Wir sind vorgestern beim Dorf von Makemo angekommen. Leider mussten wir die ganzen 25 Seemeilen durch die riffgespickte Lagune motoren, weil der Wind genau aus Suedost blies, also von dort, wo wir hin wollten… Der Ankerplatz vor dem Dorf ist ein Hexenkessel mit Kreuzseen und merkwuerdigen Effekten vom Pass. Wir haben uns mit Bug- und Heckanker hinter dem Dock im ruhigeren Wasser versteckt.
Das Dorf wirkt etwas heruntergekommen, an einigen Stellen liegt Muell herum und eine traurig-verlassene Windfarm am Dorfrand legt nahe, dass den Bewohnern nicht so viel an den positiven Seiten des Fortschritt liegt (Satellitenschuesseln sind eher in). Die Atmosphaere ist aber freundlich, auf dem Dock ist immer was los, Fischer kommen herein, Leute fischen vom Dock und in der Mehrzweckhalle neben dem Dock wird den ganzen Tag Fussball gespielt. Wir hatten Glueck mit Lebensmitteleinkaeufen, es gibt einen richtigen Supermarkt in dem man zwischen Regalen herumwandern und selbst aussuchen kann, ausserdem war das Versorgungsschiff grad da, somit konnten wir Luxusartikel wie Karrotten, Kraut, Zwiebeln und sogar Aepfel bunkern Nachdem wir gelesen hatten, dass Makemo ‘produktiv’ sei, hatten wir gehofft Obst oder Gemuese in den Gaerten zu finden, haben aber nur ein paar zersauste Papayabaeume und Bananenstauden gesehen, Brotfruechte sind noch nicht reif. Zumindest Eier und Honig werden vor Ort produziert. Die Nordseite des Atolls ist eine durchgehende, lange Insel und hier wachsen nur Palmen in Monokultur fuer die Copraproduktion. Interessanterweise gibt es auf der Suedseite gar keine Motus, nur das Aussenriff.
Heute haben wir im Pass geschnorchelt, die Sicht war nicht so berauschend, dafuer waren mehr Schwarmfischies unterwegs, als wir je zuvor gesehen haben. Nachdem der Pass eine Meile lang ist, dauerte die Reise auf dem Unterwasserweltfliessband ewig. Sonst gibt’s hier nicht allzu viel zu tun, somit hoffen wir auf baldigen Nordwind um weiter nach Amanu (eins der oestlicheren Atolle) zu segeln.