Wir hatten eine schnelle Überfahrt: 800 Seemeilen/1480 km in nur 6 Tagen. Pitufa ist ein schweres Boot mit einer relativ kurzen Wasserlinie, somit zeigt sie sich bei starkem Wind von ihrer besten Seite, die 20 bis 25 Knoten (37-46 km/h) diese Woche waren ideal für einen Vorwindkurs. Starker Wind bedeutet natürlich auch hohe Wellen, was das Leben für die zweibeinige und vierbeinige Crew nicht unbedingt leichter macht. Leeloo wurde am ersten Tag gleich seekrank, erholte sich aber schnell und als wir am 3. Tag einen großen Fisch fingen (ein Mahi-Mahi/Golddorade, von dem wir alle 3 eine Woche lang satt werden) war sie schon wagemutig genug, um trotz des rollenden Boots ins Cockpit zu klettern und lautstark ihren Anteil einzufordern, sobald ihr der Geruch von Fischblut auf Deck in die Nase stieg.
Auf Vorwindkursen haben wir die Genua (Vorsegel) ausgebaumt, um sie stabil zu halten und um die Segelfläche zu maximieren, aber wenn der Wind zwischen Backbord und Steuerbord hinter dem Heck auch nur ein paar Grad dreht, muss das Vorsegel ebenfalls auf die andere Seite wechseln. Das Segel aufrollen, den Baum auf der anderen Seite des Mastes riggen und das Segel wieder ausrollen war immer eine nervige Prozedur und besonders nachts bei rauhen Bedingungen auch nicht ganz ungefährlich. Auf diesem Törn haben wir auf beiden Seiten des Mastes je einen Baum geriggt, sodass Segelwechsel viel einfacher und schneller vor sich gehen.
Letzte Nacht ist der Wind eingeschlafen, somit müssen wir die letzten Meilen zum Beveridge Reef motoren. Natürlich ist es nervig, wenn der Yanmar durchs Boot dröhnt, aber auf der anderen Seite ist es ideal, dass wir das Riff bei ruhigen Bedingungen erreichen. Die meisten Boote auf dem Weg nach Niue planen einen Stopp beim Beveridge Reef ein, aber viele müssen vorbei segeln, weil die See zu rauh für diesen Ankerplatz ist.