Nachdem wir heute Morgen das Boot klariert und den Thunfisch filettiert hatten, war es erst 9 Uhr früh, somit überlegten wir unsere Optionen. Sollten wir uns in die Koje hauen und Schlaf nachholen, oder das schöne Wetter für einen Inselausflug nutzen? Wir entschieden den Tag zu nutzen, wasserten das Dingi und fuhren zu Vaipaees Dock. Dort war einiges los, Einheimische putzten Fisch, hämmerten Schnecken auf, informierten uns über die geplante Silvesterfeier für die ganze Insel hier am Dock und luden uns auch gleich noch dazu ein.
Wir wanderten durch die kleine Stadt, die sich großteils unter einem dichten Blätterdach verbirgt. Die Täler auf Ua Huka sind grün und fruchtbar, doch beim Autostoppen ins nächste Dorf sahen wir, dass die Berge viel trockener und karger sind, als wir es von den anderen Inseln gewohnt sind. Nachdem uns die erste Mitfahrgelegenheit gleich 11 km von Pitufa entfernt hatte, waren wir ein wenig nervös wegen dem Rückweg, marschierten nur kurz durch das Dorf Hane und machten uns gleich wieder auf den Retourweg.
Ein Auto kam uns aus Vaipaee kommend entgegen, die freundliche polynesische Fahrerin stoppte, fragte uns über unsere Pläne aus und winkte uns dann auf den Rücksitz. Sie würde uns bis ins östlichste Dorf Hokatu mitnehmen, wo wir Zeit hätten uns umzusehen, bevor wir mit ihr wieder zurückfahren könnten. Perfekt! Wir kletterten gleich ins Auto und waren überrascht, als sie noch einen Abstecher zu ihrem Haus in Hane machte, wo ihr Mann gerade das Mittagessen fertig hatte. Wir wurden sofort zu Sashimi, gegrilltem Thunfisch und Reis eingeladen, Widerrede zwecklos. Nach dem Essen fuhr Karen, unsere Gastgeberin, mit uns zu ihrer Schwester nach Hokatu, wo wir Früchte von deren Marquesanischen Apfelbaum bekamen. Eine weitere Schwester sperrte für uns das örtliche Museum und die Kunsthandwerkausstellung auf, bevor’s dann auf eine Früchtetour ging. Stellt euch einen Pickup Truck mit zwei mittelalterlichen, kichernden polynesischen Frauen und uns drinnen und der Schwiegertochter mit einer
langen Stange auf der Ladefläche vor. Wir erspähten bald einen Ast mit reifen Mangos gleich über der Straße, die Schwiegertochter pflückte auf dem Truck stehend mit Hilfe der Stange körbeweise Früchte, später noch Pampelmusen und Brotfrüchte.
Nach ein paar weiteren Stopps ging’s mit Karens Truck die Küstenstraße entlang zurück nach Vaipaee, wo sie uns direkt beim Dingi ablud. Auch nach so langer Zeit hier, fasziniert uns die polynesische Gastfreundschaft immer wieder.