deen

2025
30
May

Fotos von Simon’s Nature Reserve

Simon's Nature Reserve, Salomonen

Simon schützt seit 20 Jahren das Riff vor seinem Haus - in einer Welt mit gebleichten Korallen und steigenden Meerestemperaturen ist sein Einsatz wichtiger als je zuvor. Er bräuchte Hilfe für den Erhalt seines kleinen Naturparadieses.

(30 Fotos)


2025
30
May

Hilfe für Simon’s Nature Reserve

Google Maps zeigt einen Ort namens „Simon’s Nature Reserve“ in einer Bucht auf den Florida-Inseln gleich nördlich von Honiara. Unsere Neugier war geweckt und wir ankerten dort, ohne zu wissen, was uns erwarten würde. Eine Öko-Lodge? Ein Naturpark mit Wache? Es stellte sich heraus, dass Simon ganz einfach ein Einheimischer ist, der in einer Hütte an Land lebt, sich aber seit 20 Jahren dem Schutz des Riffs vor seinem (und dem seines Vaters und Onkels) Land widmet.
Er achtet darauf, dass niemand dort fischt, hat verschiedene Korallenarten aus der Bucht gesammelt und versucht, sie vor Einheimischen zu schützen, die Stücke abbrechen, um sie zu mahlen und zu Kalk zu brennen (benötigt in Kombination mit Betelnuss) und vor der Invasion von Crown of Thorns. Er spricht über Konzepte wie Biodiversität, Korallenbleiche und die Auswirkungen des Klimawandels, ohne jemals eine höhere Bildung gehabt zu haben. Er hat einfach mit jedem gesprochen, der sein Riff besuchte, und Informationen aufgesogen wie ein Öko-Schwamm.
Er warnt uns im Voraus, dass sein Riff im letzten Sommer gelitten hat („Ich weine, wenn ich meine Koralle sehe …“), nimmt uns dann mit zum Schnorcheln, zeigt uns besondere Exponate (rote Korallen, eine dunkelblaue Anemone usw.), und wir stellen erfreut fest, dass die Korallen in diesem gut gepflegten Riff, obwohl es nicht viele große Fische gibt (zu viele Wilderer kommen nachts), viel besser aussehen als an jedem anderen Riff, das wir seit unserer Abreise aus der Bougainville-Strait gesehen haben.

Wir machen viele Fotos und besprechen sie am nächsten Tag mit ihm und seiner Familie besprechen. Simons Gesicht leuchtet, als wir ihm von dem positiven Zustand im Vergleich zum Rest der Salomonen erzählen!

Simon wünscht sich, dass mehr Naturliebhaber sein Riff besuchen und sein Projekt unterstützen. Er bittet Segler, die zum Schnorcheln oder Tauchen kommen, lediglich um eine Spende von 50 SBD (6 USD). Der lokale Tauchanbieter, der gelegentlich Touristen mitbringt, zahlt sogar noch weniger: nur 25 SBD (3 USD) pro Person – nicht genug, um Ausrüstung zur Markierung des Schutzgebiets zu kaufen, es zu überwachen oder auch nur eine Taschenlampe zu erstehen, um nachts nach Wilderern Ausschau zu halten, oder eine neue Tauchermaske. Er hat über die Jahre versucht, Unterstützung von NGOs zu erhalten, aber niemand war interessiert (ein Phänomen, das wir nur zu gut kennen, wenn wir versuchen, Naturschutzorganisationen für Projekte zu gewinnen, die wirklich eine Förderung verdienen würden …). Es ist jedoch aus mehreren Gründen schwierig, Besucher anzuziehen:

– Segelboote: Wir haben viel Erfahrung mit dem Ankern an prekären Stellen (ohne Korallen zu beschädigen), aber es hat lange gedauert, bis wir einen Platz an dem steilen Hang gefunden haben, der vom sehr flachen, gesunden Riff steil auf 35 m Tiefe fällt. Um Segelboote anzulocken, bräuchte Simon mindestens zwei Moorings. Wir bekommen eine neue Kette und können unsere alte Kette spenden, aber uns fehlen die notwendigen Schäkel und Seile, um die Verankerungen fertigzustellen.

