Wir sind hier im Passatwindgürtel, somit bläst es normalerweise von irgendwo zwischen Süd- und Nordost. Nordwestwind kommt meist mit Einsetzen oder Vorbeiziehen einer Depression oder eines Trogs (also Regen). Dieses Mal dreht der Wind aber von Nordost auf Nordwest mit Sonne, weil der Trog ziemlich schwach ausfällt. Wir haben dieses ungewöhnliche Wetter genutzt, um die Westseite des Atolls zu besucen.
Während ich diesen Blog schreibe (mit dem Laptop oben am Bimini, um ein paar Balken Mobilfunknetz zu finden), erwachen die selten besuchten Motus vor uns mit dem Röhren von Rotfußtölpeln, dem Trillern von Rohrsängern und den schrillen Schreien von Seeschwalben. Es gibt nicht mehr viele Orte in den Tuamotus, wo man diesen Morgenchor genießen kann… Hinter mir bemalt der Sonnenaufgang den Himmel in leuchtendem Orange, das über mir zu einem dunklen Violett verblasst in dem die letzten Sterne funkeln.
Heute soll der Wind weiter auf West drehen und wir wollen diese Brise nutzen, um über die Korallenkopf-getupfte Lagune ganz hinunter in den Süden zu seeln, weil morgen und für die kommenden Tae ein Mara’amu (starker Südost) vorhergesagt ist.
1 comment
Annemarie Huly says:
June 21, 2020 at 5:22 am (UTC 0)
Hallo! Danke für die wundervolle Beschreibung des beeindruckenden Sonnenaufgangs. Alles Gute weiterhin!