Das Warten auf ein Wetterfenster ist immer frustrierend. Wir holen uns zwei Mal pro Tag neue Windvorhersagen und dann beginnt das Strategiespiel: wir versuchen den Cursor in geschaetzten Etmalen durch das Gebiet des Grib Files zu “segeln”, wo Pfeile Windstaerke und -richtung angeben, wobei wir versuchen Flauten und allzu starken Wind zu vermeiden. Je weiter in die Zukunft die Vorhersage geht, desto mehr gleicht sie natuerlich dem Interpretieren einer Kristallkugel…
Egal, wir warten seit drei Wochen auf Wind, um nach Rapa zu segeln, das suedlich des Passatwindguertels liegt, wo mit schoener Regelmaessigkeit Tiefs vorbeiwandern, was Hinsegeln etwas knifflig macht. Wir haben schon x Mal die allerletzten Besorgungen erledigt, halten Pitufa seeklar und hoffen. Die letzten drei Tage sah das Grib vielversprechend aus, somit liessen wir dem Dingi gestern die Luft aus und zurrten es an Deck fest, heute Morgen haben wir noch Brot gebacken und Leeloo ihre Anti-Seekrankheitstropfen verpasst und wollten schon Anker auf gehen, doch dann haben wir doch noch ein neues Grib angesehen. Das Mistding hatte die Vorhersage komplett geaendert, anstatt stetigen Winds sollte uns nun zwei Tage Flaute und dann Starkwind rechtzeitig zur Ankunft in der schwierigen Ankerbucht von Rapa bluehen.
Wir haben auf die harte Tour gelernt, dass ein Aubruch bei instabilem Wetter ein Garant fuer eine unangenehme Ueberfahrt ist, somit bleiben wir halt noch und spielen weiterhin das Wetterspiel…
2015
21
Apr
1 comment
Roswitha Feldbauer says:
April 21, 2015 at 4:19 pm (UTC 0)
Da wird Eure Geduld ja ordentlich auf die Probe gestellt.
Aber nützt eh nix. Abwarten und Selbstgebrautes trinken.