Besucher aus Honiara: Simon und seine Familie haben ein altes Solarpanel, bräuchten aber eine Batterie und einen Inverter, um ein Smartphone aufzuladen (was ihnen ebenfalls fehlt), um online zu gehen, eine Webseite (oder zumindest eine Facebook-Seite) zu haben und per E-Mail erreichbar zu sein, damit man sie kontaktieren und einen Besuch vereinbaren kann… Wir können Solarpaneele spenden, bräuchten aber eine Batterie und einen Inverter, um ein Smartphone aufzuladen, das wir ebenfalls noch nicht haben ;-)

Natürlich wäre es einfacher, nur mit den Achseln zu zucken, ihm zu versichern, dass er großartige Arbeit leistet, und ihm viel Erfolg zu wünschen, anstatt sich zu engagieren und zu versuchen, diese großartige Initiative zu unterstützen. Dies ist jedoch eine Gelegenheit, ein Projekt zu unterstützen, das in dieser Lagune einen großen Unterschied machen kann:

– ein Brutplatz für Fische, der verhindert, dass die Dorfbewohner den letzten Fisch verkaufen, bevor sie erkennen, dass es für den Schutz zu spät ist.

– eine Gelegenheit, den Korallen günstige Bedingungen zu bieten (viele Pflanzenfresser, die sie sauber halten, jemanden, der Bedrohungen wie die Seesterne entfernt, Arten sammelt, um zu testen, ob sie mit den steigenden Temperaturen zurechtkommen), damit sich widerstandsfähige Korallen hier anpassen und hoffentlich andere Riffe anderswo wieder bevölkern können.

Bitte meldet euch, wenn ihr dieses Jahr zu den Salomonen segelt und spenden oder aktiv helfen möchtet, oder wenn ihr in der Nähe wohnt und Simon’s Nature Resort unterstützen möchtet!

Wir spenden 50 m verzinkte 10 mm starke Kette für die Moorings.
Zusätzlich benötigen wir:
– Schäkel
– Wirbel
– Seil
– Schwimmkörper
– jemanden mit Tauchausrüstung, der eine Acht um zwei Felsbrocken legt, um die Kette daran zu befestigen (ein Gewicht könnte den Abhang hinunterfallen, daher nicht ideal).

Um Simon mit der Welt zu verbinden, können wir Solarpaneele spenden. Zusätzlich benötigen wir jedoch:
– eine Batterie
– einen Inverter
– ein altes Smartphone

Um das Riff zu patrouillieren und nächtliche Wilderer fernzuhalten, wäre eine starke Taschenlampe hilfreich.
Um seine Arbeit fortsetzen zu können, benötigt Simon eine Tauchmaske – seine ist kaputt.

Wenn ihr nicht zu den Salomonen kommen könnt, um aktiv zu helfen, könnt ihr uns trotzdem mit einer Spende unterstützen! Die gesamte Ausrüstung, die nötig ist, um Simons Naturschutzgebiet bekannter und zugänglicher zu machen und ihm die Arbeit zu ermöglichen, beläuft sich auf etwa 500 EUR – sehr wenig Geld, um eine große, positive Wirkung in einer Welt zu erzielen, in der die Natur mit unserer Umweltverschmutzung und kurzsichtigen Ausbeutung der Ressourcen zu kämpfen hat und in der noch weniger Geld als zuvor für Naturschutzprojekte zur Verfügung steht.

2025
26
May

Honiara, Hauptstadt der Salomonen

Ankern
Wir wurden davor gewarnt, mit dem Segelboot nach Honiara zu fahren, da der Ankerplatz einen schlechten Ruf wegen seines schlechten Haltgrundes, der rauhen Bedingungen und Kriminalität hat.
Nun ja, ich schätze, wir hatten Glück: Wir fanden einen guten Ankerplatz vor dem Breakwater Café (ein großes Dankeschön an Fred, den Besitzer, der uns seinen Steg zur Verfügung stellte und uns mit Tipps half) und dank einiger ruhiger Tage war es dort die meiste Zeit recht gemütlich.
Smurfy war gestresst, aber auch sehr neugierig!

Blick vom breakwater

Der Hafen ist schön hergerichtet mit vielen Schnitzereien von verschiedenen Gebieten der Salomonen, wir mochten diesen Meeresgott am liebsten :-)


Unser erster Eindruck war, wieviel Dreck die Stadt produziert: Die Überschwemmungen kurz vor unserer Ankunft spülten den Großteil des Plastikmülls aus den Gullys ins Meer, und wir waren entsetzt über die Menge an schwimmendem Plastik. Das Breakwater Café und einige Hotels begannen während unseres Aufenthalts mit der Säuberung ihres Geländes, aber das Problem ist der Müll, der sich ständig neben den Straßen ansammelt.

