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2012
01
Aug

Suedamerika trifft Europa in Cartagena

Wir sind nun eine Woche in Cartagena und sind absolut begeistert. Der Ankerbereich vor Club Nautico ist gut geschützt und wenn auch das Wasser etwas nach Kloake stinkt (besonders wenn gar kein Wind geht) so hüpfen trotzdem viele Fische ums Boot herum und die unzähligen Pelikane fischen mit atemberaubenden Sturzflügen. Vielleicht ist es ja gar nicht so dreckig… Was wirklich nervig ist sind die vielen Taxiboote und Motoryachten, die rücksichtslos mit Vollgas zwischen den Ankerliegern durchdonnern.

Das historische Stadtzentrum befindet sich in Gehweite vom Ankerplatz und die ersten paar Tage haben wir viele Stadtrundgänge gemacht und uns dabei wie richtige Touristen auf Urlaub gefühlt :-) Die Architektur und Atmosphäre im Zentrum ist erstaunlich europäisch — man fühlt sich fast wie in Südspanien. Wir fühlen uns hier richtig sicher: lächerlich jung aussehende Polizisten (die meisten mit Zahnspange) auf Mopeds sind überall in der Stadt unterwegs und im Hafen patrouillieren ständig Boote der Küstenwache. Nur im super-trendy Supermarkt nahe der Marina haben sie schon zwei mal versucht uns zu bescheißen (z.B. 50 Eur für ein Baguette…) ;-) Man findet Restaurants und Bars überall in der Stadt, allerdings mit gewaltigen Preisunterschieden. Ein Fischfilet z.B. kann man für 3 oder auch 30 Eur haben…

Cartagena gehoert seit 1984 zum Unesco Weltkulturerbe, es sind ueberall in der Stadt Festungen und Museen, aber leider haben wir auch einige architektonische Suenden aus den 70ern und 80ern entdeckt, sowie halbverfallene Ruinen direkt im Zentrum. Das ist insofern merkwuerdig, als Cartagenas Wirtschaft offensichtlich auf Tourismus basiert, der wiederum die Erhaltung der Sehenswuerdigkeiten fordern wuerde… Wir haben das Marinemuseum besucht, in dem man einen guten Ueberblick ueber die historische Entwicklung der Stadt und ihrer Befestigungen seit der Gruendung im Jahre 1533 bekommt.

Die letzten 3 Tage waren eher regnerisch, somit sind wir zu Hause geblieben und haben eine Regenwasserfang-/Schattenplane fuers Vordeck fertiggestellt. Nachdem die Naehmaschine schon aufgebaut war, hab ich dann gleich ein paar unpraktische Langarmhemden in tropentaugliche Kurzarmhemden verwandelt. In Oesterreich waer mir nie eingefallen, eine Naehmaschine zu kaufen, aber seitdem wir auf dem Boot leben, ist unsere unzerstoerbare Pfaff oft im Einsatz ;-)

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