An den ersten beiden Tagen hier in der Bucht von Sapzurro waren wir damit beschaeftigt, die Regenplane fertigzustellen, einen Heckanker auszubringen (manchmal kommt doch ein wenig Schwell in die Bucht), das Boot zu putzen, das Dinghi fertig zu machen, am Riff zu schnorcheln, etc. und haben den Strand und das Dorf nur aus der Ferne bewundert. Gestern hatten wir endlich Zeit, das Örtchen und die Bucht zu erkunden. Erst dann bemerkten wir, dass es hier keine Straßen gibt. Nur Fußpfade, die sich über die steilen Berge winden, verbinden das Dorf mit dem benachbarten Capurgana 2 Meilen weiter südlich oder mit Panama (Puerto Miel). Sämtliche Güter werden mit kleinen aber schnellen Booten (“Lanchas”) befördert, die auch Passagiere zwischen Sapzurro und Capurgana mitnehmen.
Sapzurro ist ein hübscher Ort mit niedlicher Kirche gleich an der Promenade, einfachen aber gepflegten Häuschen, ein paar kleinen Läden (“Tiendas”) und einigen Bars und Restaurants für die paar Touristen, die sich hierher verirren. Die meisten sind Rucksacktouristen, die in Pensionen, auf Campingplätzen oder in Eco-Lodges nächtigen. Wir trafen auch ein paar Kolumbianer aus Medellin oder Cartagena, die hier Ferienhäuser haben. Der bisher einzige Wehrmutstropfen ist das Müllproblem. Da es keine Straßen gibt, gibt es auch keine Müllabfuhr und man findet keine Mistkübel und Mülltonnen. Jeder Haushalt verbrennt seinen eigenen Müll hinterm Haus und keiner will sich zusätzlich um unseren annehmen (ausgenommen für einen stolzen Preis um ihn per Lancha nach Capurgana zu befördern). Wir haben dieses Angebot nicht angenommen da wir bereits ca. 17 Dollar für das Privileg hier ankern zu duerfen berappt haben (Wasser und Muellentsorgung offiziell inklusive). Am Ende haben wir einen der Jungs von der “junta comunal” (bei der wir die Ankergebuehr bezahlt haben) ausfindig gemacht und ihm die 3 Muellsaecke angedreht.
Wir sind die einzigen durchreisenden Yachties, drei der anderen Boote gehoeren scheinbar Einheimischen, unserem deutschen Nachbarn hat es hier so gefallen, dass er ein Restaurant gekauft hat und sesshaft geworden ist, obwohl er immer noch mit seiner Familie auf dem Boot lebt. Laut ihm ist es kein Problem hier ohne Cruising Permit zu bleiben (er hat das ein halbes Jahr lang gemacht), es gibt zwar ein Kuestenwacheboot mit 4 x 200 PS Aussenbordern, die kontrollieren aber scheinbar keine Yachten.
Wir wollen eine Weile hier bleiben, in den umliegenden Bergen warndern gehen und ein bissl ins Dorfleben hineinkommen. Aus irgendeinem Grund liebt Leeloo diesen Ort auch, obwohl Fischerboote ganz nah vorbeiduesen und unsere Nachbarn nicht weit von uns ankern (Umstaende, die unsere asoziale Katze sonst hasst). Aber das Wetter ist angenehm, es ist ein wenig kuehler, kaum Wind und sie verbringt Stunden auf Deck und hoppst sogar bei Tageslicht auf die Sprayhood und das Bimini (das traut sie sich sonst nur im Schutz der Nacht).