Wenn die See hier nicht komplett ruhig ist, sind Landgänge unmöglich, somit haben wir uns in den letzten Tagen auf die Unterwasserwelt konzentriert. Das Außenriff sieht anders aus, als was wir gewohnt sind: Im seichten Wasser sind die Korallen großteils tot (abgesehen von ein paar Hirschgeweih-Babies, die’s noch einmal versuchen), aber zwischen 3 und 10 m und an manchen Stellen bis tief in den Drop-off wachsen schöne Steinkorallen in verschiedenen Formen (viele Pachyseris, die wie Morcheln auf einem Baumstamm aussehen) und das Riff ist durch tiefe Canyons durchzogen.
Es gibt viele Fische, aber nicht allzu viele Arten:
Uns folgen immer ein paar Graue Riffhaie, Schwarzspitzen- und Weißspitzenriffhaie, aber die meisten davon sind recht klein. Nachdem wir hier direkt am offenen Ozean liegen, haben wir uns große pelagische Haie erwartet und haben immer ein Auge hoffnungsvoll ins Dunkelblau geworfen, während wir uns dicht am Dingi hielten
leider haben wir keinen getroffen…
Schwärme junger, Schwarzer Drückerfische schweben überall, Barrakudas folgen uns, halten aber einen Sicherheitsabstand, große Jacks flitzen vorbei, alle paar Meter steht ein großer Schnapper, aber abgesehen davon, haben wir nur kleinere Fische gesehen (hauptsächlicher Doktorfische, einige junge Napoleons, Papageienfische, wenige Schmetterlingsfische, etc.) und was uns wirklich überrascht hat: keine großen Zackenbarsche. Vielleicht hat ein illegales Fangfisch die großen Fische abgefischt? Vielleicht kommen die großen Sharkies in der Nacht und holen sich die große Beute? (Das wär die bessere, aber leider unwahrscheinliche Erklärung).
Die größte Attraktion hier sind die Grünen Schildkröten: Jedes Mal Schnorcheln treffen wir einige, die meisten sind klein, aber einige größer als 1 m und alle sind neugierig und gar nicht scheu. Sie begutachten uns und posieren für Fotos
In den Tuamotus sehen wir in einer ganzen Saison nicht so viele Schildkröten wie hier an einem Tag – dort werden sie immer noch erbarmungslos von den Einheimischen gejagt…