test brauchen würde und sie behaupteten das sei wegen des Transit-Stops in Kanada nötig (lächerlich, weil ich den Test vor dem Zwischenstopp im covid-freien Tahiti erledigte), somit machte ich brav in Tahiti einen für 250 Euro – weder in Paris noch in Wien fand ich jemanden, der sich für meinen schönen Test interessierte… Am Wiener Flughafen wandert man ohne jegliche Überwachung einfach beim Ausgang hinaus…
Für den Rückflug wusste ich, dass ich sicher einen Covid Test brauchen würde, aber es stellte sich in Österreich als beinahe unmöglich heraus, ein Labor oder Krankenhaus zu finden, dass solche Tests durchführt. Ich rief 10 Stellen an und musste mir anhören, dass sie entweder nur an einem Tag der Woche testeten (unbrauchbar für meinen Flug) oder gar nicht mehr im August… Am Ende fand ich ein Labor in Steyr, wo ich mich mit etwa 30 anderen Leute anstellen musste – wenn man planen würde ein Virus zu verbreiten, wär das ein guter Ansatz.
Am Ende hatte ich einen negativen Covid-Test, ein französisches Reiseformular, einen Etis-Antrag (franz-polyn. online Antrag) und eine Versicherungsbestätigung beisammen. Alle Dokumente wurden sowohl in Wien, als auch in Paris und dann noch einmal in Tahiti überprüft und in Tahiti bekam ich dann noch ein Self-Test-Kit und ich muss in 4 Tagen Proben aus der Nasen und dem Rachenraum abgeben. Ich war ob dieses Papierkriegs seeehr nervös, aber alles hat gut funktioniert und ich hab’s wieder zurück zu Pitufa, Christian und Leeloo geschafft