Während die meisten Segler durch die Tuamotus düsen, bleiben wir am liebsten lang an einem Ort und erkunden diesen ausgiebig. Raroia ist eins der interessanten Atolle, die wir bisher in den Tuamotus gefunden haben mit vielen unberührten Motus. Wir haben schon eine riesige, lärmende Russ-Seeschwalbenkolonie gefunden, daneben eine Fregattvogelkolonie und überall Feenseeschwalben, Noddies, Rotfußtölpel und sogar Weißbauchtölpel. Die ‘Noddie-Bäume’ sind schon mit Nestern und Küken übersät, während die Rotfußtölpel noch für die jeweilige Angebetete singen (zumindest glauben sie, dass sie singen, für untrainierte Ohren klingt es eher wie Röhren und Gackern) und Nester bauen. Die Lagune selbst ist voll mit Fischen und sehr neugierigen Riffhaien und Ammenhaien.
Wir sind überrascht, so viel Natur in einem Atoll mit Dorf zu finden. Es gibt viele Perlfarmen hier, somit sind die Einheimischen vielleicht zu sehr mit Perlen beschäftigt, um Kopra zu ernten (und das natürliche Habitat zu zerstören) oder um Seevogeleier zu sammeln (was zum Aussterben von Russ-Seeschwalben auf den meisten Atollen geführt hat).
Was auch immer der Grund sein mag, wir sind auf jeden Fall froh, dass es hier so viel Wildnis gibt. Fad wird uns wie immer nicht, weil wir mit Bootsarbeiten eingedeckt sind. Nähmaschinenprojekte, kleinere Segelreparaturen und gestern hat Christian ein gröberes Winschen-Modifikationsprojekt begonnen. Wir lieben unsere Tuamotu-Routine, wo wir ungestört eine Balance zwischen Arbeit und Spiel finden können, ohne dass uns Außenfaktoren dazwischen pfuschen.