Unter Seglern ist ein gewisses Gemeinschaftsgefühl Tradition, aber große Ankerplätze sind wie große Städte – man kennt die Nachbarn nicht und keiner grüßt auf der Straße. Normalerweise verbringen nicht allzu viele Boote die Zyklonsaison auf den Gambier, somit kennen wir dann die meisten davon, aber es gibt ein ständiges Kommen und Gehen und man trifft nicht alle.
Dieses Jahr hat der Covid-19 lockdown die Situation komplett verändert: jeglicher Verkehr zwischen den Inseln ist verboten, somit bleiben alle wo sie sind und wir kennen mittlerweile alle Crews, die mit uns hier ‘eingesperrt’ sind. Viele sind mit Sturmschäden nach den langen Überfahrten von Panama, Mexico oder Chile angekommen und natürlich sind keine Ersatzteile oder Techniker zu bekommen. Alle Segler helfen einander mit Ersatzteilen, Basteleien und Know-how aus und so werden kreative Lösungen gefunden. Wer frischen Proviant an Land findet teilt ihn mit anderen, Rezepte werden ausgetauscht und den ganzen Tag düsen Dinghies von Boot zu Boot. Eine Krise kann das Schlimmste, aber auch das Beste aus den Leuten hervorbringen.