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2018
29
Jul

Motus

Heute haben wir einen Dingiausflug gemacht und einige der Motus entlang der Westseite des Atolls erkundet. Bei Flut und ruhigen Bedingungen (so wie sie grad herrschen mit kaum Schwell aus Süd oder Nord) kann man das Dingi leicht über die Außenkante des Barriereriffs paddeln und dann im seichten Wasser zum dahinter liegenden Motu fahren.

Die Motus sind alle verschieden:

Die Insel direkt vor uns besteht aus Korallengeröll, das zu einer etwa 5 Meter hohen Wand aufgespült wurde. Hinter dem steilen Anstieg befindet sich ein Plateau, das mit niedrigen Büschen bedeckt ist – scheinbar genau die Art von Landschaft, die Russ-Seeschwalben gern haben. Sie nisten zu Tausenden auf dem Boden und unter den Büschen (Wikipedia behauptet eine halbe Million), umkreisen das Motu und die Luft vibriert mit ihren schrillen Rufen. Einige Fregattvögel nisten auf den höheren Büschen und ihre katzenartigen Schreie mischen sich in die Kakophonie.

Weite südlich haben wir das Dingi zwischen dunklen Korallenplatten gelandet. Dahinter zieht sich eine solide Steinplatte dahin auf der aus feinerem Muschelsand ein Mini-Inselchen aufgehäuft ist. Das ist genau die Art von Insel, die Maskentölpeln und Rotschwanz-Tropikvögeln gefällt. Wir haben am Sand rund um die Insel einige nistende Paare Maskentölpel gesehen und unter den Büschen sitzen Tropikvögel mit Küken.

An einem weiteren, größeren Motu sind wir nur vorbei gefahren und haben von weitem höhere Laubbäume (Gattung Pisonia) gesehen. Rotfußtölpel und Noddies bauen auf solchen Bäumen ihre Nester und die weißen, flauschigen Tölpelküken leuchten aus dem Blattwerk heraus.

Die ganze Zeit als wir herumwanderten und auch beim Fahren im Dingi haben uns Seeschwalben und Tölpel neugierig umkreist und genau geschaut, was wir so treiben. Wir haben leider einige Überbleibsel von Besuchen gefunden (Flaschen um eine Feuerstelle, ein Floss, wie es Polynesier verwenden, wenn sie Langusten sammeln, etc.), aber scheinbar haben die Vögel hier nicht genügend negative Erfahrungen mit menschlichen Besuchern um scheu zu sein – zumindest nicht die Generation, die wir hier treffen ;-)

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