Gestern Abend sind wir auf einer steigenden Tide aus dem Rio Sucio gefahren und wollten eigentlich bei der Isla Iguana uebernachten, genau wie auf dem Weg herein. Die Verhaeltnisse am Ankerplatz waren aber so rauh, dass wir beschlossen, gleich weiterzusegeln, um unser naechstes Ziel in einer Nachtfahrt zu erreichen. Die Nacht begann ruhig unter einem unglaublich sternenklaren Himmel und einem untergehenden Sichelmond. Eine Gruppe Delfine kam zu Pitufa heran, ihre Koerper schimmerten wie gruene Torpedos, jeder zog eine Leuchtspur hinter sich her, wegen der vielen fluoreszierenden Miniwesen im Meer. Simple Organismen, aber was fuer ein spektakulaeres Ergebnis. Weiter suedlich vom Golf sahen wir die Silhouetten der maechtigen Gebirge an der Kueste, bald darauf spuerten wir ihre Naehe deutlich: staendig jagten Boeen die steilen Haenge herunter und ploetzlich war der Segeltrip nicht mehr so gemuetlich. Anstatt der ueblichen Routine, die aus Rundumblicken nach Schiffen, gelegentlic hem Checken des Kurses, Lesen und dem Erfuellen von Katzenwuenschen besteht, mussten wir ploetzlich jedes Mal reffen, wenn Boen Pitufa auf die Seite drueckten, in den Ruhephasen dazwischen das Segel wieder herauslassen und staendig hin und herrennen, um den Kurs an der Windfahne zu korrigieren. Am Morgen wurden wir mit der Schoenheit dieser hohen, dichtbewaldeten Berge belohnt, als wir in die Bahia Pinas hineinsegelten, um dort zu ankern. Die Bucht erinnerte uns sofort an Sapzurro an der Karibikseite des Darien. Genau wie Sapzurro uns damals an die Pirate Bay in Tobago erinnerte – beide gehoeren zu unseren Lieblingsplaetzen. Es gibt hier eine beruehmte Sportfischlodge, die ‘Tropic Star Lodge’, wo die Reichen und Schoenen sich angeblich treffen, um fuer 10.000 Dollar die Woche zu fischen. Naja, schoen sind wir natuerlich auch, reich eher weniger und wir haben auf dem Weg hierher nicht einmal einen Fisch erwischt – dafuer duerfen wir gratis hier sein . Am Nachmittag kamen zwei Indiofrauen in einem Kanu vorbei, um ihre Waren zu verkaufen. Sie luden uns in ihr Dorf ein, das angeblich ‘muy grande’ ist (das sind sie alle) und ein Geschaeft und eine Cantina hat. Wir werden’s morgen sehen
2013
16
Mar