Frueher nannten wir Ankerplaetze ruhig, so lange das Geschirr nicht vom Tisch rutschte, aber nach so langer Zeit in geschuetzten Lagunen sind unsere Ansprueche auf ‘keine spuerbare Bootsbewegung’ gestiegen. Der gestrige Ankerplatz an der Westseite von Akamaru entsprach diesen Anforderungen nicht ganz, wir beschwerten uns gleich ueber das Rollen waehrend der Nacht, genossen aber unseren Besuch im freundlichen Dorf und einen Kajakausflug der Westkueste entlang umso mehr. Heute sind wir zum ersten Mal zu den drei kleinen, hohen Inseln im aeussersten Sueden des Archipel gesegelt. Es war ein unglaublich angenehmer Segeltag, fast ruhiger als am Ankerplatz zuvor – sogar Leeloo legte sich zum Sonnenbaden aufs Deck. Wir passierten die zerkluefteten Inselchen Manui und Makaroa und als wir an unserem Ziel Kamaka ankamen, rief uns der amerikanische Besitzer der Insel (die einzige im Privatbesitz hier), ueber Funk. Er klang sehr erfreut ueber Besuch und erklaerte uns den moeglichen Ankerplatz. Wir waren sehr in Versuchung zu bleiben, aber beim Anblick des durchwandernden Westschwells verliess uns dann der Mut, trotz der Versicherung des Amerikaners, dass wir uns einen sehr ruhigen Tag fuer unseren Besuch ausgesucht haetten In letzter Zeit hatten wir oefters einen Toern zum nahegelegenen Pitcairn erwogen (nur etwa 300 Seemeilen entfernt), aber jetzt wissen wir, dass wir zu verwoehnt sind, um mehr oder weniger auf offener See zu ankern, neben diesem zerkluefteten Felsklotz, wo die Gewalt des Suedlichen Ozeans ungebremst in die Bounty Bay donnert…
2015
20
Mar