Gestern Nacht lagen wir vor unserem ‘Schlumpfinserl’ in der Mitte der Lagune vor Anker, als plötzlich Wind aus Nordwest einsetzte (vorhergesagt war nix als Ostwind) und uns gefährlich nah an die Riffkante vor dem Ufer blies. Wir brachten um 1 Uhr früh einen zweiten Anker aus und verbrachten eine unruhige Nacht mit glücklicherweise leichtem, aber durchgehendem Nord- bis Nordwestwind. In der Morgendämmerung nahm der Wind dann zu, wir hoben das Dingi und das Kajak auf das schaukelnde Deck und hatten ordentlich Bauchweh, ob sich die zwei Anker oder die Kette wohl bei Korallen verheddert hätten… Wir mussten beim Anker-auf-Manöver unangenehm nah an die Felsen, aber wir hatten Glück: beide ließen sich ohne Probleme heben. Wir segelten dann quer über die Lagune zur geschützten Nordostseite ankerten neben dem Westpass. Das alles noch vor dem Frühstück…
Mittag fuhren wir mit dem Dingi zum Pass zum Schnorcheln und sahen schon auf dem Hinweg unzählige kleine, schwarze Flosserl aus dem Wasser platschen – Mantarochen! Eine Gruppe von etwa einem Dutzend dieser großen Rochen schwamm direkt unter der Oberfläche mit weit aufgerissenenen Mäulern, filterten das Plankton aus der Strömung und streckten dabei die Spitzen ihrer schwarzen Schwingen aus dem Wasser. Wir schwammen etwa eine Stunde mit ihnen, beobachteten sie bei ihren eleganten ‘Flugmanövern’ in der Strömung, während wir im seichteren Wasser, gerade noch neben der Strömung blieben. Wir haben schon ein paar Mal Mantas gesehen, aber noch nie so nah und noch nie so lang. Eine tief beeindruckende Erfahrung!
Leider sind die großen Einfarben-Thunfische, die sonst Stammgäste im Pass waren, verschwunden. Wir haben den Verdacht, dass bei den vielen Booten, die derzeit in Tahanea Stopp machen, bei zumindest einem Thunfisch-Steaks auf dem Menü standen…