Die Sonne geht gerade über dem Motu neben uns auf. Die Umrisse einer Kumuluswolke am Horizont glühen, als ob die Wolke ein Lagerfeuer in sich hätte und die Silhouette einiger Palmen posieren im Vordergrund für ein Südsee-Paradies Poster. Die Luft vibriert mit Röhren und Gackern, das wie Hirsche und Affen klingt, aber das ist natürlich unmöglich hier in den Tuamotus. Die ersten Vögel machen sich in Paaren oder Gruppen aufs offene Meer auf und sie sind die Quelle der merkwürdigen Geräusche: wir haben eine Kolonie Rotfußtölpel auf der NW Seite von Tahanea gefunden!
Gestern sind wir 10 Meilen vom Pass westwärts motort, wo wir noch nie waren, weil man nur bei ganz ruhigen Bedingungen hier ankern kann. Wir passierten ein Laguneninserl (nur ein Felsen mit ein paar Büschen) und waren sehr überrascht, als gleich 16 Weißbauchtölpel von dort aufstiegen, um sich Pitufa anzusehen. Unterwegs Richtung Nordwestseite sahen wir schon, dass die Nordwestmotus nicht mit Palmen bedeckt sind, sondern noch ihre natürliche Vegetation haben. Und wirklich, unsere Hoffnungen wurden erfüllt: beim ersten Landgang sahen wir Rotfußtölpel in fast jedem höheren Baum. Viele tragen noch ihr dunkles Jugendfederkleid und wir sahen keine Küken in den Nestern, somit muss jetzt gerade das Ende der Nistsaison sein.