Einkaufen und Transport
Die Expat-Community war unglaublich freundlich und half uns, in den verschiedenen Supermärkten und Baumärkten alles zu finden, was wir brauchten (das Warenangebot ist nicht ganz so gut wie auf Fidschi und teurer als in Papua-Neuguinea, aber wir haben uns trotzdem mit Leckereien und glutenfreien Lebensmitteln für Christian und Katzenfutter für Smurfy eingedeckt ) und wir haben es sogar zu einem Expat Freitagabend-Drinks und -Dinner geschafft!

In Honiara kommt man einfach und günstig mit den Bussen herum, die ständig auf dem einzigen „Highway“ – einer vierspurigen Straße ohne Fußgängerüberwege oder Ampeln – auf und ab fahren. Angeblich gibt es viele Unfälle, man fragt sich warum ;-) Auch die Rückfahrt mit dem Taxi und den vielen Einkäufen ist recht erschwinglich. Nur der Highway ist asphaltiert, und als Fußgänger frisst man auf den staubigen Straßen unglaublich viel Dreck…

Medizinische Versorgung
Wir waren bei BS Medical zum zahnärztlichen Check-up. Die junge Zahnärztin (studierte in Suva) machte vielleicht nicht die gründlichste Untersuchung aller Zeiten (keine teuren Geräte), aber auf jeden Fall die unterhaltsamste. Ich (neugierig): „Machen Sie oft Wurzelbehandlungen?“ Lina (selbstbewusst): „Ja, fast täglich. Und die Patienten kommen nicht wieder.“ Ich (konnte nicht widerstehen): „Weil sie alle gestorben sind??“ Lina (laut lachend): „Nein, sie kommen irgendwann wieder, nur nicht gleich danach, um sich zu beschweren …“
Anscheinend sind die Preise für salomonische Verhältnisse ziemlich hoch, aber wir fanden zwei Untersuchungen plus ein Röntgenbild für 80 USD recht günstig.
Ich ging auch zur „Regional Eye Clinic“, um meine Netzhaut und meinen Augendruck überprüfen zu lassen. Alles wurde schnell und professionell erledigt, und als ich fragte, wo ich bezahlen soll, zuckte die Frau am Empfang nur mit den Achseln. Der Besuch der Klinik ist für alle kostenlos :-)

Leider haben sich Klimaanlagen als Statussymbol schon sehr durchgesetzt und die eisige Luft auf meinem verschwitzten Körper in Kombi mit hustenden und niesenden Leuten überall, hat natürlich dazu geführt, dass ich mir einen Virus geholt hab. Fieber, aber auch Schnupfen und Husten – unangenehm und sehr schwächend, aber zumindest wissen wir so, dass es keine Malaria ist.

2025
15
May

Südostwärts Richtung Honiara

Wir bekommen immer nur dann Nord- oder Nordwestwind hier, wenn weiter südlich ein Tief oder ein Zyklon vorbeizieht. Mit viel Geduld haben wir solche Wetterfenster genutzt, um vom Norden Papua Neuguineas bis hierher zu segeln. Diese Woche zog wieder ein Tief südlich von Guadalcanal vorbei, das der Hauptstadt der Solomonen Starkwind und Überschwemmungen brachte – und uns Nordwestwind für einen Törn von New Georgia zu den Florida Islands gleich nördlich von Honiara.
Wir verbrachten ein paar schöne Tage in einer unbewohnten Bucht und gestern segeltn wir dann mit dem letzten NW Wind die Inselkette entlang südwärts bis zu einem kleinen Dorf in der Nähe der Stadt Tulaghi. Wir sind ja daran gewohnt, dass immer gleich Kanus kommen, wenn wir ankern, aber so viele wie gestern hatten wir noch nie beim Boot – das halbe Dorf kam für einen Tratsch und um Früchte und Gemüse einzutauschen.

