Nachdem wir das Wassermacherprojekt abgeschlossen hatten (wir produzieren endlich wieder Trinkwasser!!) hatten wir wieder Zeit fuer Wanderungen. Es gibt eine Unzahl Wege auf der Insel, alle sind gut markiert und instand gehalten, aber allen fehlt etwas wichtiges: Schilder mit dem Ziel. Die Beschreibungen in der Touristenbroschuere sind auch vage und wir haben den Verdacht, dass Touristen so zum Anheuern von Fuehrern ermuntert werden sollen. Wir erkunden aber lieber ohne bezahlte Gesellschaft, auch wenn ein Restrisiko dabei bleibt.
Gestern wanderten wir wieder hinauf zum Belvedere Aussichtspunkt und folgten dann einem Pfad zur rechten. Er fuehrte uns in ein Tal und dann hinauf zum Bergkamm, Teil des riesigen Kraterrands, der sich ueber die ganze Insel spannt. Wir wurden mit einem tollen Blick ueber die Nord- und Suedkueste mit dem Aussenriff belohnt. Ein Schild informierte uns, dass wir den 3 Kokosnuss Pass erreicht hatten. Hmmm, ein Pass? Sollte das bedeuten, dass der weiterfuehrende Pfad, der auf der anderen Seite des Kamms runter fuehrte uns an die Suedkuste bringen wuerde? Wir wagten es und wanderten den steilen Weg hinab, mit ein wenig Bauchweh, denn was, wenn er bloss zum naechsten Anstieg fuehren wuerde? Wir hatten Glueck und erreichten durch ein ueppiges Tal mit mehreren Baechen und Wasserfaellen die Suedkueste.
Der Retourweg entlang der Strasse waere 22 km gewesen – zu weit um zu marschieren und es gibt anscheinend keine Busse um die Insel in dieser Richtung (nur zum Faehrterminal im Osten), also streckten wir die Daumen raus, denn Autostoppen hatte auf anderen, freundlichen polynesischen Inseln immer gut funktioniert. Doch trotz starken Verkehrs blieb niemand stehen. Weisse Gesichter, einheimische Gesichter, die meisten alleine im Auto, alle starrten uns an, keiner hielt. Erst nach etwa einer Stunde blieb ein kleines Auto stehen. Die pensionierte Lehrerin war traurig, von ihren unfreundlichen Landsleuten zu hoeren, erklaerte uns das Schulsystem (es gibt 7 Schulen, die aelteren Schueler muessen um 4 Uhr frueh zur Faehre und dann nach Tahiti in die Schule) und brachte uns dann bis zum Dinghi in Opunohu, obwohl sie selbst gar nicht so weit musste. Am Ende hatten wir also doch wieder Glueck
1 comment
hermine hackl says:
June 2, 2014 at 8:01 pm (UTC 0)
Jeder mensch wünscht sich vom glück möglichst ein großes stück . . . . .