Gestern wars sonnig, somit überkamen wir den inneren Schweinehund und wurden aktiv, obwohl wir vom Törn noch müde waren – in den Austral muss man schönes Wetter nutzen, man weiß nie wie lange es anhält…
Wir gingen zum Gemeindeamt, bekamen keine Karte, aber vage Ratschläge für Wanderungen. Wir wollten per Autostopp ins Inselinnere und waren erstaunt, wie viele Autos vorbei zischten ohne stehen zu bleiben. Endlich blieb ein Auto mit drei Generationen Frauen stehen, die uns bis zum Beginn des Wanderwegs auf den Taitaa, den höchsten Berg, mitnahmen. Dem Weg zu folgen war viel einfacher als erwartet: in zwei Wochen steigt hier ein Sport-Event und wir mussten nur den roten Pfeilen für den Lychee-Lauf hinauf auf den Kamm folgen.
Irgendwann hörten wir ein lautes Motorengeräusch den Berg herauf kommen und bereiteten uns darauf vor, uns mit einem Grabensprung in Sicherheit zu bringen. Die Lärmquelle ließ aber auf sich warten und irgendwann kam ein Traktor der Gemeinde in Sicht, der den Weg noch glatter für die Läufer mähte. Der Fahrer winkte uns hinauf, wir kletterten neben ihm auf die Kotflügel und klammerten uns fest, während das Vehikel bergwärts rüttelte und schüttelte.
Der Fahrer setzte uns ab wo der Weg in einen Fußpfad übergeht und wir wanderten einen weiteren steilen Kamm hinauf zum höchsten Gipfel von Tubuai, auf dem riesige Felsen prekär über einander gestapelt liegen. Beim Blick zurück über den Kamm waren wir sehr dankbar für die unerwartete Mitfahrgelegenheit… Gemäß der Anweisung des Gemeindearbeiters kletterten wir auf der anderen Seite den Berg hinunter, wo der Weg fast vertikal nach unten geht – der Lychee-Lauf wird die armen Athleten ordentlich fordern…
Wir kamen nach mehr als 4 Stunden Wanderung zu Pitufa zurück. Heute morgen war’s bedeckt, der Gipfel von Wolken versteckt und wir waren froh, dass wir den blauen Himmel gestern genutzt haben. Carpe Diem!