Angenehmes Segeln vor dem Wind mit ruhiger See und ohne Rollen :-)

Die spektakuläre Küste der Florida islands–schöne Inseln mit argen Narben vom Bergbau…

Ein Kanu voller Mädels war als erstes da, nachdem wir hinter Undeka Island geankert hatten

Und dann folgte das halbe Dorf

2025
05
May

8 Monate mit Smurfy an Bord

Unglaublich aber wahr, unser kleines Katzerl ist schon fast ausgewachsen. Er ist immer noch ziemlich verrückt, aber langsam wird’s besser (oder wir reden’s uns zumindest fest ein).
Leider gibt’s auf den Salomonen keinen Tierarzt, somit konnten wir ihn immer noch nicht kastrieren lassen. Wir hoffen, dass er noch nicht so bald anfangen wird sein Revier zu markieren, weil er hier draußen ja weder Rivalen, noch verlockende Kätzinnen riecht…
Falls ihr einen Tierarzt kennt, der im Austausch für eine klitzekleine OP gern mit eine Weile mit uns Cruisen, Schnorcheln, etc. möchte, schreibt uns!!

Hier ein paar Eindrücke von Smurfys Abenteuern mit uns:
Er erwog kurz ein Dorf in den Salomonen zu überfallen

entschied sich dann aber glücklicherweise dagegen.

Er half Christian mit den Segeln

und beim Auffüllen der Wassertanks nach den vielen tropischen Regengüssen hier.

Er unterhielt uns mit verrückten Stunts

und verbrachte die heißeste Zeit des Tages mit (im wahrsten Sinne des Wortes) ausgedehnten Siestas.

Er schaut wie ein perfektes, kleines Engerl aus, aber unsere vielen Kratzer und Bisse beweisen, dass er nicht ganz so unschuldig ist, wie er aussieht…

2025
29
Apr

Konvergenzzonenwettersegeln (bzw. motoren)

Wir haben einige Sachen aus Australien bestellt (Solarpaneele, Ankerkette, etc.), die Mitte Mai in Honiara (der Hauptstadt der Salomonen) mit einem Containerschiff ankommen sollen. Somit sollten wir langsam Meilen südostwärts machen, bevor der Passat einsetzt.
Kein Problem, dachten wir, sind ja nur 180 Seemeilen zwischen Noro und Honiara, das segeln wir in kleinen Etappen. Bisher hatten wir kaum Wind und mussten viel zu oft den Yanmar einschalten.

Gestern war endlich eine Nordostbrise von frühmorgens bis Mittag versprochen, somit starteten wir bald von Rendova los, wollten zu einer Inselkette an einem Riff segeln und dann bei Flaute an einem recht offenen Ankerplatz übernachten.
Super Plan, nur setzte leider kein Wind ein und wir motorten 30 Seemeilen mit flappendem Großsegel. Gerade als wir uns dem Ankerplatz näherten (wieder einmal ein schmaler Sandbereich mit einem seichten Riff dahinter und einem steilen Abgrund davor) brachte ein Squall Ostwind und wir schaukelten ordentlich mit dem Heck direkt vorm Seichtbereich. Wir hatten in 5 Meter geankert, schwojten in 3 m und hatten deshalb nur 25 m Kette unten. Am Abend beruhigten sich die Dinge langsam, die Nacht war etwas schaukelig, aber um 5 Uhr früh weckte uns ein Squall mit 20 Knoten Südwind: Pitufa schwojte nun in 18 m, nicht ideal bei nur 25 m Kette unten, somit ließ Christian schnell mehr Kette runter.

Wir warteten aufs erste Tageslicht, um den Südwind zu nutzen, um zum nächsten Ankerplatz zu kommen, doch sobald es hell genug war, um zwischen den Riff zu manövrieren, schlief der Wind natürlich ein. Jetzt regnets, wir arbeiten (Christian programmiert und ich hab Schimmel gewischt) und sind sprungbereit, um den Wind der nächsten Wolke zu nutzen, der hoffentlich aus einer segelbaren Richtung kommen wird… Nervig.

