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2011
09
Sep

Unsere erste Atlantik-Etappe!

Geschafft! Gerade ist der Anker in einer Bucht auf La Graciosa (Mini-Insel noerdlich von Lanzarote) gefallen, der Sekt ist schon eingekuehlt und wir werden gleich auf unsere erste Atlantik-Etappe anstossen. Die Durchfahrt durch die Strasse von Gibraltar war ein ziemlicher Nervenkitzel: anstatt der vorhergesagten Flaute blies uns der Wind mit 25-30 Knoten entgegen und die “vorteilhafte Stroemung” – laut Tabelle auf die Tiden abgestimmt – setzte uns bis zu 4 Knoten zurueck. Erst wollten wir wieder umkehren, dann in der Stadt Tarifa (liegt auf halbem Weg durch die Strasse) ueber Nacht ankern, aber im Endeffekt sind wir erst motort und dann unter Segel hart am Wind durch die Schifffahrtsstrassen auf Suedwest-Kurs gegangen. Die verschiedenen Stroemungen ergeben in Verbindung mit starkem Wind einmal plattgebuegelte See, einmal wild aufgepeitschte Kreuzseen – uns war mehr als einmal ziemlich mulmig, aber um 8 Uhr Abends waren wir aus dem Hexenkessel draussen!

Ab dann segelten wir vor dem Wind auf Suedwestkurs mit Respektabstand (um dem Frachterverkehr zu entgehen) an der afrikanischen Kueste entlang. Ein konstanter Nordwind zwischen 15 und 25 Knoten ermoeglichte uns Tagesetappen, die uns nach dem flautigen Segeln im Mittelmeer schlichtweg begeisterten (bestes Etmal 135 Seemeilen in 24 Stunden!!), aber auch recht hohe, langgezogene Wellen. In den ersten drei Tagen kaempften wir alle drei mit Anfluegen von Seekrankheit (Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, flauer Magen), stellten uns aber bald auf die neuen Bedingungen ein. Es ist halt alles etwas muehsam, wenn das Boot zwischen den Wellenbergen hin und her rollt: Kochen wird zum Abenteuer, Anziehen zur Herausforderung – besonders da es in der Nacht sehr kuehl wurde und wir uns in den 3 Stunden Nachtwachen in mehrere Schichten warmer Kleidung “wurschteln” mussten. Leeloo hat wieder einmal bewiesen, dass hinter der aengstlichen Hasen-Fassade eine Loewin steckt: schon am ersten Tag auf dem Atlantik kletterte sie aus ihrem Lieblingsplatz in der Lotsenkoje (ruhigstes Bett an Bord, hier schlafen wir unterwegs), ueber die Leiter ins Cockpit, legte sich auf ihren Polster unter der Sprayhood und bestaunte mit uns die hohen Wellen.

Die naechsten Tage wollen wir hier auf La Graciosa ein bisschen ausspannen und dann geht’s weiter Richtung Lanzarote und Fuerteventura.

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