Gestern sind wir zu einem Ankerplatz am westlichen Aussenriff von Tahaa gesegelt, wo wir Pitufa zwischen Korallenkoepfen hindurch auf eine seichte Sandbank steuerten, wo wir mit weniger als 2 m unterm Kiel ankerten. Auf den ersten Blick war der Platz perfekt: eine tuerkiser Swimmingpool mit Pitufa an einer kurzen Kette, die wir mit zwei Fendern als Auftrieb ueber den Korallen schweben liessen. Hinter uns 4 kleine, palmgespickte Motus, das donnernde Aussenriff und im Hintergrund die beeindruckende Silhouette von Bora Bora.
Erst als wir unsere Koepfe unter Wasser steckten, waren wir etwas enttaeuscht. Genau wie in Moorea und auf der Ostseite von Tahaa fanden wir auch hier grossteils tote, algenueberwachsene Korallen und viele Seeigel aber fast keine Fische (scheinbar ist Ciguatera hier kein Problem und so ist die Lagune leer gefischt). Heute fuhren wir mit dem Dinghi zum in Fuehrern hochgelobten “Korallengarten” zwischen dem groessten Motu (hier befindet sich ein exklusives Hotel) und dem Nachbarmotu. Es stimmt, dass viele, zahme Fischis unterwegs sind und auch einige Korallen sind noch am Leben. Leider gibt es scheinbar keinerlei Bewusstsein fuer Umweltschutz: der Anblick von Horden von Touristen, die ueber die Korallen trampelten, alles angrapschten und beim Schwimmen gegen zarte Strukturen traten, schlug uns auf den Magen. Besonders, dass sich die einheimischen Fuehrer genauso verhielten. Wenn sie so weiter machen, sind bald die letzten Korallenreste hinueber. Wenn die Leute schon nicht am Umweltschutz um seiner selbst willen interessiert sind, sollte ihnen zumindest klar sein, dass sie ihren Touristenmagneten und somit ihren Profit schuetzen sollten.