2025
28
Apr

Aufstrich aus Tintenfischeiern

Wir sehen oft Gruppen von Tintenfischen rund ums Boot. Wir sehen diesen intelligenten Tieren gern dabei zu, wie sie mit komplexen Farbspielen kommunizieren und vorwärts, rückwärts und sogar seitwärts schwimmend wie kleine Aliens aussehen. Wir haben uns immer gefragt, warum sie sich so für unsere Ankerkette interessieren, jetzt wissen wir es: Sie halten nach Substrat Ausschau, um ihre Eier zu befestigen! Die armen Viecherl wissen nicht, dass unsere Kette nicht an Ort und Stelle bleibt, sondern nach ein paar Tagen wieder nach oben gezogen wird…
Das erste Mal als Christian schleimige Beutel an der Kette fand, warf er sie ins Wasser zurück. Dann lasen wir nach, fanden heraus, dass die Eier frei schwimmend keine Überlebenschance haben UND dass Tintenfischeier essbar sind.
Als das nächste Mal wieder Eier mit der Kette herauf kamen, wuschen wir sie, sautierten sie mit Butter und Knoblauch. Sie schmeckten zwar nicht schlecht, waren aber für unseren Geschmack zu schleimig. Somit mixte ich die Eier gemeinsam mit eingeweichtem Brot, Zitronensaft und Olivenöl und das Resultat kam recht nah ein ein griechisches Taramasalata (Fischrogen Meze) heran!
4 Scheiben eingeweichtes, ausgedrücktes Weißbrot
Saft von einer Zitrone (oder mehr je nach Geschmack)
1/2 Tasse Olivenöl (oder mehr je nach Konsistenz)
Mixen – fertig!
Wir würden weder Tintenfische noch ihre Eier absichtlich töten, aber es macht Sinn die Eier als Gourmet Aufstrich zu nutzen, wenn sie sonst ohnehin absterben würden ;-)

2025
19
Apr

Einkaufen in Gizo

Wir waren gerade zwei Tage vor Gizo vor Anker, eine der größeren Städte der Salomonen, aber eigentlich nur ein Dorf. Der Ankerplatz ist im Passatwind sicher rauh, aber wir waren bei NW Wind dort und somit super geschützt.
Gizo hat den schimmeligen Charme einer der weniger charmanten Karbikinseln: Wellblech dominiert das Stadtbild, schlammige Straßen (gut, wir waren bei Regen dort, im Sonnenschein sieht’s vielleicht anders aus) und kleine China-Läden mit wenig beeindruckendem Sortiment.
Wir haben Basislebensmittel aufgestockt und auch Benzin und Kerosin und diesmal ganz ohne Sackerl und Kanister zu schleppen: die Stadt ist praktischerweise ganz aufs Meer ausgerichtet, fast jedes Geschäft hat hinterm Haus ein Dock (wegen der lokalen Boote, nicht für Segler) und so konnten wir alle Einkäufe bei den verschiedenen Läden hinterlassen und dann mit nur einer Dinghyrunde abholen!

2025
12
Apr

Gebleicht, sterbend, tot

Habt ihr schon einmal in eine Taucherbrille geweint? Ich schon. Heute, als wir am Riff vor Vella Lavella (Salomonen) schnorcheln waren. Wir hatten das Dorf Leona besucht und uns gefreut, dass die Leute dort an die Zukunft denken und schon seit 20(!) Jahren das Fischen auf ihrem Riff einschränken. Zusätzlich haben sie einen Naturpark in den Bergen eingerichtet, wo keine Abholzung erlaubt ist, sodass die Biodiversität des Primärwalds erhalten bleibt, aber auch kein Sediment ausgewaschen und ins Meer getragen wird.
Somit hatten wir hohe Erwartungen, als wir in ihrem Marine Protected Area schnorcheln gingen und wirklich, das Riff ist voller Fische! Aber leider sind etwa 95% der Korallen entweder tot oder gerade am Sterben. Das Thermometer der Kamera zeigte zwischen 31.4 und 31.8°C an der Oberfläche, aber auch noch in 6 m Tiefe. Es scheint, dass die Lage auf der Westseite Vella Lavellas im Winschatten und außerhalb der Strömungen diese Gegend mehr aufheizt, als z.b. die Bougainville Strait mit ihrer konstanten Strömung. Auch die stärksten Korallen können solche Temperaturen auf die Dauer nicht aushalten. Die Dörfler machen alles richtig, aber die globale Erwärmung macht ihre Bemühungen zunichte. Zumindest können sich dank der vielen algenfressenden Fische die überlebenden Korallen wieder ausbreiten und neue kleine “Rekruten” ansiedeln, wenn, nein FALLS sich die Bedingungen verbessern. Wenn ich mir die Nachrichten anschaue scheint das unwahrscheinlich während Trump Big Oil boostet und alle Umweltregulierungen zerschmettert, auch die EU gemachte Versprechungen zurücknimmt und jeder rund um den Globus auf Kriege, Zölle und die eigene Geldbörse fokussiert ist.

