deen

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2013
29
Jun

Aukena

Nachdem wir Rikitea verlassen hatten, besuchten wir kurz die niedrige, lange Insel Totegegie. Sie ist eigentlich nur ein herausstehender Teil des Aussenriffs mit ein paar Pinien und Palmen auf einer Haelfte, der Ozean tost gegen den Strand und zermahlt die Korallen. Die andere Haelfte wurde gerodet um Platz fuer das Flugfeld zu machen. Zwei Tage spaeter machten wir uns auf den Weg zur drittgroessten Insel der Gambier: Aukena. Es ist nicht ganz leicht hinzukommen, weil die ganze Lagune zwischen Mangareva und Aukena voller Bojen fuer Perlfarmen ist. Die beruehmten schwarzen Perlen sind die Haupteinnahmequelle der Gambier und somit hat die Perlenlobby Narrenfreiheit. Um nach Aukena zu kommen, muessen sich Jachten durch einen schmalen Kanal zwischen dem Riff und den Bojen schlaengeln und sogar dieser Kanal ist an manchen Stellen durch Perlfarmen blockiert. Unsere Freunde auf Irie waren etwas voraus, spielten ‘Minenraeumer’ und gaben per Funk Anweisungen, Christian hielt Ausguck a m Bug und so erreichten wir Aukena sehr langsam und vorsichtig. Die Insel selbst ist hoch und huebsch, im Sueden ist ein verlassenes Dorf, in dem nur ein Mann lebt – sein Job ist die Kirche zu erhalten, in der nur ein einziges im Jahr eine Messe abgehalten wird. Leider hab ich (Birgit) es geschafft mich zu verkuehlen. Meine Oma hat mich immer gewarnt, dass man in Monaten mit einem ‘r’ nicht barfuss gehen, oder auf Steinen sitzen darf, weil einen sonst das Maerzenkaiwal (Maerzenkalb) beisst. Als Kind kam mir das merkwuerdig vor, weil alle meine Begegnungen mit Wiederkaeuern friedlich verlaufen waren, aber ich akzeptierte das Faktum. Nachdem die Gambier aber auf der Suedhalbkugel liegen, sind hier die Monate OHNE ‘r’ die gefaehrlichen (gluecklicherweise gibt’s davon weniger ;-) ). Natuerlich hab ich nicht aufgepasst, wer auf einem Boot lebt, kann halt schwer vermeiden, nass zu werden. Besonders bei spritzigen Dinghifahrten soll das warme Gwand nicht nass werden, somit hab ich mich halt einmal zu oft durchgefroren und prompt hat mich das Junikalb erwischt. Jetzt hab ich Halsweh, eine Rotznase und all die anderen Symptome, die ich schon ganz vergessen hatte und die mir in den vergangenen zwei Jahren in denen wir immer nah am warmen Aequat or waren, so gar nicht abgegangen sind… Positiver Nebeneffekt meiner Erkaeltung, die mich von Schnorcheln, Wandern und anderen Vergnuegungen abhaelt ist, dass ich endlich das Sofabezug-Projekt begonnen habe. Das alte, zerrissene Leder muss einem neuen, hellen Material weichen: 4 Polster geschafft, 8 fehlen noch! Christian arbeitet auch an Pitufa. Auf der Ueberfahrt nervten uns die Kasteltueren gewaltig, die einem gegen die Ellbogen donnernten, wann immer man was im Kastl suchte. Jetzt haben die Tueren ‘Offenhaltvorrichtungen’ bekommen – es gibt immer was zu Basteln, um das Leben auf Pitufa angenehmer zu gestalten. Unsere Freunde auf Irie (www.itsirie.com) sorgten sich schon laenger wegen zu viel Spiel im Ruderlager, also haben sie heute ihren Katamaran im seichten Wasser geankert, Christian hat sein Tauchzeug angezogen und das Ruder herausgezogen, damit die Lager getauscht werden konnten. Mit Mark drinnen am oberen Lager, Christian unter dem Boot, Liesbet mit Schnorchel im Wasser und mir als Zwischenkommunikationszentrale war das lockere Lager nach zwei Stunden ausgetauscht (die Arbeit verlief ungewoehnlich komplikationsfrei, auf einem Boot dauern sonst die einfachsten Jobs ewig) und die Iries haben eine Sorge weniger!

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