Wir haben die letzten zwei Tage intensiv Makatea erforscht. Es handelt sich um ein gehobenes Atoll mit einem flachen Plateau, rundherum steilen, weiÃen Klippen über einem schmalen Landstreifen und einem neu gewachsenen Saumriff. Das Riff faellt zu steil zum Ankern ab, aber die Einheimischen haben 4 Moorings fuer Segelboote installiert – die einzigen Touristen die hierher kommen, abgesehen von ein paar Abenteuerreisenden, die mit dem Versorgungsschiff mitfahren (es gibt keinen Flughafen hier)
Gestern sind wir mit unseren Mooring-Nachbarn wandern gegangen und sie haben uns die Hauptattraktion der Insel gezeigt: riesige Hoehlen mit tiefen SüÃwasserpools, die durch Tunnel verbunden sind. Man schwimmt unter der niedrigen Decke durch und erreicht so die naechste, mit Stalagmiten und Stalaktiten strotzende Hoehle. Am Weg zurueck wurden wir spontan von einer Familie zum Mittagessen eingeladen – Polynesier sind einfach unglaublich.
Heute haben wir eine bezahlte Inseltour gemacht (unser Beitrag zum Oeko-Tourismus hier) und haben die alten Guano-Minen besucht. Ab 1917 hat eine franzoesische Firma hier Phosphat abgebaut, riesige Löcher gegraben und die Oberflaeche der Insel abtransportiert (Guano ist ein schoenes Wort für die Vogelkacke, die lang vertriebene Kolonien hier hinterlassen haben, das enthaltene Phosphat ist wertvoll). 1966 sind sie abgezogen und haben die Insel als loechrige Wueste hinterlassen. In der Zwischenzeit hat sich die Natur erholt, der Dschungel ist ueber das vernarbte Land gewachsen und die verrosteten Maschinen und Lokomotiven im Wald verbreiten eine post-apokalyptische Atmosphaere.
Statt den keimenden Tourismus mit kleinen Pensionen, Snacks und Tour-Guides zu foerdern, will der Buergermeister jetzt die Minenrechte an eine Australische Firma verkaufen. Gier auf kurzfristigen Profit könnte zu einer weiteren Naturkatastrophe fuehren. Die 70 Einwohner sind geteilter Meinung und die Landbesitzer, die in Tahiti wohnen, können auch mitentscheiden. Hoffen wir vorerst, dass das scöne, kleine Makatea nicht noch einmal zerstört wird.