Unsere ewige Gier nach Profit und Luxus ruiniert den Planeten mit all den Emissionen, die Industrie und Transport produzieren. Die Erde wird immer heißer und überall sterben die Riffe. Und das ist nicht nur ein Problem für die kleinen Fischerl, die ihr Heim und ihren Schutz verlieren, oder die “Wilden”, die nicht mehr fischen gehen können, oder vielleicht die Touristen (wie wir), die keine bunte Unterwasserwelt mehr bestaunen können.

Riffe versorgen die Küstenbevölkerung mit Nahrung und sind natürliche Barrieren, die Küsten vor Stürmen und Wellen schützen. “Na und?”, sagt ihr vielleicht. “Ich lebe eh nicht am Meer.” Aber esst ihr Fisch? Obwohl Korallenriffe nur 1% der Ozeanfläche ausmachen, sind sie die Heimat von 25 % aller marinen Spezies und bieten Laichgründe und Kinderstuben für andere – die Hälfte der kommerziell gefischten Spezies verbringt zumindest eine Lebensphase in Korallenriffen!

Aber sogar wenn ihr keinen Fisch esst, sollten euch die Riffe doch nicht egal sein: wenn Polypen ihr Skelett bauen, entziehen sie dem Wasser Kalk und diese Kalzifikation entzieht der Atmosphäre Kohlendioxid. Riffe schützen Habitate wie Mangroven und Seegraswälder, die aus der Luft Kohlendioxid absorbieren und dieses 50 Mal effizienter als Wälder an speichern.

Wacht auf, Leute! Die Riffe werden von der globalen Erwärmung totgekocht. Es ist unsere Schuld und es geht uns alle an.

Jede Menge unerschrockene, große Fischis – die Dörfler respektieren die no-fishing-zone ganz eindeutig.

Wo sollen sich all die kleinen Fischis verstecken, wenn die Korallen tot sind?

Sogar tief unten gebleichte Hirschgeweihkorallen und Weichkorallen, die wie überkochter Karfiol aussehen…

Teile der Tischkorallen sind gebleicht, aber der Großteil schon tot

All types of corals are affected

Nur Skelette bleiben

Auf den ersten Blick sehen die Pastellfarben hübsch aus, aber auch sie bedeuten gebleichte Korallen

Big swarms of fish thanks to the villager’s conservation efforts…

2025
08
Apr

Eindrücke von den Inseln in der Bougainville Strait

Bougainville Strait, Salomonen

Die Inseln gehören zu den Salomonen, liegen aber näher an Bougainville. Weiße Sandstrände, Riffe wie Aquarien, unbewohnte Inseln und kleine Dörfer auf Fauro. Die Strömung zwischen den Inseln macht Nagivation schwierig, die Ankerplätze sind entweder zu tief oder zu seicht, aber die Schönheit der Inseln ist den Aufwand wert!

(38 Fotos)

2025
29
Mar

Abholzung auf den Salomonen

In Taro sahen wir einen großen Frachter, auf den Holzstämme verladen wurden. Wir fragten bei Customs and Immigration nach: Malaiische Firmen holzen überall im großen Stil ab. Wir bohrten weiter, ob es denn Auflagen zur Wiederaufforstung gäbe, doch die beiden lächelten nur traurig. Theoretisch vielleicht, aber in der Praxis pflanzen weder die Logging Companies noch die Landbesitzer Bäume. So wird also Regenwald in Busch verwandelt, beim nächsten Regen wird die fruchtbare Erde weggespült und ins Meer geschwemmt, wo das Sediment die Korallen erstickt. Wirklich traurig.
Ich las nach und fand das “Solomon Islands Timber Trade Portal” wo die Tropenholzarten und Exportländer aufgelistet sind. „Hölzer der Salomonen erfreuen sich auf dem neuseeländischen und australischen Markt großer Beliebtheit. Dies wird voraussichtlich so bleiben, solange die Wahrnehmung in Bezug auf Nachhaltigkeit und Legalität eindeutig ist.“ Interessante Formulierung. Denkt nach, bevor ihr einkauft. Braucht ihr wirklich Teak auf Deck? Balkonmöbel aus Tropenholz??
Beim Routenplanen vergleiche ich Satellitenbilder verschiedener Anbieter. Die wurden manchmal mit einem Jahr oder zwei Abstand aufgenommen und offenbaren sehr aufschlussreich die Entwicklung einer Insel. Die Beispiele unten sind von ArcGis und Google Images, die Insel ist Fauro Island in der Shortland Group der Salomonen (zwischen Choiseul und Bougainville).
Google zeigt noch Regenwald

ArcGis die Zerstörung binnen kürzester Zeit

2025
27
Mar

Bei den Salomonen angekommen!

