Auf Tahuata gibt’s keinen Gemüsemarkt, aber auch so bekommen wir von den Einheimischen, mehr Früchte als wir essen können, deshalb gibts grad mehrmals täglich Bananen-Milchshakes, Bananenkuchen und auch auf Deck trocknet ein großes Tablett voller Bananen.
Teei, der in dem kleinen Haus gleich in der Ankerbucht wohnt tauscht gerne mit Cruisern, aber dann hat man die Wahl die Sachen zurück zum Dock im Dorf zu schleppen (eine halbe Stunde), oder sich der Herausforderung des Felsblock-Ufers per Dingi zu stellen.
Gestern war der Schwell ziemlich niedrig, somit machten wir mit Teii ein Treffen bei seinem Haus per Dingi aus. Ich sprang mit unseren Sackerln und der Stirnlampe für Teii ans Ufer, Christian ankerte das Dingi außerhalb der Gefahrenzone und schwamm dann an Land. Wir wanderten mit Teii den Hügel hinauf, wo Maniok und Süßkartoffeln wild im Wald und neben der Straße wachsen (keine Felder, wie wir Europäer uns das vorstellen). Glücklicherweise war das Ausreißen der Maniokbäume nach dem Regen in der weichen Erde nicht so schwierig, dafür sahen wir nach dem Graben nach den Wurzeln aus wie die drei kleinen Schweinchen. Der Sack war schnell voll, Teii steckte noch schnell ein paar Stückchen der Maniokstämme zurück in die Erde (die nächste Ernte ist dann in 9 Monaten bereit) und wir marschierten wieder zu seinem Haus. Wir wuschen die Wurzeln in einem kleinen Bach gleich nebenan, bekamen noch eine Bananenstaude, grüne Papayas und zwei grüne Kokosnüsse und schätzten dann mit einem Bier
in der Hand und dem Blick auf die donnernde Brandung gerichtet unsere Chancen ein.
Am Ende schwamm Christian zum Dingi, surfte damit Richtung Felsen, wo ich im hüfthohen, schäumenden Wasser wartete. Ich warf zwei Säcke ins Dingi und Christian schaffte es grad noch vor dem nächsten Brecher mit heulendem Außenborder zurück ins tiefe Wasser. Ein weiterer Versuch per Dingi schien zu riskant, somit versuchte ich hinauszuschwimmen — nicht so leicht mit einer Staude Bananen in einer Hand, einem Sack Früchte in der anderen und brechenden Wellen, die einen zurück ans Ufer werfen wollen.
Christian schaffte es aber mich und meine Schätze unversehrt an Bord zu hieven und auf dem Rückweg kicherten wir unkontrolliert im Adrenalinrausch.
Kiddies, die glauben, dass Gemüse blöd und langweilig ist, sollten es hier in den Marquesas besorgen – hier ist Gemüse definitiv abenteuerlich und aufregend!
1 comment
Roswitha Feldbauer says:
March 19, 2016 at 4:24 pm (UTC 0)
ja doch. ich kann mir das seeeeehr gut vorstellen …