Wir haben in Taro Island einklariert – schnell, einfach und sehr nett! Wir haben schon im vorhinein customs und immigration angeschrieben (aleonard@customs.gov.sb, samson.korai@commerce.gov.sb), sie haben je ein Formular geschickt, dass wir gleich retourniert haben. Nach unserer Ankunft sind wir dann zur Polizeistation gegangen, wo uns Alex und Samson eingecheckt haben, gleich im selben Büro also keine Herumrennerei. Peter von Biosecurity wollte dann noch mit aufs Boot kommen, wiederum nur ein schnelles Formular und alles fertig!
Wir haben für alles zusammen 500 SBD bezahlt und waren froh, dass wir schon in Vanuatu Währung getauscht haben, weil es in Taro keinen Bankomaten gibt.
Taro hat einen schönen Gemüsemarkt, viele Minimärkte, aber keinen Supermarkt. Es gibt Mülltonnen und einen Mülltruck, aber nachdem wir den offenen Abladeplatz der Müllabfuhr gesehen haben(What happens with the rubbish? Nothing, it’s just left there…) haben wir unseren Müllsack wieder mit aufs Boot genommen.




Beetelnuss Standln überall, somit blutrote Zähne beim freundlichen Lächeln…

Müll ist ein Riesenproblem

Der wird gesammelt

aber dann hier endgelagert…

2025
26
Mar

Wir haben Nemo in Papua Neuguinea gefunden!

Nirgendwo sonst haben wir so eine Menge und so eine Varietät an Anemonen und Clownfischen gefunden wie in PNG. Hier ein paar davon:






2025
20
Mar

Richtung Horizont als pdf

Wolltet ihr schon immer mal mein Reisebuch lesen, konntet euch aber nicht dazu durchringen den Ausnutzerriesen Amazon zu unterstützen? Ich hab das Buch jetzt auf 60 MB verkleinert und in ein pdf konvertiert, sodass ich es per WeTransfer verschicken kann. Das Taschenbuch kostet auf Amazon 17 Euro (ich bekomme aber nur 5 Euro per Buch…), das E-Book kostet 9.90,- somit hab ich mir gedacht, das wäre auch ein fairer Preis für das pdf. Schickt mir ein Email, falls ihr Interesse habt!

2025
15
Mar

Kein Nordwest-Monsun in Papua Neuguinea

Erinnert ihr euch noch an unseren Plan von Vanuatu mit dem Südostpassat in den Norden von PNG zu segeln? Wir dachten wir müssten vor Dezember ankommen, weil ab dann der Nordwest Monsun einsetzen sollte, mit dem wir retour zu den Solomonen und Vanuatu segeln wollten.
Das hat nicht funktioniert, denn wir hatten im Dezember und Jänner so gut wie keinen Wind (und das bissl aus Ost), somit blieben wir in der Gegend von Kavieng. Seitdem haben wir Nordost oder Ostwind in Februar und März. Der Wind drehte nur ein einziges Mal kurz auf Nord und zwar als der Zyklon Alfred die australische Ostküste hinunter zog und den Wind bis hier herauf beeinflusste – mit dem Nordwind sind wir von Kavieng ostwärts über die Inseln gehüpft.
Wir dachten, dass es vielleicht an der derzeitigigen La Nina liegt, aber Einheimische versichern uns, dass der Nordwestwind, der eigentlich kühleres Wetter und vor allem Regen bringen sollte, seit Jahren nicht mehr kommt. Im Februar waren die Wassertanks auf vielen Inseln schon fast leer – ein weiterer negativer Effekt des Klimawandels hier…
So sieht die Windstatistik für März aus (siehe Pitufa’s Windatlas)

Das haben wir in Wirklichkeit

Und das waren die Auswirkungen von Alfred

Eine starke west-setzende Strömung macht es noch schwieriger Ostmeilen zu schaffen

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